<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Radcross
Hochdramatisches Superprestige-Finale bringt Nys 13. Gesamtsieg ein - Meeusen Bester in Middelkerke
Suchen </font size=2>Radcross</font> Forum  </font size=2>Radcross</font> Forum  </font size=2>Radcross</font>
15.02.2014

Hochdramatisches Superprestige-Finale bringt Nys 13. Gesamtsieg ein - Meeusen Bester in Middelkerke

Info: Rennkalender Radcross-Saison 2013/14
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Middelkerke, 15.02.2014 - Obwohl er mit vier Punkten Rückstand auf Niels Albert (BKCP-Powerplus) in Middelkerke an den Start ging, hat Sven Nys (Crelan-AA Drink) zum insgesamt dreizehnten (!) Mal die Superprestige-Gesamtwertung für sich entschieden. In einem Finale, das an Dramatik nichts zu wünschen übrig ließ, gelang es dem 38-Jährigen, mehr als zwei Positionen zwischen sich und Albert zu bringen und dadurch nach Punkten mit diesem gleichzuziehen. Die größere Anzahl von Einzelsiegen in dieser Saison entscheidet letztlich zugunsten von Nys, der heute hinter Tom Meeusen (Telenet-Fidea) und Kevin Pauwels (Sunweb-Napoleon Games) Platz drei belegte.


Radcross-Links:
Kalender | Statistiken | Weltranglisten | Weltcup | Superprestige | bpost bank | News


Superprestige-Finale mit Orkanböen und Regenschauern
Bei orkanartigen Windböen und einem Mix aus Regenwolken und Sonnenschein legte Lars van der Haar (Rabo Giant) wie schon so oft auch beim Noordzeecross (C1) in Middelkerke den besten Start hin. Erst auf der zweiten Runde gelang es Tom Meeusen, den niederländischen Meister zu stellen und sich zusammen mit ihm ein wenig abzusetzen. Bei der dritten Zielpassage lag der 25-jährige Belgier bereits in Führung, dicht gefolgt von Kevin Pauwels und einem nach wie vor ambitionierten Van der Haar. Zu diesem Zeitpunkt war schon klar, dass Niels Albert keinen "super dag" erwischt hatte; er schüttelte gar mit dem Kopf, als er ein paar Positionen hinter seinem Konkurrenten Sven Nys über die Linie fuhr. Der Vizeweltmeister wurde gewahr, dass Albert einmal mehr schwächelte und erhöhte den Druck. Dabei fühlte er sich - wie er später zugab - heute selbst alles andere als topfit.

Die verhängnisvolle Differenz
Als noch vier von sieben Runden zu fahren waren, lagen Meeusen und Pauwels weiterhin vorne. Niels Albert kämpfte darum, nicht mehr als zwei Fahrer zwischen sich und Nys kommen zu lassen, denn ein solcher Abstand würde ihn den Gesamtsieg kosten. Noch lag er auf Kurs, denn lediglich der zweifache Middelkerke-Gewinner Klaas Vantornout (Sunweb) und Thijs van Amerongen (AA Drink) befanden sich zwischen dem belgischen Meister und ihm. Dann eine Schrecksekunde: Scheinbar schon völlig entkräftet, kollidierte Albert mit einer Absperrung, blieb hängen und musste erst einmal zwei weitere Teilnehmer passieren lassen. Glücklicherweise handelte es sich um Philipp Walsleben und Dieter Vanthourenhout (Sunweb), einen aktuellen und einen ehemaligen Teamkollegen, die ihm das Leben nicht unnötig schwer machen wollten.

Kampf auf Biegen und Brechen
Während Tom Meeusen vor allem an den steilen Anstiegen eine gute Figur machte und sich dadurch immer mehr von Kevin Pauwels löste, arbeitete sich Sven Nys an Lars van der Haar heran. Eingangs der Schlussrunde überholte er den Weltcup-Gesamtsieger und befand sich auf einmal an dritter Position. Alberts letzte Chance bestand nun darin, den einige Sekunden vor ihm herfahrenden Van Amerongen zu passieren, doch obwohl er sich quälte und das Letzte aus sich herausholte, schaffte er es nicht. Als der Niederländer über die Ziellinie fuhr, war Alberts erster Superprestige-Sieg perdu und Nys' dreizehnter Titel war im Kasten. 1999, 2000, 2002, 2003, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2011, 2012, 2013, 2014 - jedes Jahr wird die Bilanz von "Mr. Superprestige" beeindruckender.

Meeusen verbessert sich auf den dritten Gesamtrang
Während Tom Meeusen seinen vierten Saisonsieg überschwänglich feierte und Sven Nys seinen abermaligen Triumph mit ungläubigem Staunen quittierte, war Niels Albert am Boden zerstört. Er habe keine Lust, in diesem Winter überhaupt noch Rennen zu bestreiten, gab der 28-jährige im Interview unverblümt zu. Der heutige Tag spiegle seine mühselige Saison wider. Letztendlich rächt es sich, dass er "nur" zwei einzelne SP-Rennen für sich entscheiden konnte - Hamme-Zogge und Gieten -, wohingegen Nys in Zonhoven, Gavere, Diegem und Hoogstraten erfolgreich war. Bei Punktegleichstand - beide haben 101 Zähler gesammelt - gibt das den Ausschlag. Meeusen zieht noch an Vantornout und Walsleben vorbei und wird mit 84 Punkten Gesamtdritter.

-> Zum Resultat Männer Elite
-> Zum Superprestige-Endstand Männer Elite

U23: Wout van Aert behauptet sich erneut
Bei den Männern U23 genügte Mathieu van der Poel (BKCP-Powerplus) ein achter Platz, um den Gesamtsieg sicherzustellen. Der niederländische Meister bringt es (unter Berücksichtigung eines Streichresultats) auf 91 Punkte; das sind 10 bzw. 14 Punkte mehr als Wout van Aert (Telenet-Fidea) und der Gesamtdritte Gianni Vermeersch (Sunweb) auf dem Konto haben. Um den Tagessieg kämpfte eine dreiköpfige Gruppe, bestehend aus Van Aert, Vorjahressieger Michael Vanthourenhout (Sunweb) und Toon Aerts (Telenet), der sich zwischenzeitlich auch Tim Merlier (Sunweb) anschloss. Auf dem superschweren Parcours kam es zu etlichen Stürzen und Fahrfehlern; als dann auch noch Regen einsetzte, krachten Vanthourenhout und Aerts ineinander und machten dem Weltmeister den Weg frei. Wout van Aert, der schon in Hoogstraten und Gavere gewonnen hatte, triumphierte mit 25 Sekunden Vorsprung vor Europameister Vanthourenhout und mit 35 Sekunden vor Aerts. In der U23-Siegerstatistik liegt er nun an der Spitze, noch vor Van der Poel.

-> Zum Resultat Männer U23
-> Zum Superprestige-Endstand Männer U23

Junioren: Johan Jacobs mit Sieg zum Abschluss, Peeters disqualifiziert
Zum Abschluss der Superprestige-Saison gelang dem Schweizermeister Johan Jacobs noch einmal ein fantastischer Auftritt. Der bald 17-Jährige, der schon bei der WM mit einem sechsten und jüngst in Hoogstraten mit einem zweiten Platz begeisterte, gewann das Rennen der Junioren elf Sekunden vor Eli Iserbyt und 33 Sekunden vor Kobe Goossens. Jacobs - Sohn einer schweizerischen Mutter und eines belgischen Vaters, weswegen er fließend Flämisch spricht - kämpfte sich zunächst an eine zweiköpfige Spitzengruppe heran. Seine beiden Gegespieler beraubten sich im Folgenden selbst ihrer Chancen. Yannick Peeters, dessen Superprestige-Gesamtsieg bereits feststand, wurde disqualifiziert, weil er nach einem Defekt regelwidrig zum soeben passierten Materialposten zurücklief. Belgiens Landesmeister Iserbyt stürzte auf der letzten Runde einen tückischen Erdwall hinunter. Was das Klassement angeht, für das wiederum nur die sieben besten Ergebnisse berücksichtigt werden, so blieb es also bei 90 Punkten für den Spitzenreiter Peeters. Thomas Joseph wird Gesamtzweiter mit 76 Zählern, Weltmeister Thijs Aerts bringt es als Gesamtdritter auf 72 Punkte.

-> Zum Resultat Junioren
-> Zum Superprestige-Endstand Junioren

Frauen: Wyman weitgehend ohne Widerstand
Im Rennen der Frauen, für die es keine Superprestige-Gesamtwertung gibt, feierte Helen Wyman (Kona Factory) ihren zehnten Saisonerfolg. Die amtierende Europameisterin entkam der Konkurrenz schon zu Beginn des Wettkampfs und trotzte alleine dem starken Wind, um mit 37 Sekunden Vorsprung ins Ziel zu fahren. Belgiens Meisterin Sanne Cant (Enertherm-BKCP), die Vorjahressiegerin, und ihre Landsfrau Jolien Verschueren (DNCS/PRO; +0:54) belegten die weiteren Podestplätze.

-> Zum Resultat Frauen Elite





Hochdramatisches Superprestige-Finale bringt Nys 13. Gesamtsieg ein - Meeusen Bester in Middelkerke
Hochdramatisches Superprestige-Finale bringt Nys 13. Gesamtsieg ein - Meeusen Bester in Middelkerke

Zum Seitenanfang von für Hochdramatisches Superprestige-Finale bringt Nys 13. Gesamtsieg ein - Meeusen Bester in Middelkerke



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live