|
||
Start >
Radcross Vantornout gewinnt Herzschlag-Sprint gegen Nys beim Superprestige Gieten |
||
25.11.2012 | ||
Vantornout gewinnt Herzschlag-Sprint gegen Nys beim Superprestige GietenInfo: Rennkalender Radcross-Saison 2012/13Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.) Gieten, 25.11.2012 - Vor einer Woche musste Klaas Vantornout (Sunweb-Revor) sich Sven Nys (Landbouwkrediet-Euphony) im Schlussspurt noch geschlagen geben - beim Superprestige in Gieten (C1) drehte der 30-jährige Belgier den Spieß heute um. Mit letzter Kraft warf er sich regelrecht vor dem heranstürmenden Landesmeister über die Ziellinie, um seinen bedeutendsten Sieg seit fast zwei Jahren einzufahren. Für Nys bedeutete die knappe Niederlage das Ende einer wochenlangen Erfolgsserie nicht nur im hansgrohe Superprestige, dessen Gesamtwertung er natürlich weiterhin souverän anführt. Dritter wurde Vantornouts Teamkollege Kevin Pauwels vor Rob Peeters (Telenet-Fidea) und dem saft- und kraftlosen Weltmeister Niels Albert (BKCP-Powerplus). Dessen Mannschaftskamerad Philipp Walsleben präsentierte sich umso stärker und erzielte mit Rang sieben sein zweitbestes Saisonresultat. Kalender | Statistiken | Weltranglisten | Weltcup | Superprestige | bpost bank | News Philipp Walsleben von Anfang an vorne dabei Gieten in der Provinz Drenthe ist die einzige Station des Superprestige, die sich auf niederländischem Grund und Boden befindet. Umso bedauerlicher, dass es den in dieser Saison auch bei der Elite stark auftrumpfenden Niederländern ausgerechnet hier nicht gelang, einen der Ihren in den Top10 zu platzieren. Wunderkind Lars van der Haar (Rabobank-Giant Offroad) kam trotz guten Starts bald nicht mehr vorne vor und This van Amerongen (AA Drink-Leontien.nl Pro) beteiligte sich zwar an der ersten Spitzengruppe, fiel aber frühzeitig zurück. Auf dem - von ein paar Schlammstücken und der Sandbank abgesehen - relativ trockenen Parcours bildete sich bei heftigem Seitenwind zunächst eine Achtergruppe, zu der Klaas Vantornout, Teamkollege Kevin Pauwels, der achtfache Gieten-Sieger und Superprestige-Dominator Sven Nys, Rob Peeters sowie mit Bart Aernouts ein weiterer Mann von AA Drink gehörten. Mit etwas Verspätung fand außerdem Weltmeister Niels Albert Anschluss und - besonders schön aus deutscher Sicht - auch dessen deutscher Teamkollege Philipp Walsleben zeigte sich an vorderster Front und bestimmte zeitweise gar das Tempo. Trio Nys-Vantornout-Pauwels sorgt für frühe Vorentscheidung Es dauerte jedoch nicht lange, bis ein Antritt von Sven Nys die Gruppe sprengte. Der verschärften Gangart konnten lediglich Vantornout und Pauwels sofort folgen; Walsleben bemühte sich zwar nach Kräften, für seinen Kapitän Albert die Lücke zu schließen, doch vergebens. Das Trio war fort und sollte bis zum Ende des Wettkampfs nicht zurückgeholt werden. Zu jedem der drei könnte man eine Geschichte erzählen: Pauwels hatte in dieser Saison bislang wahrlich sein Päckchen zu tragen gehabt - auf technische Defekte folgten Stürze, Rücken- und Knieschmerzen und erst gestern beim Weltcup Koksijde wieder ein schwerer Sturz -, doch in Gieten auf einem ihm entgegenkommenden Terrain versuchte der 28-Jährige erneut sein Glück. Sven Nys war in vier von bislang vier Superprestige-Runden unschlagbar gewesen und hatte seit Ende Oktober keine Niederlage in einem bedeutenden Rennen mehr hinnehmen müssen. Klaas Vantornout hatte sich vor einer Woche in Gavere dem belgischen Meister erst auf der Zielgerade geschlagen geben müssen und lauerte auf Revanche. Vantornout macht den "sterbenden Schwan" und gewinnt dennoch Bis zur Schlussrunde neutralisierten sich die drei Spitzenreiter weitgehend. Selbst ein böser Fahrfehler von Vantornout - als er mit dem Hinterrad an einer Absperrung hängenblieb - führte keine Vorentscheidung herbei. Es war Pauwels, der wenige hundert Meter vor Schluss nach einer Tempoverschärfung seines Kollegen irritiert war und die Segel als Erster streichen musste. Doch auch Nys zeigte sich von der Attacke überrascht, beging seinerseits einen Fahrfehler und bog mit sichtlichem Rückstand auf die Zielgerade ein. Vantornout legte einen wenig souveränen Schlussspurt hin, der vom TV-Kommentator das Label "sterbender Schwan" aufgedrückt bekam und der beinahe noch vom unfassbar endschnellen Nys gekontert worden wäre. Mit letzter Kraft und einer Nasenspitze Vorsprung erzielte der 30-jährige Belgier seinen zweiten Saisonerfolg und seinen ersten Superprestige-Sieg seit Middelkerke im Februar 2011. Einmal war er auch schon in Gieten der Beste gewesen: nämlich 2008, damals vor Bart Wellens und ebenfalls Nys. Alberts schlechte Leistung spielt Nys in die Karten Niels Albert kam hinter Pauwels (+0:10) und Rob Peeters (+0:43) über Platz fünf nicht hinaus (+0:48) und bezeichnete seine Performance hinterher selbst als "zu schlecht für einen Weltmeister". Die bittere Bilanz: Zwar ist er immer noch Superprestige-Gesamtzweiter, er liegt aber schon 11 Punkte hinter Nys zurück und hat seinerseits nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Pauwels (74-63-61). Der Motor des Mannes im Regenbogentrikot scheint angesichts der mäßigen Leistungen an diesem und am vergangenen Wochenende etwas ins Stottern geraten. Das genaue Gegenteil ist der Fall bei Philipp Walsleben, der vor Kurzem übrigens seinen 25. Geburtstag feierte: Nach Platz zehn gestern in Koksijde fuhr der Deutsche in Gieten sein zweitbestes Saisonresultat ein: Rang sieben (+1:18). Nur in Baden war er besser platziert gewesen. Vor Walsleben landete Bart Aernouts (+0:57), dahinter machten Jan Denuwelaere (Style & Concept, +1:39), der Pole Mariusz Gil (Baboco-Revor, +1:40) und Sven Vantourenhout (Landbouwkrediet, +1:43) die Top10 voll. -> Zum Resultat Männer Elite -> Zur Superprestige-Rangliste Männer Elite Junioren: Van der Poels Ein-Mann-Show geht weiter Was Nys bei den Elite-Männern nicht gelang - nämlich sein fünfter Superprestige-Sieg in Folge -, das realisierte Mathieu van der Poel bei den Junioren. Der 17-jährige Niederländer degradierte einmal mehr die versammelten Konkurrenten zu Statisten, hatte am Ende sensationelle 2:22 Minuten Vorsprung auf Quinten Hermans und eine zusätzliche Minute Abstand zum Tschechen Karel Pokorny auf Rang drei. In der Gesamtwertung kommt Van der Poel auf 75 Zähler. Hermans hat genau 5 Punkte weniger, da er fünf Mal auf dem zweiten Rang landete. -> Zum Resultat Junioren -> Zur Superprestige-Rangliste Junioren U23: Wout van Aert untermauert Superprestige-Führung Bei den Männern U23 erweist sich der erst 18-jährige Wout van Aert (Telenet-Fidead) - ein Debütant auf Nachwuchsebene - immer mehr als die Entdeckung der Saison. Er feierte immerhin seinen dritten Superprestige-Sieg - nach Zonhoven und Gavere - und verfügt in der Gesamtwertung jetzt über 67 Punkte. Jens Adams (BKCP-Powerplus) wurde Zweiter in Gieten und ist Van Aert auch insgesamt dicht auf den Fersen mit 66 Zählern. Platz drei ging an Koksijde-Weltcupgewinner Wietse Bosmans, einen Teamkollegen von Adams. Bester einheimischer Teilnehmer war Europameister Mike Teunissen (Rabobank) auf Rang vier. -> Zum Resultat Männer U23 -> Zur Superprestige-Rangliste Männer U23 Marianne Vos beginnt die Radcross-Saison auf dem zweiten Platz Dem Frauenrennen war zu entnehmen, dass auch die große Marianne Vos (Rabobank) nicht unbedingt von Null auf Einhundert durchstarten kann. Aufgrund ihrer vollen Straßenradsaison, welche sie als Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Weltcupgesamtsiegerin abschloss, stieg sie erst heute, vor heimischem Publikum in Gieten, in den Radcross-Herbst ein. Europameister Helen Wyman (Kona) setzte sich in der Schlussrunde von Vos ab, gewann mit einer 38 Sekunden Vorsprung und zeigte der Allrounderin so die Grenzen auf - doch es fragt sich, wie lange dieser Zustand anhalten wird. Auch im letzten Jahr kassierte Vos bei ihrem Saisondebüt (damals Koksijde) ihre einzige Niederlage und holte bekanntlich dennoch das Regenbogentrikot. Nun möchte sie jedenfalls erst einmal beim Bahnrad-Weltcup in Manchester antreten und in Südafrika trainieren, bevor sie Ende Dezember wieder beim Cross vorbeischaut. Auf den dritten Platz in Gieten kam die belgische Meisterin Sanne Cant (Enertherm-BKCP), die 1:11 Minuten Rückstand auf ihre britische Amtskollegin hatte. Eine Superprestige-Gesamtwertung gibt es für die Frauen nicht. Gemäß UCI-Reglement muss aber jeder Männer Elite-Wettkampf auf C1-Ebene von einem Damen-Rennen begleitet werden. -> Zum Resultat Frauen Elite Nach vier Rennen in vier Wochen macht der Superprestige jetzt erst einmal eine längere Pause. Die sechste Runde findet am Tag vor Silvester in Diegem statt. Es ist der letzte Wettkampf des Kalenderjahres. |
||
|
||
25.11.2012 | ||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |