<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Radcross
Sven Nys zeigt Niels Albert auch beim Weltcup Koksijde die Grenzen auf
Suchen </font size=2>Radcross</font> Forum  </font size=2>Radcross</font> Forum  </font size=2>Radcross</font>
24.11.2012

Sven Nys zeigt Niels Albert auch beim Weltcup Koksijde die Grenzen auf

Info: Rennkalender Radcross-Saison 2012/13
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Koksijde, 24.11.2012 - Obwohl er erkältungsgeschwächt an den Start ging, hat Sven Nys (Landbouwkrediet-Euphony) seine Erfolgsserie auch beim Weltcup Koksijde ausbauen können. Der belgische Meister fand erst kurz vor der letzten Runde Anschluss an den in Führung liegenden Niels Albert (BKCP-Powerplus) und setzte sich nach zwei Fahrfehlern seines Konkurrenten uneinholbar ab. Sandspezialist Albert musste sich auf seinem Lieblingsparcours 14 Sekunden zurück mit Platz zwei begnügen, konnte aber die Spitzenposition im Weltcup behaupten, zumal Kevin Pauwels (Sunweb-Revor) nach einem schweren Sturz keine Rolle mehr spielte. Überraschungsdritter wurde der mehrfache französische Meister Francis Mourey (FDJ). Nys hat das Rennen in den Dünen von Koksijde nun insgesamt sechs Mal für sich entschieden - öfter als jeder andere Radcrosser.


Radcross-Links:
Kalender | Statistiken | Weltranglisten | Weltcup | Superprestige | bpost bank | News


Ende Januar 2012 hatte Niels Albert in Koksijde dank seiner überragenden Technik das Regenbogentrikot erobert. Später war eine der Dünen nach ihm benannt und es war ihm der Titel eines Ehrenbürgers der Stadt verliehen worden. Doch der heutige Wettkampf erinnerte in keinster Weise an das damalige Geschehen. Erstens hatte der Veranstalter den Parcours nochmals erschwert, um selbst ausgewiesene Sandspezialisten des Öfteren zum Absteigen zu zwingen. Zweitens verwandelte Regen den normalerweise pulvrigen Sand in ein grau-braunes, zähes Etwas und drittens war es Niels Albert zu keinen Zeitpunkt gegeben, als Solist mehrere hundert Meter vorneweg zu stürmen. Ganz im Gegenteil hatte sich auch nach vier von acht Runden noch keine stabile Rennsituation gebildet und kamen immer noch zahlreiche Fahrer für eine Spitzenplatzierung infrage.

Pauwels gerät nach Sturz ins Hintertreffen
Stürze und technische Defekte sorgten mehrfach für Weichenstellungen. So führte ein platter Reifen von Bart Aernouts (AA Drink-Leontien.nl Pro) dazu, dass Klaas Vantornout und Kevin Pauwels an seiner Stelle die Führung im Rennen übernehmen konnten. Doch auch das Sunweb-Revor-Duo hielt sich nicht dauerhaft vorne auf. Vielmehr stahl der Franzose Francis Mourey ihnen die Schau, bevor Albert seinerseits den Franzosen in die Schranken wies und endlich die standesgemäße Spitzenposition einnahm. Wenig später kam Pauwels in einer spiegelglatten, sandlosen Stelle schwer zu Fall und unzählige Sekunden vergingen, bis der 28-Jährige sein Steuerrohr gerichtet und wieder zurück in den Wettkampf gefunden hatte. Am Schluss sollte der Weltcup-Titelverteidiger auf Platz zwölf landen und seinen zweiten Gesamtrang, den er punktgleich Albert bekleidete, einbüßen. Fast zeitgleich musste kurioserweise auch Vantournout unfreiwillig vom Rad; ihm blieb letztlich aber immerhin der fünfte Platz, sodass er sich im Klassement vor seinen Teamkollegen setzte.

Nys' lange Aufholjagd von großem Erfolg gekrönt
Und Sven Nys, der Koksijde-Sieger der Jahre 1999, 2005, 2006, 2007 und 2011? Letzte Woche hatten wir uns noch gefragt, wer ihn schlagen würde. Denn in dieser Saison hatten ihn bislang höchstens Defekte und ein Sturz - und zwar ausgerechnet bei den Weltcups in Tabor und Plzen - stoppen können. Nun schien es so, als bremse eine Erkältungskrankheit ihn aus. Schon zu Beginn der Woche klagte Nys über Halsschmerzen und musste zum Antibiotikum greifen; und insofern war es keine Überraschung, als er nach schlechtem Start in Koksijde erst einmal hinterherfuhr und viel länger brauchte als sonst, um Positionen gutzumachen. Doch auf der vorletzten Runde gelang dem 36-jährigen Dauerbrenner das Unglaubliche: Er überholte Mourey und war plötzlich auch an Niels Albert dran, bereit den Wettkampf in einen Zweikampf auf Biegen und Brechen münden zu lassen. Doch dazu kam es nicht: An derselben Stelle, wo drei Runden zuvor Pauwels zu Boden ging, rutschte bei der letzten Passage auch Albert das Hinterrad weg; in der nächsten Sanddüne fuhr er sich ungeschickt fest, sodass Nys freie Bahn hatte. Bis zur Ziellinie sammelte der belgische Meister noch 14 Sekunden Vorsprung.

Philipp Walsleben kommt unter die besten 10
Weltmeister Albert steckte sozusagen den Kopf in den Sand und beschränkte sich darauf, Mourey in Schach zu halten, welcher 19 Sekunden zurück einen sensationellen dritten Platz belegte. Der sechsfache französische Meister, der in der dieser Saison bislang nur bei Rennen in seinem Heimtaland oder in der Schweiz brilliert hatte, offenbarte heute jene Top-Form, die ihn zuletzt 2010 in Igorre aufs Weltcup-Podest geführt hatte. Platz vier mit 33 Sekunden Rückstand ging an Bart Aernouts, den Vorjahresdritten, dessen Teamkollege Thijs van Amerogen sich als Achtplatzierter (+1:37) vorzeitig eine Weltmeisterschaftsnominierung sicherte. Die beiden hatten erst gestern ihre Verträge mit AA Drink verlängert. Hinter Van Amerongens jungem Landsmann Lars van der Haar erzielte der Deutsche Philipp Walsleben (BKCP-Powerplus) eines seiner besten Saisonresultate und auch Teamkollege Marcel Meisen kann mit Rang elf mehr als zufrieden sein (+2:01).

Weltcupgesamtstand nach drei Runden
Nicht ganz nach Wunsch verlief der Tag für Tom Meeusen, welcher nach einer Rippenquetschung und rätselhaften Magen-Darm-Beschwerden ein Comeback versuchte. Auch ihm wurde die rutschige Steilkurve zum Verhängnis und er fiel bis auf Rang 13 zurück. Bester seiner Mannschaft Telenet-Fidea war Rob Peeters als Sechster (+1:27), der sich der knapp vor Dieter Vanthourenhout (BKCP) über die Ziellinie schob. Dessen Teamkollege Niels Albert konnte sich über die Niederlage auf "seinem" WM-Parcours hinwegtrösten, indem er auf die Gesamtlage im Weltcup schaute. Hier hat er mit 30 Punkten Abstand zum neuen Gesamtzweiten Sven Nys und dem punktgleich Vantornout eine komfortable Position inne (215 zu 185). Pauwels folgt mit einem Zähler weniger.

-> Zum Resultat Männer Elite
-> Zu den Weltcup-Gesamtständen Männer Elite

Marco König Neunter bei den Junioren
Einige Stunden zuvor hatte auch der Dominator der Junioren-Szene in der glitschigen Zone unerwünschte Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. Doch selbst dieser Sturz konnte Mathieu van der Poel von seinem dritten Weltcup-Sieg in Folge und seinem sage und schreiben elften Saisonsieg nicht abhalten. Der Niederländer erwischte sogar noch einen besseren Tag als damals im Januar, als er in Koksijde Weltmeister wurde, und drückte dem Wettkampf von Anfang an den Stempel auf. Auf Platz zwei landete wie so oft der Belgier Quinten Hermans - mit über anderthalb Minuten Rückstand. Martijn Budding fehlten gar über zwei Minuten auf seinen siegreichen Landsmann. Ausnahmweise konnte sich auch ein Deutscher in den Top10 platzieren: Marco König wurde Neunter (+3:42). 180 Punkte hat Mathieu van der Poel nun auf dem Konto, 30 mehr als der Gesamtzweite Hermans.

-> Zum Resultat Junioren
-> Zu den Weltcup-Gesamtständen Junioren

U23: Wietse Bosmans setzt sich im Sprint durch
Bei den Männern U23 fiel der Wettkampf weniger einseitig aus. In Abwesenheit von Lars van der Haar, der ihn bei der WM auf Platz zwei verwiesen hatte, stand am Ende zwar folgerichtig Vizeweltmeister Wietse Bosmans oben auf dem Podest. Doch leicht wurde es dem 20-jährigen Belgier nicht gemacht. Bis zum Schluss blieb der Niederländer Michiel van der Heijden, der im vergangenen Sommer den MTB-Weltcup U23 für sich entschied, an Bosmans dran. Ein Sprint auf der Zielgerade brachte die Entscheidung. Wout van Aert kam auf Platz drei (+0:14) vor Gianni Vermeersch, Michael Vanthourenhout und Corne van Kessel, die lange Zeit ebenfalls zur Spitzengruppe gehört hatten. In der Gesamtwertung baute Bosmans die Führung aus, da Mike Teunissen nach einem Sturz heute keine gute Leistung abliefern konnte. Der Europameister fiel von Rang zwei auf fünf zurück. Bosmans trennen nun 46 Zähler von Van Aert (165 zu 119).

-> Zum Resultat Männer U23
-> Zu den Weltcup-Gesamtständen Männer U23

Frauen: Van Paassen verliert gegenüber Compton. Achermann auf Platz sieben
Auch Katherine Compton (Trek Cyclocros Collective) wusste ihre Spitzenposition im Gesamtweltcup zu untermauern. Die US-Meisterin bestritt einen Großteil des Rennens alleine an der Spitze und nahm ihrer stärksten Verfolgerin, der Britin Nikki Harris (Young Telenet Fidea), 1:27 Minuten ab. Die belgische Meisterin Sanne Cant (Enertherm-BKCP) durfte auch noch mit aufs Podest (+1:56). Der Schweizermeisterin Jasmin Achermann (Rapha-Focus) gelang ein überzeugender Auftritt, den sie mit Platz sieben krönte (+2:54). Damit war sie nur knapp schlechter als die Niederländerin Sanne van Paassen (Rabobank), die im Klassement gegenüber Compton an Boden einbüßte. Van Paassen liegt nun punktgleich mit Harris und Europameisterin Helen Wyman (Kona), der Fünftplatzierten des Tages, 40 Zähler zurück (140 zu 170).

-> Zum Resultat Frauen Elite
-> Zu den Weltcup-Gesamtständen Frauen Elite

Die vierte Runde des Weltcups findet bereits am kommenden Wochenende in Roubaix statt. Auch dort werden wir also das Weiße Trikot des Gesamtführungen nicht zu Gesicht bekommen. Niels Alberts Regenbogenfarben sind laut Reglement mehr wert und die stellvertretende Übernahme durch den Gesamtzweiten ist nicht vorgesehen.





Sven Nys zeigt Niels Albert auch beim Weltcup Koksijde die Grenzen auf
Sven Nys zeigt Niels Albert auch beim Weltcup Koksijde die Grenzen auf

Zum Seitenanfang von für Sven Nys zeigt Niels Albert auch beim Weltcup Koksijde die Grenzen auf



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live