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Radcross-Champion Van der Poel auch U19-Weltmeister auf der Straße - Bronze für Albanien
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28.09.2013

Radcross-Champion Van der Poel auch U19-Weltmeister auf der Straße - Bronze für Albanien

Info: STRASSEN-WM 2013 IN FLORENZ | Straßenrennen Junioren
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Florenz, 28.09.2013 - Mathieu van der Poel, der amtierende Juniorenweltmeister im Radcross, trägt seit heute auch das Regenbogentrikot der unter 19-jährigen Straßenrennfahrer. Der 18-jährige Niederländer, der schon die ganze Sommersaison über von Sieg zu Sieg fuhr, wurde bei der WM in Florenz seinem Favoritenstatus gerecht und konnte aus einer Attacke auf der letzten Runde drei Sekunden Vorsprung mit ins Ziel nehmen. Aus der Verfolgergruppe heraus sicherte Mads Pedersen (Dänemark) sich Platz zwei. Die größte Überraschung gelang Iltjan Nika, der die allererste WM-Medaille für Albanien errang.

15-köpfige Spitzengruppe mit dem deutschen Meister
Von Montecatini Terme aus mussten die Junioren zunächst dieselbe Anfahrtsstrecke (57,20 Kilometer) zurücklegen wie gestern die U23-Fahrer. Ab dort standen auf dem Stadtcircuit aber "nur" fünf Runden auf dem Programm, sodass 140,05 Kilometer zusammenkamen. Nach etwa 33 Kilometern hatte sich eine 15-köpfige Fluchtgruppe konstituiert, die bei der ersten Zielpassage 4 Minuten und 50 Sekunden Vorsprung aufwies. Darin befanden sich u. a. der Tscheche Michal Schlegel, der Italiener Seid Lizde, der Kolumbianer Daniel Martinez und der Franzose David Riviere sowie Jaap de Jong für die Niederlande, Daniel Fitter für Australien und Zeke Mostov für die USA. Außerdem hatte es mit Marco König auch ein Deutscher in die Gruppe geschafft. Nach der ersten Runde lagen die fünfzehn noch immer vorne, das Feld hatte den Abstand aber etwas reduzieren können. Beim neun Prozent steilen Anstieg im Florenzer Vorort Fiesole setzte Schlegel sich weiter ab, sodass er mit 14 Sekunden Vorprung auf seine ehemaligen Begleiter und ca. 3 Minuten vor dem Peloton in die dritte Runde gehen konnte. Kurze Zeit später wurde er jedoch von Daniel Martinez als Spitzenreiter abgelöst, fiel in die zerfledderte Verfolgergruppe zurück. Auch das Peloton zeigte zunehmende Auflösungserscheinungen.

Van der Poel kontert Vorstoß von Bonnamour
Eingangs der vierten Runde waren alle frühen Ausreißer zurückgeholt worden - bis auf Martinez und Seid Lizde, der sich dem Kolumbianer angeschlossen hatte. Ihr Vorsprung von einer Minute reichte aber nicht aus, um sie vor Begehrlichkeiten aus dem Feld zu schützen, ganz im Gegenteil. Bei der vorletzten Passage in Fiesole traten erstmals die Teamkapitäne auf den Plan und drückten ordentlich aufs Tempo. Franck Bonnamour (Frankreich), Logan Owen (USA), Sergey Shemyakin (Kasachstan), Matthieu Van der Poel (Niederlande) und Robert Power (Australien) reduzierten den Abstand auf 12 Sekunden. Weitere Medaillenkandidaten - so Mads Pedersen (Dänemark), Lucas Eriksson (Schweden), Aleksandr Riabushenko (Weißrussland) und Lorenzo Fortunato (Italien) folgten knapp dahinter. Lizde musste vorne abreißen lassen, dafür schaffte Bonnamour den Anschluss an Martinez. 14 Sekunden vor einem 38 Mann starken Favoritenfeld gingen die beiden in die Schlussrunde. Am Anstieg von Fiesole lag Bonnamour noch knapp vorne, doch Mathieu van der Poel war schon zum Angriff übergegangen. An der Via Salviato, einem kurzen Steilstück mit maximal 16%, konnte er sich als Solist endgültig an die Spitze setzen. Aber den dabei entstandenen Vorsprung musste er natürlich erst ins Ziel retten.


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Zweite niederländische Goldmedaille dieser WM
Die Verfolger hinter Van der Poel schlossen sich zu einer Gruppe zusammen und kamen tatsächlich noch einmal ganz nah heran. Drei Sekunden reichten dem 18-Jährigen aber, um nach dem WM-Titel im Cyclocross Anfang Februar auch noch den WM-Titel im Straßenrennen für sich zu reklamieren. In der Geschichte der beiden U19-Meisterschaften gab es vorher erst einen Athleten, der gleichzeitig beide Titel trug: den Schweizer Beat Schumacher, der zunächst die Straßenrad-WM der Junioren gewann (1981) und im darauffolgenden Winter die Radcross-WM. Dass der mit Radsportler-Genen reicht gesegnete Mathieu - er ist Sohn von Adrie van der Poel und Enkelkind von Raymond Poulidor - zum Double in der Lage sein würde, hatte sich schon den ganzen Sommer über angedeutet. Unter anderem heimste er die Gesamtwertung der Tour du Valromey, der Trophée Centre Morbihan und des GP Rüebliland ein und wurde nationaler Juniorenmeister auf der Straße. Übrigens sind die Niederländer jetzt die Ersten, die bei dieser WM zweimal Gold gewannen: Am vergangenen Dienstag legte Ellen van Dijk im Einzelzeitfahren der Frauen vor.

Benjamin Brkic schafft es in die Top10
Während der Sieg des Allrounders Van der Poel also keine Überraschung war und auch die Silbermedaille von Trofeo Karlsberg-Gewinner Mads Pedersen (Dänemark) nicht unerwartet kam, fand sich auf Platz drei ein völlig unbekannter Außenseiter ein. Ein 18-Jähriger namens Iltjan Nika düpierte den favorisierten Logan Owen und holte Bronze für Albanien. Noch nie hat das südosteuropäische Land bei einer Straßenrad-WM eine Medaille verbucht, ganz egal in welcher Kategorie oder Altersklasse. Weiterhin auf Edelmetall bei der Heim-WM warten muss Italien, das mit Lorenzo Rota den Fünftplatzierten stellte. 20 Fahrer befanden sich in der unmittelbaren Verfolgergruppe, darunter erfreulicherweise der Österreicher Benjamin Brkic, dem mit Platz zehn ein Achtungserfolg gelang. Bester Deutscher war Julian Schulze auf Platz 27 (+1:09), bester Schweizer Patrick Müller auf Platz 49 mit vier Minuten Rückstand. Adrian Auerbacher, Marco König, Lennard Kämna und Eric Süßemilch (alle Deutschland) wurden 57ter, 59ter, 79ter und 120ter. Thomas Terretaz und Martin Schäppi (beide Schweiz) kamen auf 77 und 84 ins Ziel. Die Österreicher Mario Stock, Lukas Schlemmer und Florian Schipflinger belegten die Plätze 97, 114 und 115, während der frühere U19-Europameister Alexander Wachter nicht zu Ende fuhr. 129 Fahrer gingen in die Wertung ein.

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