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Adventskalender am 1. Dezember: Unterschiedliche Fantypen bei Radrennen
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01.12.2012

Adventskalender am 1. Dezember: Unterschiedliche Fantypen bei Radrennen

Autor: Christine Kroth (Cofitine)



  01.12.  
Radsport lebt von seinen Akteuren. Natürlich in erster Linie von den Profis auf dem Rad. Aber was wäre der Radsport ohne Fans? An den Strecken der diversen Rennen sind viele verschiedene Typen anzutreffen. Natürlich kann man keinen in eine Schublade stecken. Das ist auch gar nicht gewollt. Hier sollen lediglich einige Fangruppen vorgestellt werden – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Und mit einen Augenzwinkern versteht sich.



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Der Autogrammjäger

Der Autogrammjäger hält sich zumeist im Startbereich auf. Bewaffnet mit Stift und Block, bzw. jeder Menge aktueller und älterer Autogrammkarten und Fotos aller startenden Fahrer wartet er an der Einschreibung geduldig, um sich dann gezielt ein Opfer zu suchen. Oder er wandert rastlos von Team zu Team durchs Fahrerlager, um dort reiche Beute zu machen.

Der Flaschensammler

Diese Fan-Gattung ist meist im Verpflegungsbereich anzutreffen. Seine Spurts zum Erreichen einer Trinkflasche dürften sogar Usain Bolt erblassen lassen. Er spürt jede Flasche in noch so dichtem Gestrüpp sicher auf. Zu erkennen ist der Flaschensammler im Verpflegungsbereich an den zuvor gesammelten Verpflegungsbeuteln, in denen er seine Beute verstaut.
Eine andere Form des Flaschensammlers trifft man im Fahrerlager im Zielort, wo er mit eindeutigen Gesten den Radprofis klar macht, dass er gerne ihre Trinkflasche hätte – und sie dann meistens auch bekommt.

Der Werbegeschenkefreak

Diese Spezies ist entweder an diversen Sponsorenständen im Village zu finden, wo sie gezielt jeden Schlüsselanhänger, jede Mütze und jedes noch so unnütze Werbegeschenk abgreift. Beliebt sind auch die kulinarischen Köstlichkeiten wie z.B. Käse, Salami und Wein, die natürlich umsonst verköstigt werden.
Meistens aber trifft man den Werbegeschenkefreak an der Strecke, wo er bei Eintreffen des ersten Fahrzeugs der Werbekarawane seine ganze Energie an den Tag legt, um jedes mögliche Werbegeschenk zu ergattern. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Der Geduldige

Diese Fanart ist meist im Zielbereich eines Radrennens anzutreffen. Bereits Stunden vor Eintreffen der Akteure hat sich der Geduldige den besten Platz direkt an oder wenige Meter vor der Ziellinie gesichert und harrt dort geduldig aus. Meist ist der Geduldige mit einem kleinen, unscheinbaren Campinghocker ausgestattet, den er aber so gut wie nie benutzt.
Ein entfernter Verwandter des Geduldigen ist an Bergpässen zu finden, wo er sich mit seinem Wohnmobil schon Tage vor Eintreffen des Rennens auf dem besten aller verfügbaren Plätze häuslich eingerichtet und diverse Fan- und Landesfahnen gehisst hat.


LiVE-Radsport.com Autorin Cofitine weiß wovon sie spricht, sammelte sie doch über
Jahre hinweg wertvolle Erfahrungen bei Besuchen an den unterschiedlichsten Radrennen.
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Der Gemütliche

Diese Gattung ist am häufigsten an der Strecke, meist an Anstiegen anzutreffen. Zu den wichtigsten Utensilien des Gemütlichen zählen Klapptisch, Klappstühle und ein mobiler Grill. Nicht zu vergessen eine prallgefüllte Kühlbox mit diversen Leckereien und, meist alkoholischen, Getränken. Er ist in der Regel in Begleitung von mehreren Artgenossen, die mit ihm dieses Picknick zelebrieren und von denen nicht selten nicht mehr alle die Ankunft des Rennens bewusst miterleben.

Der Paradiesvogel

Den Paradiesvogel kann man am häufigsten an wichtigen Anstiegen der großen Radrennen, vorzugsweise der Tour de France, antreffen. Wahlweise in aberwitzigen, kreativen Kostümen, gerne auch mit nacktem Oberkörper, springen die Paradiesvögel neben den Radprofis her und den Kameramännern auf den Motorrädern vor die Linse. Oft reicht als Verkleidung auch eine große Landesflagge um garantiert neben seinem Helden ins Fernsehen zu kommen.

Die Fanclubs

Diese Gruppe Fans sind keiner speziellen Örtlichkeit eines Radrennens zuzuordnen. Am häufigsten treten sie aber im Fahrerlager im Start- und Zielort auf, wo sie durch Fahnen im XXL-Format sowie unüberhörbare Fangesänge auffallen. Fanclubs huldigen ihren Helden, die dann meist persönlich vorbeischauen und sich für die Unterstützung bedanken – mit Ohrstöpseln versteht sich, bei der Lautstärke. Sehr häufig treten Fanclubs in Begleitung von Angehörigen des jeweiligen Fahrers auf.

Das Model

Radrennen sind ihr Laufsteg! Das Model kommt immer hochmodisch in 10cm Absätzen und ist fast an allen Örtlichkeiten eines Radrennens anzutreffen. Radprofis lassen sich gern mit ihm ablichten. Das Model bringt Glamour in den Radsport. Oder versucht es zumindest.

Der Stratege

Diese Fanart ist meist an vielen Orten an einem Tag anzutreffen. Man trifft sie zuerst im Startbereich, später dann an einem oder mehreren Punkten an der Strecke und schließlich im Zielbereich. Der Stratege plant seinen Tag bei einem Radrennen generalstabsmäßig, nichts wird dem Zufall überlassen. Streckenkarte, Marschtabelle und Höhenprofil hat er vorher akribisch genau studiert.
An Anstiegen steckt der Stratege sein Feld genau ab und errechnet den Winkel jeder Kurve, um den genauen Schnittpunkt der Fahrer zu ermitteln, um so das optimale Radsporterlebnis zu haben, indem die Fahrer ganz nah an ihm vorbei fahren. Häufig ist er mit einer Kamera ausgestattet, um die Erfolge seiner Planung im Bild festzuhalten.

Der Schnappschussjäger

Diese Gattung ist in der Regel an der Strecke anzutreffen. Dort packen sie ihre kleinen Digitalkameras oder ihr iPhone aus und versuchen, ein einigermaßen gutes Foto zu machen. Meist sind diese Versuche durch lautes Fluchen begleitet, weil das Foto doch nix wurde. Schnappschussjäger neigen dazu, weiter als üblich auf die Straße zu treten und werden so leicht zum Sicherheitsrisiko für die Rennfahrer. Etliche Radprofis haben schon ihre Erfahrungen mit dieser Fangattung gemacht.
Auch im Zielbereich sind Schnappschussjäger regelmäßig anzutreffen. Sie kommen oft erst in letzter Minute angehetzt, zwängen sich in jede noch so kleine Ritze zwischen andere Zuschauer und versperren diesen, die in der Regel zu der Gruppe der Geduldigen gehören, die Sicht auf den Zielsprint.

Der Paparazzo

Diese Spezies ist eigentlich überall im Radsport anzutreffen. Ob Start, Ziel oder Strecke, der Paparazzo hat sein Objektiv stehts auf Radfahrer und Radrennen gerichtet. Zu erkennen ist er an der großen Spiegelreflexkamera um den Hals, an dem manchmal auch ein Presseausweis baumelt. Im Laufe eines Rennens ist der Paparazzo im Dauereinsatz und taucht in den Tagen danach erst einmal unter, um die unzähligen Fotos am Rechner zu sichten.

Wie der Radsport sind auch die Fans vielfältig. Manch einer mag sich hier wieder erkannt haben. Die meisten Fans sind aber sicher keiner Gruppe direkt zuzuordnen. Vieles vermischt sich. So würde sich auch die Autorin als eine Fan-Mischform sehen – aus Paparazzo, Stratege und Werbegeschenkfreak.





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