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Überlegene Performance bringt Damien Howson den WM-Titel im U23-Zeitfahren ein
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23.09.2013

Überlegene Performance bringt Damien Howson den WM-Titel im U23-Zeitfahren ein

Info: STRASSEN-WM 2013 IN FLORENZ | Einzelzeitfahren Männer U23
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Florenz, 23.09.2013 - Nachdem es am Vormittag zu Gold knapp nicht gereicht hatte, durften die Australier sich im WM-Einzelzeitfahren der Männer U23 zum Sieg beglückwünschen. Der Titel geht an Damien Howson, der für 43,46 Kilometer nur 49 Minuten und 49 Sekunden benötigte und damit als einziger Fahrer unter der 50 Minuten-Marke blieb. An der ersten Zwischenzeit konnte der zuletzt gestartete Lasse Norman Hansen (Dänemark) den Ozeanienmeister noch unterbieten, doch auf der Zielgerade rettete er gerade mal die Bronzemedaille (+1:10). Dazwischen platzierte sich der ehemalige Europameister Yoann Paillot aus Frankreich (+0:57)

Starke Leistung von Stefan Küng
Der Kurs für das U23-Zeitfahren war größtenteils identisch mit dem des Teamzeitfahrens der Damen am Vortag. Die Starts erfolgten - in anderthalbminütigem Abstand - in Pistoia, dann ging es auf die Hochgeschwindigkeitsstrecke in Richtung toskanischer Hauptstadt, wo der technisch anspruchsvollere Part begann. Über die Uferpromenade entlang des Arno erreichten die Fahrer die Altstadt von Florenz, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, passierten die Kathedrale und finishten vor der prächtigen Kulisse der Rennaissance-Paläste. Auch die Wetterbedingungen konnten sich sehen lassen: strahlender Sonnenschein und Temperaturen bis 27 Grad trugen zu einem geradezu sommerlichen Tag bei. Die erste Zwischenzeitnahme erfolgte nach 9,54, die zweite nach 27,7 Kilometern. An diesen beiden Punkten wie auch im Ziel setzte der Belgier Yves Lampaert eine erste Richtmarke, die am Ende für Rang 14 reichen sollte. Der Schweizer Stefan Küng, der ebenfalls zu den frühen Starten gehörte, war gut 50 Sekunden schneller unterwegs und übernahm, nachdem er auf der Zielgerade noch Viktor Manakov (Russland) überholt hatte, vorerst die Führung.

Craddock trotz Sturz mit neuer Bestzeit
Genau wie Lampaerts war dessen Landsmann Frederik Frison zunächst schnell unterwegs und setzte sich am ersten Messpunkt an die Spitze - nur um dann deutlich nachzulassen. Im Ziel reihte er sich hinter Küng ein. Doch dem Eidgenossen drohte Gefahr in Person von Lawson Craddock. Der US-Amerikaner holte einen anfänglichen Rückstand auf und sorgte nach 27,7 Kilometern auf einmal für eine neue Bestmarke. Obwohl er anschließend in einem von der Kamera unbeobachteten Augenblick zu Fall kam und sich blutige Wunden am linken Bein zuzog, blieb Craddock auf Kurs und verbesserte Küngs Zeit im Ziel um fünf Sekunden. Einen neuen Bestwert nach 9,54 Kilometern erzielte dann der U23-Zeitfahr-Europmeister von 2011 und amtierende französische Nachwuchsmeister Yoann Paillot. Zwar konnte er durch den Australier Campbell Flakemore im Anschluss wieder unterboten werden, doch der Gewinner der Chrono Champenois am vorvergangenen Wochenende war offenbar zu schnell angegangen. An der zweiten Zwischenzeit und auch im Ziel blieb Flakemore deutlich hinter Paillot zurück.


Weiterer WM-Bericht: Eraud gewinnt dramatisches Zeitfahren der Juniorinnen

Hansen geht schnell an, doch Howson setzt sich ab
Mittlerweile waren mit Damien Howson (Australien), dem Vorjahresdritten, und Lasse Norman Hansen, dem Vorjahresvierten, die beiden größten Favoriten auf die Strecke gegangen. Howson unterbot Flakemores Zeit am ersten Messpunkt um 10 Sekunden, wurde aber von Hansen sofort gekontert. Sekundenbruchteile lag der Omnium-Olympiasieger vor dem U23-Ozeanienmeister und alles deutete auf einen neuen Hundertstelsekundenkrimi hin, wie ihn die Australier bereits gestern im Teamzeitfahren erlebt hatten. Würden sie - nach der dramatischen Niederlage der Juniorin Nicholls heute Morgen - zum dritten Mal Gold knapp aus der Hand geben? Doch bereits bei der zweiten Zwischenzeit konnten die Fans aus Down Under aufatmen. Hansen verlor im Mittelteil eine halbe Minute, während sich die perfekte Fahrweise von Howson auszuzahlte. Der 21-Jährige, der auch amtierender Nachwuchsmeister seines Landes ist, saß völlig ruhig auf dem Rad, fand die ideale Trittfrequenz und holte das Maximum aus dem Zeitfahrmaterial heraus. Seine offensichtlich fundierte Streckenkenntnis kam ihm außerdem zugute. Im Ziel pulverisierte Howson Paillots Zeit und blieb als einziger Fahrer unter der 50-Minuten-Marke - mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 53,3 km/h. Das war mehr als genug, um in die Fußtapfen seiner Landsleute Jack Bobridge und Luke Durbridge, U23-Weltmeister von 2009 und 2011, zu treten.

Sütterlin mit Reifenschaden
Lasse Norman Hansen hatte nichts mehr zuzusetzen, im Gegenteil. Völlig entkräftet kämpfte er im Zieleinlauf darum, nicht auch noch die Bronzemedaille zu verlieren. Letztlich behauptete er sich vor Flakemore, Craddock und Küng, die dadurch die Plätze vier (+1:22), fünf (+1:41) und sechs (+1:46) belegten. Ein beachtlicher siebter Rang ging an den irischen Meister Ryan Mullen. Europameister Victor Campenaerts aus Belgien musste sich mit Platz acht begnügen, nachdem er bereits nach 28 Kilometern von Howson überholt worden war. Der Kasache Daniil Fominykh und der starke Argentinier Eduardo Sepulveda komplettierten die Top10. Für die Deutschen war es kein guter Tag: Maximilian Schachmann belegte Rang 12; Jasha Sütterlin hatte zwei Minuten nach dem Start einen Reifenschaden zu beklagen und wurde letztlich Dreizehnter. Rang 38 durch Felix Großschartner und Rang 61 durch Lukas Pöstlberger lautete die Bilanz der Österreicher. Küngs Landsmann Gabriel Chavanne wurde 43ter von 74 Teilnehmern. Die italienischen Gastgeber erlebten eine Enttäuschung: Davide Martinelli schaffte es gerade so eben unter die Top30.

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