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Stefan Schumacher ist überführt! Gerolsteiner-Profi hat mit Cera gedopt

06.10.2008

Stefan Schumacher ist überführt! Gerolsteiner-Profi hat mit Cera gedopt

Autor: Moritz Hagemann

Er gewann beide Tour de France-Zeitfahren, trug das gelbe Trikot und zeigte sich oft in Ausreißergruppen - doch jetzt ist alles aus! Stefan Schumacher (Team Gerolsteiner) ist des Dopings mit Cera überführt. Der selbe Stoff, der bereits Riccardo Ricco (Saunier-Duval) zum Verhängnis wurde.

Die seriöse französische Tageszeitung L´Equipe hatte schon in den letzten Tagen den Stein ins Rollen gebracht und berichtete am heutigen Nachmittag, dass der 27-jährige Nürtinger mit dem EPO der dritten Generation, Cera, gedopt hat. Am heutigen Abend bestätigte Schumachers mittlerweile Ex-Teamchef Hans-Michael-Holczer den Fall: "Wir sind alle betrogen worden von diesem Menschen. Ich werde bis zum letzten Cent, den ich besitze, mit allen Konsequenzen und allen Möglichkeiten, die ich habe, versuchen, ihn zivilrechtlich zu verklagen." Schumacher war bereits während der WM 2007 in Stuttgart verdächtigt worden, doch die Vorwürfe wurden als haltlos erklärt.

Selbstverständlich suspendierte Holczer seinen einstigen Ausnahmefahrer mit sofortiger Wirkung: "Ich gehöre genauso zu den Betrogenen wie mein Team und alle Radsport-Fans, und ich muss sagen, dazu fällt mir nicht mehr viel ein." Für die nächste Saison hatte Schumacher bereits einen Vertrag beim Quick-Step-Team in der Tasche und sollte dort Paolo Bettini beerben, der jahrelang ein Erfolgsgarant für das Lefevre-Team war und nun, wohl auch aufgrund der Schumacher-Verpflichtung, seine Karriere beendete. Vielleicht erlebt die Radsport-Welt aufgrund des Dopingfalls Schumacher einen Bettini-Rücktritt vom Rücktritt. Aber diese Spekulationen wird die Zukunft klären.

Neben den des Epo-Dopings überführten Moises Duenas (Barloworld) und Manuel Beltran (Liquigas) ist Schumacher nach Riccardo Ricco (Saunier-Duval) der zweite Fahrer, dem der EPO-Stoff Cera nachgewiesen wurde. Gleichzeitig wurde auch noch Riccos Teamkollege Leonardo Piepoli des Dopings mit Cera überführt. Insgesamt haben also fünf Fahrer ihre Leistungen mittels Epo oder Cera versucht zu verbessern. Doch waren es die Einzigen? Offensichtlich erwartet die Radfans nochmals ein echter Doping-Vulkan, denn auch die CSC-Profis Fränk Schleck (bereits suspendiert), Fabian Cancellara, Stuart O´Grady und nicht zuletzt Tour-Sieger Carlos Sastre gelten als verdächtig. Bewiesen ist Ihnen zwar noch nichts, aber in den nächsten Tagen könnte diese Meldung in den Gazetten der Welt zu lesen sein.

Das die Radprofis Ihre Schandtaten aber bis zuletzt vehemend leugnen, dass zeigt der Fall Schumacher exzellent. Noch am heutigen Morgen wollte sein Manager gerichtlich gegen das Fachblatt "kicker" vorgehen, welches vom Doping-Verdacht gegen Schumacher berichtete. Und selbst sein Teamkollege Bernhard Kohl wurde scheinbar von Schumacher belogen: "Ich habe heute Vormittag noch mit Stefan telefoniert, er müsste eigentlich der erste sein, der das erfährt. Ich will dazu nichts sagen, solange es nicht offiziell ist." Die französische Anti-Doping-Agentur musste sogar zwei Tests kombinieren, um den suspendierten Gerolsteiner-Profi zu überführen, doch am Ende hat wiedereinmal die Gerechtigkeit gesiegt, aber der Radsport hat einen schweren Schlag erlitten.

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