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Interview mit Steffen Radochla über Straßenrennen und weitere Ziele
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27.06.2010

Interview mit Steffen Radochla über Straßenrennen und weitere Ziele

Info: Nationale Meisterschaften 2010: Deutschland - Straßenrennen | Weitere Interviews
Autor: Johann Reinhardt
Bericht: Freude bei Milram - Christian Knees holt Meistertitel. Silber für Radochla, Bronze für Schillinger



Für ein Interview stand uns nach dem gestrigen Straßenrennen im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Sangerhausen Steffen Radochla vom Team Nutrixxion Sparkasse zur Verfügung. Er gewann die Silbermedaille im Zielsprint vor Andreas Schillinger und musste sich nur Christian Knees geschlagen geben. Radochla fuhr in seiner Karriere u. a. bei den Teams Festina, Coast, Bianchi, Illes Baleares-Banesto oder Wiesenhof. Zu seinen größten Erfolgen zählt der Sieg beim Rennen Rund um Berlin, sowie ein Etappensieg bei der Sachsen-Tour und der Österreich-Rundfahrt.

Haben Sie vor dem Start bereits damit gerechnet, später auf Rang zwei landen zu können?
Ich habe voll darauf hin trainiert. Ich habe mir die Strecke angeguckt, aber nicht hundertprozentig damit gerechnet, weil das immer im Rennen durcheinander geht und man auch mal schnell die Gruppe verpassen kann. Ich bin ein offensives Rennen gefahren. Als ich dann am Ende relativ weit vorne in der Spitzengruppe vertreten war, habe ich schon gehofft, den Titel zu holen oder auf das Podium zu fahren. Die Deutschen Meisterschaften sind eines unserer größten Rennen im Jahr.

Was haben Sie noch einmal besonders trainiert davor?
Ich habe schon Bergsprints in der letzten Woche speziell trainiert, weil ich dachte, es kommt vielleicht zu einem großen Sprint aus einer 30 oder 40-Mann-Gruppe. Ich habe mich gut gefühlt und wusste eigentlich wenn es zum Sprint kommt, dass ich eine echte Chance habe.

Hätten Sie schon vorher damit gerechnet, dass keiner der großen Favoriten wie Ciolek, Gerdemann oder Voigt im Kampf um den Sieg mit dabei war?
Das ist halt der nationale Vergleich. Man muss halt immer die taktische Ausrichtung sehen und wenn ein Fahrer einmal nicht in einer Gruppe dabei ist, ist er nicht dabei. Da können halt ein Gerdemann oder ein Voigt auch nichts machen.

Welche Rolle hat für Sie die Hitze gespielt? Hat Ihnen das besonders gelegen?
Nein, eigentlich mag ich das nicht. Ich hätte es lieber gehabt, wenn es etwas kühler gewesen wäre.

Im Moment fahren Sie beim Team Nutrixxion Sparkasse. Würden Sie gerne noch einmal bei einem größeren Team fahren?
Ich bin schon in großen Teams gefahren und bin motiviert, fahre jedes Jahr 30.000 – 40.000 Kilometer und will auch noch einmal ein paar Jahre ordentlich fahren. Ich freue mich über diesen Erfolg und hoffe, ich kann mich für andere Teams auch empfehlen.

Sie sagten, die Deutschen Meisterschaften wären ein Hauptziel gewesen. Gibt es noch weitere?
Ja, der Sparkassen Giro in Bochum ist das nächste Ziel dann. Nächste Woche ist in Polen die Solidarnosc-Rundfahrt. Es kommen noch ein paar Rennen, aber der Sparkassen Giro ist definitiv das nächste große Ziel. Jetzt mache ich zwei Tage Ruhepause, die Solidarnosc fängt am Donnerstag an.

Wie läuft das Training bis zum Sparkassen Giro ab?
Das ist alles ganz individuell, man muss nach dem Rennen gucken, wie man sich fühlt. Es wird noch einmal ein Grundlagenblock gefahren und dann Intensitäten trainiert sowie eine Vorbereitungsrundfahrt. Es muss fein abgestimmt werden, das ist nicht einfach so generell pauschal zu sagen: Man trainiert so oder so.

Gibt es auch Unterschiede von den Trainingslagern bei ihrem Team und einem wie Saxo Bank?
Die großen Teams haben natürlich die Möglichkeit, finanziell größere Trainingslager einzubauen wie z. B. ein Höhentrainingslager, während im kleinen Team der finanzielle Rahmen schon begrenzt ist. Trainiert wird also meistens zu Hause. Im Winter habe ich in Mallorca viele Trainingslager gemacht. Im Dezember, im Januar und im Februar immer so zehn Tage. Dort habe ich auch ausschließlich Radfahren trainiert. Athletik, Krafttraining und Ausgleichssportarten habe ich viel gemacht im Winter, aber das Hauptaugenmerk liegt auf Grundlagenausdauertraining.


Radochla auf der Pressekonferenz
Wissen Sie schon, was sie nach Ihrer Karriere machen möchten?
Nein, ich möchte noch fünf Jahre fahren und da weiß ich noch nicht, was ich in fünf Jahren mache.

Ist vielleicht das Ziel auch noch einmal eine WM?
Wenn die Strecke so ähnlich ist wie heute, habe ich schon das Ziel an einer WM noch einmal teilzunehmen.

Was halten Sie von der Idee, dass die Deutschen Meisterschaften im nächsten Jahr wieder in Sangerhausen sind?
Das finde ich gut. Ich bin ja jetzt auf dem Kurs gut gefahren und da freut es mich natürlich, wenn im nächsten Jahr hier wieder eine Deutsche Meisterschaft ist.

Die nächsten beiden Tage etwas ruhiger, wie läuft das ab?
Ich fahre nach Hause, trainiere dann morgen zwei Stunden und Dienstag zwei Stunden. Am Dienstag reise ich schon zur Solidarnosc an.





Steffen Radochla (vorne) im Zielsprint um Rang zwei (© LiVE-Radsport.com)
Steffen Radochla (vorne) im Zielsprint um Rang zwei (© LiVE-Radsport.com)

Steffen Radochla auf der Pressekonferenz (© LiVE-Radsport.com)
Steffen Radochla auf der Pressekonferenz (© LiVE-Radsport.com)

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