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Trofeo Karlsberg Abschlussbericht zur 23. Trofeo Karlsberg - sportliches Fazit und Anekdoten vom Rennen |
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08.06.2010 | |||||
Abschlussbericht zur 23. Trofeo Karlsberg - sportliches Fazit und Anekdoten vom RennenInfo: Junioren Ncup: Trofeo KarlsbergAm Sonntag endete die Trofeo Karlsberg, eines der wichtigsten Rennen für Junioren, mit dem Sieg des US-Amerikaners Lawson Craddock. Jasha Sütterlin sorgte mit dem Gewinn der letzten Etappe und Gesamtrang drei für ein erfolgreiches Abschneiden der deutschen Gastgeber. Die sportliche Zusammenfassung Für mich Favoriten bei der diesjährigen Trofeo Karlsberg waren die "üblichen Verdächtigen" Russland, Dänemark, Belgien, Niederlande, Deutschland (Heimrennen mit zwei Teams) aber vor allem die Briten, die bei der Friedensfahrt mannschaftlich unglaublich stark waren. Bis auf das heiß umkämpfte Bergtrikot für Joshua Edmondson aber kein wirklicher Erfolg. Die US-Amerikaner waren das dominierende Team dieses Etappenrennens, abgesehen von der ersten Etappe, bei der der Italiener Andrea Zordan nebst der Etappe zwei weiteren Trikots gewann, um sie alle in der nächsten Etappe zu verlieren und 20 Plätze in der Gesamtwertung. Dann waren es die US-Boys, die der Trofeo den Stempel aufdrückten. Mit Lawson Craddock musste man rechnen, er wurde schon Dritter im ersten Rennen Saint-Amand-les-Eaux - Roubaix. Aber es war die Mannschaft, die mich überzeugt hat. Besonders überraschend für mich war das Abschneiden der Luxemburger Mannschaft, da reift etwas heran im Nachwuchs des Großherzogtums, von Bob Jungels werden wir sicher noch viel hören. Deutschland, überraschend der Etappensieg von Jasha Sütterlin und ein Stockerlplatz, drei unter den besten neun und die Mannschaftswertung, das hat schon was beim Heimrennen. Einige Mannschaften, die fast schon traditionell bei der Trofeo immer eine gute Rolle spielten, konnten sich in diesem Jahr nicht wirklich durchsetzen, abgesehen von Einzelerfolgen wie dem Sprinttrikot für den Niederländer Mike Teunissen, ansonsten keiner der Fahrer unter den ersten zehn. Das rote Trikot für Alexander Kamp und zwei Top-Plazierungen reichen auch nur bedingt an das Vorjahr-Ergebnis für die Dänen heran. Die führende Mannschaft der Nations Cup Wertung, die Russen, durchwachsen. Alexander Grigoriev Vierter als Bester des Teams, ja durchwachsen halt. Meine Mannschaft, die Österreicher, auch hier scheinen die sehr guten Jahre erstmal vorbei zu sein. Bestes Etappenergebnis ein 15. Platz von Max Kuen, Bester im Gesamtklassement 41. Marco Peinhaupt, einen Platz dahinter Max. Daniel Paulus darf, wenn er in Form ist, nächstes Jahr noch einmal in der Klasse ran. Mannschaft 12., ja ich konnte mich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass es in diesem Jahr, na ja, nicht so wirklich eine war. Emotionen Es ist immer wieder verrückt, was man hier am Streckenrand erleben darf. Dazu nur zwei Beispiele: Etappe 3/I Einzeitfahren im UNESCO Biosphärenreservat Bliesgau. Startort Riesweiler, die österreichische Mannschaft sucht sich ein Plätzchen, um Mannschaftswagen abzustellen, Rollen aufzubauen, also um sich für das Rennen vorzubereiten. Mangels ordentlich breiten Gehsteigs nicht so einfach. Kommt eine Dame aus dem Haus und meint "so geht das nicht" und fragt, was sie da machen. Die Lage wurde erklärt und flugs wurde die Hauseinfahrt in den Hof geöffnet, und weil die Sonne runterbrannte und sonst kein Schatten zu finden war, die blitzsauber aufgeräumte Scheune zum Warmrollen bereitgestellt. Unglaublich die Saarländerinnen. Ein weiteres Beispiel. Großrosseln am zweiten Etappentag: Ich weiß ja nicht, was auf der Welt passiert, wenn Männer (ausnahmsweise) mal den Müll an die Tonne bringen, und sich dort zufällig treffen. In Großrosseln wird ein Verein draus und die Jungs sind so positiv verrückt, das ist unglaublich. Nicht nur, dass sie in der Karlsberger Straße am Ziel für Speis und Trank sorgen. Nein, sie sind seit 1997 ein Verein, der jeden Donnerstag sicher nicht mehr den Müll rausbringt, aber sich trifft (siehe Bild). So konnte sich der Norweger Sven Erik Byström freuen, anlässlich der Siegerehrung erhielt er nebst Ehrenmitgliedschaft auch noch ein gut gefülltes Kuvert. Die Historie der Trofeo Karlsberg ist voll von solchen Geschichten am Rande der Rennstrecke und das ist, was dieses Etappenrennen so einzigartig macht, die Fans und die Menschen drumherum. Ja und dann hatte diese Trofeo noch etwas zu bieten, einen LiVE-Ticker. Live im wahrsten Sinn des Wortes, ein Mann im Führungswagen, einer im Zielbus. So wurden sicher noch wenige Rennen übertragen, nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde der Ticker ab der zweiten Etappe auch wirklich gut. Menschen haben uns im Zielbus besucht und sich bedankt, wir haben Mails bekommen, die sehr positiv waren. Wir danken an dieser Stelle nochmal herzlich, bei LiVE-Radsport.com und hoffen auf weitere Zusammenarbeit. Und zum Schluss gilt es Abschied zu nehmen von einem, der nie laut, immer aber kompetent und freundlich war. Der sympathische Kölner Gottfried Paffrath, der über 13 Jahre die Stimme der Trofeo Karlsberg war, wird sich in den Ruhestand zurückziehen. Einen herzlichen Dank für die vielen schönen Jahre mit Dir und mit deiner Abmoderation beschließe ich auch diesen Bericht "Danke, bleiben Sie gesund und bis zur nächsten Trofeo Karlsberg" |
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08.06.2010 | |||||
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