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Radrundfahrt Slowenien, 6. Etappe: Osilnica - Postojna, Freitag, 13. Juli 2012

14.07.2012

Radrundfahrt Slowenien, 6. Etappe: Osilnica - Postojna, Freitag, 13. Juli 2012

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger

Ohne auch nur das geringste vom Bär gesehen oder gehört zu haben, verliessen wir heute Morgen unser Hotel und für kurze Zeit auch Slowenien. Doch der ehemals problemlose Grenzübertritt nach Kroatien gestaltete sich heuer ähnlich kompliziert wie im letzten Jahr. Kleine Unstimmigkeiten bei den Formularen und Dokumenten verursachten wiederum einen riesen Wirbel, zudem scheinen die jungen Beamten vermehrt an Profilierungssucht zu leiden. So dauerte das Prozedere schliesslich eine gute Stunde - mit einiger Geduld klappte es aber doch noch!

Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: bedeckt, sonnig, -24°
Kilometer: 70 km
Höhenmeter: 1020 HM
Durchschnitt: 21 – 25 kmh

Strecke:
Kurz nach dem Start passierten wir die Grenze nach Kroatien. Das Tageshindernis auf 660 m meisterten alle mit Bravour. In rasanter Abfahrt ging es wieder der Grenze zu und zurück nach Slowenien. Durch Wiesen und Wälder am Moorgebiet Cerknisko polje vorbei erreichten wir Cerknica. Nach individuellem Mittagshalt noch zwei, drei Wellen und wir erreichten unser Tages- resp. Tourende in Postojna.

Etappenort:
Postojna oder auch Adelsberg genannt, liegt auf einer Höhe von 550 m ü.M. und hat 3'100 Einwohner. Die kleine Stadt war und ist seit ihrer Gründung im Mittelalter ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Berühmt wurde Postojna als Eingangstor zu einem Höhlensystem das aufgrund seiner Grösse und Schönheit zu den interessantesten der Welt gehört.

Ereignisse:
Unser Abstecher nach Kroatien führte anfangs weiter der Kolpa, dem Grenzfluss, entlang bevor es nach einigen Kilometern so richtig anstieg. Zwar handelte es sich nicht mehr um solch eine brutale Rampe wie gestern beim finalen „Bärenpass“, aber trotzdem mussten mehrere nochmals die letzten Reserven mobilisieren. Perfider als der eigentliche Pass war das „Supplement“ in Form einer längeren Gegensteigung, zum Zeitpunkt, als sich alle bereits auf eine erholsame, schöne Abfahrt vorbereitet hatten. Diese kam dann doch noch, und schon war die slowenische Grenze wieder erreicht – die wenig motivierten Zöllner liessen uns nach der obligaten Frage nach den „Documenti???“ anstandslos passieren.

Jetzt gab es noch ein Mal eine Portion Slowenien pur: Wälder, weite Flächen, schöne, kleine Dörfer, Nebenstrassen, sanfte Wellen, Landwirtschaft, Ruhe, wenig Verkehr usw. usw. – wunderschön. Doch die letzten Kilometer kosteten durchaus noch den einen oder anderen Schweisstropfen und diese mussten dringendst wieder ersetzt werden. So suchten die Gruppen ein letztes Mal eine Bäckerei, ein Café oder ein Restaurant um den Durst zu löschen, die Speicher nochmals zu füllen und sich für das Finale nach Postonja zu rüsten. Nach einigen zusätzlichen Höhenmetern der Autobahn entlang, war auch dieses Schlussstück zeitig geschafft. Zum Glück blieb es bei einigen zusätzlichen Schweisstropfen, Regentropfen blieben uns trotz vieler teilweise bedrohlich schwarzer Wolken auch heute erspart.

Bis zum Apéro und Nachtessen blieb somit noch einige Zeit zum Relaxen oder für einen Besuch der weltbekannten Höhlen von Postojna. Zudem machte sich auch erste Aufbruchstimmung breit – duschen, retablieren, packen etc. etc., denn nach dem Abendessen geht’s ja mit dem Bus bereits wieder nach Hause – Driver Andy hat sich mit einer „Mütze voll Schlaf“ bestens darauf vorbereitet.