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Kasache Alexey Lutsenko gewinnt U23-Weltmeisterschaft - starke Österreicher werden nicht belohnt
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22.09.2012

Kasache Alexey Lutsenko gewinnt U23-Weltmeisterschaft - starke Österreicher werden nicht belohnt

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2012 IN LIMBURG | Straßenrennen Männer U23
Autor: Felix Griep (Werfel)



Valkenburg, 22.09.2012 – Über den Großteil der elf Runden des Weltmeisterschaftsrennens der U23 erlebte man ein animiertes Rennen der „Espoirs“, doch wie am Vortag bei den Juniorinnen reichte der Cauberg nicht aus, um eine Sprintentscheidung zu verhindern. Das war ganz nach dem Geschmack der Kasachen, die erst in der Schlussrunde auftauchten und Alexey Lutsenko zum WM-Sieg führten. Zwischen dem Franzosen Bryan Coquard und dem Belgier Tom van Asbroeck entschieden sich im Fotofinish die weiteren Medaillen. Einen nicht geringen Anteil an einem sehenswerten Wettkampf hatten die Österreicher Lukas Pöstlberger und Georg Preidler, die das Rennen durch offensive Fahrweise mitprägten.

Kühles Wetter am Tag des Herbstanfangs
Bereits um neun Uhr setzte sich das 157 Fahrer umfassende Feld der U23 in Valkenburg in Bewegung. So viele Stunden wie der Tag alt war, so viel Grad zeigte das Thermometer an diesem kalten Samstagmorgen. Langsames Warmfahren war aber nicht angesagt, denn einige Wagemutige hatten bereits den Fluchtgedanken im Kopf. Ein japanisch-schwedisches Duo bestehend aus Tomohiro Kinoshita und Jesper Dahlström setzte sich ab und als der Australier Michael Freiberg dazu stieß, zogen sie davon. Am Ende der ersten Runde verzeichneten sie einen Vorsprung von knapp einer Minute, in der vierten wurden es dann mehr als acht. Die 16,1 Kilometer lange Strecke war insgesamt elf Mal, und damit in der Summe eine Distanz von 177,1 Kilometern zurückzulegen. Fortan kam das Feld langsam wieder näher, woran auch die Österreicher ihren Anteil hatten. Bald begann eine Phase mit vielen Angriffen, deren Lebensdauer jeweils nur sehr gering war. Die Slowenen zeigten sich dabei besonders häufig: Erst versuchte es Mark Dzamastagic, dann bildete einmal Europameister Jan Tratnik mit dem Deutschen Jasha Sütterlin ein Duo, und kurz darauf lag Klemen Stimulak mit dem U23-Weltmeister im Zeitfahren Anton Vorobyev aus Russland vor dem Peloton. In der siebten Runde war es dann soweit, dass Kinoshita, Dahlström und Freiberg eingeholt wurden.

Italien und Österreich die aktivsten Nationen
Bevor jenes Ausreißertrio ins Feld zurückfiel, wurde es von einer achtköpfigen Gruppe überholt, in der Michel Koch und Marcel Aregger die Trikots von Deutschland und der Schweiz ins Bild brachten. Am Cauberg versuchten sich daraus Maxime Daniel (Frankreich) und Dieter Bouvry (Belgien) abzusetzen, doch bis zur Zieldurchfahrt gut einen Kilometer nach dem Anstieg waren alle wieder eingeholt. Mehrere Fahrer, darunter Bouvry, stürzten und eine vorübergehende Ruhe zog ins Rennen ein, die, abgesehen von einem Solo des Dänen Michael Andersen, gut eine Runde anhielt. Mitte der neunten Runde wurde am Bemelerberg, dem anderen Anstieg der WM-Runde, durch Zico Waeyens das Feuer neu entfacht. Viele Fahrer reagierten auf die Attacke des Belgiers, auch Georg Preidler, die Medaillenhoffnung des ÖRV. Nur Andrea Fedi (Italien) und Gennady Tatarinov (Russland) blieben nach diesen Aktionen vorne und wurden am Cauberg durch fünf weitere Fahrer verstärkt. Fedi hatte mit Davide Villella nun einen Landsmann bei sich und in einem von Lukas Pöstlberger initiierten Trio folgte mit Francesco Bongiorno auch gleich darauf noch ein weiterer. Die Abstände waren so gering, dass wenig später wieder nur ein Duo an der Spitze lag. Es handelte sich um Fedi und den Österreicher Pöstlberger, welche die vorletzte Runde prägen sollten.

Preidlers Angriff scheitert, Lusenko gewinnt Sprint
Die führende Gruppe um Fedi und Pöstlberger wuchs auf fünf Fahrer an; Vorobyev, Edudardo Sepulveda (Argentinien) und Pawel Bernas (Polen) hatten aufgeschlossen. Am Fuße des Caubergs verzeichnete das Quintett, von der ersten Flucht des Tages abgesehen, mit gut 20 Sekunden den größten Vorsprung aller Gruppen. Bei der letzten Zielpassage waren es 18 und nicht viel später null. Sehr präsent waren jetzt die Kasachen, die das Feld auf einen Sprint zusteuern wollten. Preidler zeigte schon am Bemelerberg, dass er ein anderes Ende im Sinn hatte, sparte sich die Kräfte für seinen finalen Effort aber noch auf. Am Cauberg war der Profi von Team Type 1 nicht mehr zu halten und schien mit seinem Antritt Wirkung zu erzielen. Mit dem Australier Jay McCarthy kam er über die Kuppe und vor der Flamme Rouge fanden nur Johan Chaves (Kolumbien) und Villella Anschluss. Eine Zusammenarbeit kam in diesem Moment nicht zustande, der Italiener attackierte ohne Wirkung und so wurden sie eingeholt. Im Sprint war Alexey Lutsenko, der in den letzten drei Wochen Etappen der Tour de l'Avenir und Bulgarien-Rundfahrt gewann, der Schnellste und bescherte Kasachstan die Goldmedaille. Knapp hinter ihm holte sich in einem Zielfotoentscheid Bryan Coquard (Frankreich) vor Tom van Asbroeck (Belgien) Silber und auch der Vierte Hugo Houle (Kanada) lag weniger als eine Radlänge hinter dem Sieger. Nachdem die offensive Taktik Österreichs nicht aufging, konnte Patrick Konrad immerhin Platz elf verbuchen. Der Schweizer Silvan Dillier wurde 17., während es für die Deutschen Koch, Nikias Arndt und Rick Zabel, die im Hauptfeld geblieben waren, nur zu den Plätzen 25, 29 und 36 reichte.

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