Marianne Vos siegt zum fünften Mal an der Mauer von Huy

Info: Rennkalender Frauen 2013
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Mur de Huy, 17.04.2013 - Marianne Vos (Rabobank Women) hat zum insgesamt fünften Mal die Flèche Wallonne der Damen gewonnen. Die 25-jährige amtierende Weltmeisterin und Olympiasiegerin setzte sich an der Mur de Huy souverän vor Elisa Longo Borghini (Hitec Products-UCK) und Ashley Moolman (Lotto Belisol Ladies) durch. Da das Rennen zum Weltcup zählte, konnte Vos ihre Führung in der Gesamtwertung ausbauen - auf jetzt 90 Punkte gegenüber Ellen van Dijk (Specialized-Lululemon), die heute Sechste wurde.

Mit ihrem Sieg - ihrem fünften beim Wallonischen Pfeil nach 2007, 2008, 2009 und 2011 - zerstreute Marianne Vos alle Zweifel, ob ihr zweigleisiges Frühjahrsprogramm sie nicht zu Kompromissen auf der Straße zwingen würde. Die Allrounderin bestreitet in diesem Jahr nämlich zusätzlich einige Mountainbike-Rennen mit dem Ziel eines Formaufbaus und einer Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016. Tatsächlich hatte sie bei der Trofeo Binda weniger glänzen können als gewohnt - doch schon ihr Triumph bei der Flandern-Rundfahrt hatte die Hoffnungen der Konkurrenz wieder zunichtegemacht. Auch heute gab die Niederländerin sich keine Blöße und erwies sich an der gefürchteten Mauer ganz klar als Stärkste. Elisa Longo Borghini und Ashley Moolman sprinteten um die Plätze, wobei die Italienerin im Foto-Finish gegen die Südafrikanerin bestand. Longo Borghini bestätigt damit jene exzellente Frühform, welche ihr schon den Sieg in Cittiglio und Platz vier bei der Ronde einbrachte. Auch Moolman, die südafrikanische und gesamtafrikanische Meisterin beider Disziplinen, ist längst keine Exotin mehr. Spätestens seit Etappensieg und Gesamtrang zwei bei der Tour Cycliste Féminin International de l'Ardèche 2012 ist ihr Name im Peloton bekannt.

Das Rennen brachte zwar einige Ausreißversuche - u. a. von Dani King (Wiggle Honda) und Aleksandra Burchenkova (RusVelo) - doch keine frühe Vorentscheidung. Bei der ersten Passage der Mur de Huy nach 65 von insgesamt 131,5 Kilometern zersplitterte das Peloton, aber das Meiste lief anschließend wieder zusammen. Später versuchten Alena Amialiusik (Be Pink) und Katie Colclough (Specialized–Lululemon) sowie die frühere Weltmeisterin Tatiana Guderzo (MCipollini - Giordana) ihr Glück - ohne Erfolg. Die weißrussische Meisterin entschädigte sich schlussendlich aber mit dem siebten Platz. Zeitfahr-Europameisterin Anna van der Breggen (Sengers Ladies) auf Rang vier war eine kleine Überraschung - ansonsten waren es die Favoritinnen, welche die Plätze jenseits des Podiums unter sich ausmachten: Emma Johansson (Orica-AIS) auf fünf (+0:06), Ellen van Dijk auf sechs (+0:19), Amber Neben (Pasta Zara) auf acht (+0:28). In der Weltcup-Gesamtwertung weist Vos ("Jeder Sieg fühlt sich ganz neu an") nach vier von acht Runden 249 Punkte auf - das sind 90 mehr als ihre Landsfrau Van Dijk auf dem Konto hat. Longo Borghini liegt mit 155 Punkten an Rang drei.

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Mit dem Frauen-Weltcup geht es am 12. Mai bei der Tour of Chongming Island weiter. Das chinesische Eintagesrennen ist mittlerweile fester Bestandteil des Kalenders.