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Gold für Julie Bresset, Silber für Sabine Spitz bei Olympischem XC-Rennen
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11.08.2012

Gold für Julie Bresset, Silber für Sabine Spitz bei Olympischem XC-Rennen

Info: OLYMPISCHE SPIELE 2012 IN LONDON | Mountainbike Frauen
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



London/Hadleigh Farm, 11.08.2012 - Die erst 23-jährige Französin Julie Bresset hat den Olympia-Sieg im Cross Country-Mountainbiking errungen. Auf dem steinigen, staubtrockenen Parcours bei Hadleigh Farm konnte sich die amtierende Nachwuchsweltmeisterin in der vierten Runde absetzen und fuhr insgesamt 1:02 Minuten an Vorsprung heraus. Auch die 40-jährige Sabine Spitz zeigte eine Spitzenvorstellung, komplettierte mit Silber ihre Olympische Medaillensammlung. Dritte Frau auf dem Podest war Georgia Gould aus den USA, die sich der Deutschen nach verbissenem Kampf um sechs Sekunden geschlagen geben musste. Die Schweizerin Esther Süss belegte einen starken fünften Rang.

Pendrel lässt gute Form vermissen. Dahle-Flesjaa zur Aufgabe gezwungen
Der Wettergott meinte es gut mit den 30 Frauen, die um 12.30 Uhr Ortszeit auf ihre sechs Runden durch die grünen Hügel von Essex gingen. Der Parcours, der bei Regen wegen seiner zahlreichen Schotter- und Felspassagen zu einer rutschigen, gefährlichen Angelegenheit hätte werden können, war vom strahlenden Sonnenschein komplett abgetrocknet. Zugleich sorgte ein merklicher Wind für Abkühlung auf den schweißtreibenden Uphill-Passagen. Von Beginn an wurde extrem aufs Tempo gedrückt - zuerst war es die Britin Annie Last, die sich an die Spitze setze und unter dem Jubel ihrer Landsleute das Feld auseinanderzog. Doch die Lokalmatadorin hatte sich zu viel vorgenommen, im weiteren Verlauf fiel sie mehr und mehr zurück, sollte am Ende aber den immer noch bemerkenswerten achten Platz belegen. Zu den Frauen, die an vorderster Front länger überlebten, gehörten Julie Bresset, Sabine Spitz, die Kanadierin Catharine Pendrel und die Russin Irina Kalentieva. Doch sowohl die Bronzemedaillengewinnerin von Peking wie die amtierende Weltmeisterin mussten noch auf den ersten beiden Runden reißen lassen. Insbesondere im Falle Pendrels, die mit ihrem Weltcup-Gesamtsieg als Top-Favoritin ins Rennen gegangen war, musste diese Entwicklung Erstaunen hervorrufen. Die 31-Jährige mit dem blonden Lockenzopf erreichte nie ihre gewohnte Leichtigkeit und musste letztlich mit einem geradezu katastrophalen neunten Rang vorliebnehmen. Eine andere Goldmedaillenkandidatin traf es noch härter: Gunn-Rita Dahle-Flesjaa, die Siegerin von Athen, erwischte nach einer fabelhaften Weltcup-Saison und dem EM-Titel ausgerechnet im wichtigsten Rennen das Jahres einen schlechten Start, kam zu Fall und schied nach halb erfolgter Aufholjagd defektbedingt aus.

Julie Bresset fliegt nach Sturz von Spitz auf und davon
Auch die Schweizerin Katrin Leumann hatte sich in der Anfangsphase vorne gezeigt, fiel jedoch bald zurück, während ihre Landsfrau Esther Süss Position um Position gutmachen konnte. Dasselbe gelang auf den ersten drei Runden der US-Amerikanerin Georgia Gould. Die 32-jährige Landesmeisterin, die heuer im Weltcup mehrere Top5-Plätze eingefahren hatte, demonstrierte einmal mehr ihre anhaltend gute Form und schloss zu Sabine Spitz und Julie Bresset auf. Die drei vergrößerten ihren Vorsprung auf die Verfolgerinnen, bevor ein Sturz in der vierten Runde zu einer Vorentscheidung führte. Spitz ging in einer von den schwierigen Felsendrops über den Lenker ab und hielt damit auch die hinter ihr fahrende Gould auf. Glücklicherweise blieb die elffache deutsche Meisterin unverletzt - doch sie konnte nicht verhindern, dass Bresset von diesem Zeitpunkt an auf und davon stürmte. Die 23-jährige französische Meisterin und immer noch amtierende U23-Weltmeisterin hatte bei den Elite Frauen nahtlos an ihre Erfolge aus dem Nachwuchsbereich anschließen können und vier von acht Weltcups auf den vordersten Plätzen beendet, darunter den in Nove Mesto, den sie gewann. Auch bei Olympia ließ Bresset nun nichts anbrennen; angestachelt vom Jubel des sehr fairen Publikums und beflügelt vom Gedanken an die Goldmedaille flog sie quasi über die zwei verbliebenen Runden hinweg. Ihr Vorsprung wuchs in dem Maße, dass sie, als nach genau anderthalb Studen das Ziel nahte, ihrer Freude freien Ausdruck verleihen und sich die Tricolore schnappen konnte. Es war die erste Medaille für eine französische Mountainbikerin bei den Spielen - und eventuell ein gutes Omen für Bressets Landsmann und Namensvetter Julien Absalon, der morgen zum Gold-Triple ausholen will.

Süss hinter Kalentieva auf einem starken fünften Rang. Osl Fünfzehnte
Erst eine gute Minute später erreichte Sabine Spitz das Ziel, die die beherzt kämpfende Georgia Gould zwar nie ganz abschütteln konnte, sich aber gerade in den technischen Passagen als eindeutig Stärkere erwies. Die 40-jährige Dauerbrennerin belehrte alle diejenigen, die sie zum alten Eisen legen wollten, eines Besseren, war auf den Punkt topfit und fügte der bronzenen Medaille von Athen und der goldenen von Peking die silberne von London hinzu. Doch auch US-Meisterin Gould freute sich sichtlich, holte sie doch erstmals nach Susan de Mattei 1996 wieder eine Mountainbike-Medaille für ihr Land. 33 Sekunden später erreichte Irina Kalentieva als Vierte das Ziel, die einer bislang durchwachsenen Saison auf diese Weise einen positiven Dreh verleihen konnte. Mehr als zufriedenstellend war das Abschneiden der immerhin schon 38-jährigen ehemaligen Marathon-Weltmeisterin Esther Süss; mit Platz fünf (+1:54) hatte im Schweizer Verband wohl kaum einer gerechnet. Überraschend stark präsentierten sich ebenfalls die Schwedin Alexandra Engen, die Polin Aleksandra Dawidowicz und die Slowenin Tanja Zakelj, welche die Plätze sechs, sieben und zehn belegten. Österreichs Vertreterin Elisabeth Osl verbuchte Rang fünfzehn, Adelheid Morath, die zweite Deutsche im Feld, wurde Sechzehnte. Katrin Leumann muss sich mit Rang 19 begnügen. Abgesehen von Dahle-Flesjaa gab nur eine Athletin, eine Kolumbianerin, das Rennen vorzeitig auf.

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