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Bahnradsport Sixday-Nights im Hallenstadion: Franco Marvullis Abschied und eine Meute wilder Junger |
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06.11.2013 | ||
Sixday-Nights im Hallenstadion: Franco Marvullis Abschied und eine Meute wilder JungerInfo: Sixdays: Sixday-Nights Zürich 2013Autor: Claudia Jenni (Medienstelle Sixday-Nights Zürich) Wer spektakulären Radsport erleben und dabei auch mit Ohren und Gaumen geniessen will, und wer dazu die Gelegenheit nutzen möchte, sich über die neuesten Trends im Freizeitsport zu informieren, der kann sich auf die Sixday-Nights vom 27.-30. November im Zürcher Hallenstadion freuen. Sport – Show – Ausstellung lautet das bewährte Motto. Weiterer Bericht: Franco Marvulli sagt Adieu Im Mittelpunkt steht der Sport. Die Zusammensetzung des Feldes mit Fahrern aus sieben Nationen könnte pikanter nicht sein. Da ist Franco Marvulli. Als 20-Jähriger gab er im Hallenstadion seinen Einstand an den Sixdays, mit Adrian Strüby als Partner landete er auf dem 16. und letzten Platz, mit 42 Runden Rückstand auf die siegreichen Bruno Risi/Kurt Betschart. Inzwischen ist der Seebacher bald 35, gehört mit 32 Siegen zu den erfolgreichsten Fahrern in der über 100-jährigen Geschichte der Sechstagerennen und er denkt an Rücktritt. Er startet zum letzten Mal in Zürich. Sein Heimrennen bedeutete ihm stets besonders viel. «Das ist für mich eine Art persönlicher Weltmeisterschaft, denn auf den Rängen sitzen meine Familie, meine Fans und meine Sponsoren», hat Marvulli immer betont. Das wird bei seinem Abschiedsrennen nicht anders sein. Unterstützt wird der Lokalmatador und Publikumsliebling von Tristan Marguet. Das Markenzeichen des 26-jährigen Romand sind seine mitreissenden Rushes im Kampf gegen den unbestechlichen Uhrzeiger. Mit 9,922 Sekunden (72,566 km/h) hält er den Rundenrekord im Hallenstadion, wo vom 27.- 30. November die Tempolimiten innerorts ausser Kraft gesetzt sind. Erst kürzlich hat Marguet in Amsterdam einen seit zehn Jahren unangetasteten Rekord über zwei Runden (400 m) eingestellt. Ein Zeitfahren über diese Distanz steht neu auch im Hallenstadion auf dem Programm, wobei als besondere Krux beide Fahrer eines Paars die volle Distanz zurücklegen müssen, und der hintere die Zeitmessung auslöst. Verheissungsvolle Talente Wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen heisst es, und alles deutet darauf hin, dass sich dieser Spruch auch bei den Zürcher Sixday-Nights bewahrheiten wird. Eine Vielzahl von talentierten jungen Schweizer Fahrern brennt darauf, sich ins Rampenlicht zu hissen. Ganz besonders gespannt ist man auf das Debüt von Stefan Küng/Théry Schir. Sie dominierten vergangenes Jahr das Nachwuchsrennen nach Belieben und siegten im Spätsommer beim Sixday-Nights-Prolog in Grenchen. Küng gewann in diesem Jahr WM-Bronze in der Verfolgung, die erste Medaille eines Schweizers seit Robert Dill-Bundi 1983 in dieser Sparte auf Elite-Ebene. Im Juli war der 19-jährige Thurgauer die überragende Figur bei der U-23-EM. Jeweils mit Schweizer Rekord gewann er Gold in der Verfolgung und zusammen mit Théry Schir (20), Frank Pasche (20) und Tom Bohli (19) im Mannschaftsfahren. Dazu kam mit Schir als Partner noch Silber in der Américaine. Derzeit weilen Küng und Schir in Neuseeland, wo sie nach der Neukaledonien-Rundfahrt (Gesamtsieger Schir, zwei Etappensiege Küng) eine weitere Rundfahrt bestreiten. Nach ihrer Rückkehr aus Übersee am 15. November rücken die beiden wie auch Jan Keller (22), Claudio Imhof (23), Gaël Suter (21), Kilian Moser (25) und Silvan Dillier (23) zu einem einwöchigen Sportler-WK ein, um sich unter der Leitung von Nationaltrainer Daniel Gisiger auf der Grenchner Hallenbahn den letzten Schliff für Zürich zu holen. Von den wilden Jungen, die im Hallenstadion starten, sind alle in das von der Sporthilfe und neu auch der Joseph-Voegeli-Stiftung unterstützte Projekt Rio 2016 integriert. Ziel ist die Qualifikation eines Schweizer Bahnvierers für die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien. Unter den Youngsters sportlich am weitesten fortgeschritten ist Silvan Dillier (23). Nach einer sehr erfolgreichen Strassensaison im BMC Development Team, die mit einem Vertrag für die Erstdivisionsmannschaft von BMC belohnt wurde, hat der Aargauer fast nahtlos auf die Winterbahnen gewechselt. Unmittelbar vor Zürich, wo er mit dem Australier Glenn O’Shea 2011 schon Zweiter und im vergangenen Jahr Vierter geworden war, wird er das Sechstagerennen von Gent bestreiten. Mit dem brillanten Belgier Iljo Keisse bildet Dillier ein Paar, das wie die routinierten Deutschen Danilo Hondo/Roger Kluge und Leif Lampater/Christian Grasmann zum engsten Kreis der Siegesanwärter gehört. Viele neue Gesichter Junge Talente und neue Gesichter kommen aber auch bei den Ausländern zum Zuge. Vorjahressieger Kenny de Ketele hat explizit gewünscht, mit Jasper de Buyst fahren zu können. Der Belgier, der just vor Zürich seinen 20. Geburtstag feiert, hat am vergangenen Wochenende in Manchester das Weltcup-Omnium gewonnen. Die Franzosen Morgan Kneisky/Vivien Brisse kommen mit der Referenz, Américaine-Weltmeister zu sein und zum Auftakt der laufenden Saison in Grenoble gewonnen zu haben. Mit Raymond und Michel Kreder startet ein holländisches Brüderpaar. Die beiden Mitglieder des Garmin-Rennstalles haben ein umfangreiches Palmarès auf der Strasse, Raymond gar einen Sieg bei Paris-Roubaix der Junioren. Raymond Kreder/Lampater schienen kürzlich in Amsterdam den Sieg schon in Griffnähe zu haben, als ihnen de Ketele/van Hoecke mit einer Doublette den Sieg fast auf dem Zielstrich noch wegschnappten. Natürlich fehlen bei den Sixday-Nights in Zürich auch die nach wie vor sehr populären Steherrennen nicht. Mit Mario Birrer stellt sich gar ein Schweizer als Europameister vor. Seine härtesten Widersacher dürften Giuseppe Atzeni, der Holländer Patrick Kos und der Deutsche Marcel Barth sein. Abgerundet wird das sportliche Programm durch die Américaines der U-23-Fahrer um den UIV-Cup. -> Zu den Startlisten von Profis, UIV-Cup und Stehern |
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06.11.2013 | ||
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