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Olympische Spiele Doping-Nachspiel für Olympia 2008 - Cancellara bekommt Rebellins Silber |
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18.11.2009 | ||
Doping-Nachspiel für Olympia 2008 - Cancellara bekommt Rebellins SilberInfo: OLYMPIA 2008 - Straßenrennen MännerAutor: Felix Griep (Werfel) 18.11.2009 - Im letzten Jahr hatte Davide Rebellin bei den Olympischen Spielen in Peking die Silbermedaille im Straßenrennen eingefahren, die ihm nun aberkannt wird. Der Italiener wurde im Frühjahr bei Nachtests positiv auf das Blutdopingmittel CERA getestet und muss nun auch sein Edelmetall abgeben. Fabian Cancellara rückt damit auf den Silber-Rang vor, der Russe Alexandr Kolobnev bekommt noch Bronze. Bei den Olympischen Spielen von Peking im August 2008 war ein Test für den EPO-Nachfolger CERA noch nicht einsatzreif, aber Anfang dieses Jahres wurden hunderte Dopingproben nachgetestet. Dabei gab es sieben positive Fälle, darunter zwei Radsportler. Während der ohnehin schon wegen Dopings bei der Tour de France 2008 gesperrte Stefan Schumacher für weniger Aufsehen sorgte, war die Überführung des Silbermedaillen-Gewinners Davide Rebellin ein großer Schock für die Radsportwelt. Im siebten Jahr beim deutschen Rennstall Gerolsteiner wäre ihm am 9. August 2008, seinem 37. Geburtstag, beinahe sogar der Olympia-Sieg gelungen. Zur Saison 2009 wechselte der Italiener zu Serramenti PVC Diquigiovanni und gewann im April sechs Tage vor der Veröffentlichung seines positiven Tests noch den Fleche Wallonne. -> Sechs Athleten bei Olympia positiv auf Cera - darunter Davide Rebellin Nun hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) das Italienische Olympische Komitee (CONI) dazu aufgefordert, Rebellin die Medaille abzuerkennen. Das CONI gab umgehend bekannt, die Aufforderung umzusetzen. Durch diese Disqualifikation Rebellins rücken die Fahrer hinter ihm je einen Platz auf. Goldmedaillengewinner und Olympiasieger bleibt natürlich der Spanier Samuel Sanchez, aber Fabian Cancellara darf nun Bronze gegen Silber tauschen. Die Medaille für den dritten Platz geht somit an Alexandr Kolobnev, der ursprünglich im Zielsprint einer Sechsergruppe nur Vierter war. Im olympischen Radsport-Medaillenspiegel klettert die Schweiz damit auf den fünften Platz und überholt Deutschland. -> Zum Bericht vom Olympischen Straßenrennen 2008 -> Zum Medaillenspiegel von Olympia 2008 Dopingfälle auch bei der WM 2003 und Olympia 2004 Die nachträgliche Umverteilung der Medaillen-Vergabe infolge von Doping-Vergehen ist kein absolutes Novum, im Radsport gab es dies bereits bei der Weltmeisterschaft 2003. Damals gewann der Brite David Millar im Zeitfahren überlegen mehr als eine Minute vor Michael Rogers. Ein Jahr später wurden dem Australier der WM-Titel und Gold zugesprochen, nachdem Millar des EPO-Dopings überführt wurde. Auch die Deutschen Uwe Peschel und Michael Rich, damals Dritter und Vierter des Rennens, wurden nachträglich aufgewertet. Wirklich freuen konnte sich Rogers über dieses Gold nicht, durfte aber bei den beiden folgenden Weltmeisterschaften erleben, wie es ist, die Goldmedaille auf dem Podium umgehängt zu bekommen und sich als wahrer Weltmeister zu fühlen. Einen Doping-Fall gab es auch nach Olympia 2004. Dort siegte Tyler Hamilton im Zeitfahren und wurde des Blutdopings überführt. Jedoch wurde die B-Probe des US-Amerikaners durch falsche Lagerung unbrauchbar, wodurch er seinen Titel und die Goldmedaille behielt. Kurze Zeit später wurde er aber auch bei der Vuelta a España erwischt und daraufhin verurteilt. Gold hätte eigentlich dem Russen Viatcheslav Ekimov zugestanden, Silber Bobby Julich. Den vierten Platz belegte Michael Rogers, der bei einer Disqualifikation Hamiltons nachträglich auch noch Olympia-Medaillengewinner hätte werden können. |
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18.11.2009 | ||
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