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Rundfahrt Slowenien: 1. Etappe, Bovec - Bled, Sonntag, 4. Juli 2010
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04.07.2010

Rundfahrt Slowenien: 1. Etappe, Bovec - Bled, Sonntag, 4. Juli 2010

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Radlerherz – was willst Du mehr? Wenn wir bei solch tollen Bedingungen eine so schöne Strecke abstrampeln können, dann geht der Puls nicht nur in den Steigungen höher!
Und Steigungen hatte es heute weiss Gott mehr als genug. Mit dem Vrsic-Pass stand ja heute bereits das „Dach der Tour“ auf dem Programm und es lag ein Kribbeln in der Luft – was erwartete uns? Können wir die Rampen des Passes meistern?



Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: schön, 28 – 30°, mittags Gewitter, nachmittags sonnig

Strecke:
85 km / Höhenmeter 1670
Gleich zu Beginn der Rundfahrt fuhren wir durch den wunderschönen Triglav-Nationalpark. Danach überquerten wir den höchsten Pass Sloweniens, den Vrsic-Pass. Es sind zwar nur 21 km zwischen Anfang und Ende der Passtrasse. Auf dieser kurzen Strecke geht es aber von 800 Hm auf 1'611 m und wieder hinunter auf 810Hm nach Kransjka Gora. Weiter ging’s via Jesenice, Zirovnica nach Bled zum Etappenziel des heutigen Tages.

Etappenort:
Bled, das 2004 sein 1000-jähriges Jubiläum feierte, liegt am gleichnamigen See in einem Becken, das einst die Gletscher aushöhlten. Der See misst 22 x 1,5 km in welchem bei bis zu 24° gebadet werden kann, dieser lässt sich auf einer Uferstrasse umfahren. In der Mitte des Sees, die Marieninsel mit einer kleinen Barockkirche, ein Fotosujet par exzellente. Ja und dann die Bischofsburg thronend auf einem 139 m hohen Felsplateau. Bled zählt zu den romantischsten Ferienorten im Alpenraum.

Ereignisse:
Nach dem andauernden Gewitter von gestern Abend freuten wir uns riesig, dass uns morgens ein blauer Himmel und Sonnenschein erwartete.
Nach dem obligaten Gruppenfoto, stimmte Gusti ein herzliches „Happy Birthday“ an, für unser Geburtstagskind Uwe. Anschliessend war entlang der glasklaren Soca, erst mal 20 km einrollen angesagt. Vorbei an diversen wackligen Holzbrücken, mit prächtigen Ausblicken auf den Wildwasserfluss, erreichten wir das Talende, wo es dann so richtig zur Sache ging.

Die Spitzkehre Nummer 50 signalisierte den Beginn des steilen Aufstiegs. Jetzt galt es fest in die Pedalen zu treten. Jeder suchte seinen eigenen Tritt, immer im Hinterkopf, dass es 9 km zur Passhöhe waren und das richtig steile Stück erst im oberen Drittel kommen sollte. Die Passstrasse liegt im unteren Bereich aber noch im Wald und lässt von Zeit zu Zeit Atem beraubende Blicke auf die umliegende Bergkulisse zu, was für die Mühen wirklich entlohnte. Einige nahmen aber gerne den Shuttle-Service des Begleitfahrzeuges in Anspruch und genossen die Ausblicke ganz entspannt vom Auto aus - 14 und mehr Steigungsprozente sind schliesslich kein Zuckerschlecken und die Woche ist ja noch lang. 25 Kurven später, 800 Höhenmeter weiter oben und um etliche Schweisstropfen ärmer, war es dann über 1611 m ü.M. geschafft. Oben angekommen genossen wir die julische Alpenwelt mit dem Triglav (Dreihaupt), 2863 m hoch. Rund um den Triglav erstreckt sich auch der gleichnamige Nationalpark, ein Paradies für Naturfreunde mit einer fast unberührten Pflanzen- und Tierwelt.
Die Bergwertung gewann übrigens Simon (CH) vor Guy (LUX)! Glückwunsch!

Man merkte deutlich, dass zum einen Sonntag war und der Nationalpark und der Vrsic-Pass beliebte Ausflugsziele sind. Autos, Busse, Töffs, Biker, Wanderer (und Schafe!) waren auf der Passhöhe anzutreffen. Nachdem alle verschnauft, die Aussicht genossen und die Trinkflaschen gefüllt hatten ging es ab ins Tal.

Aber auch die Abfahrt war nicht ganz ohne, erfordert sie durch die 24 Kehren ins Tal mit ihrem alten ruppigen Kopfsteinpflaster die vollste Aufmerksamkeit und Konzentration. Als dann im unteren Bereich einige frisch asphaltierte Kehren mit idealem Radius kamen, freuten wir uns umso mehr! Jetzt hatten wir uns eine Stärkung verdient, da war der Mittagshalt in der malerischen Skistation Kransjka Gora gerade recht. Gruppenweise stoppten wir in Restaurants und testeten zum Teil slowenische Spezialitäten (z.B. Topfenstrudel mit Parmesan gratiniert).

Als wir gerade wieder aufbrechen wollten, kam ein Anruf von Gusti – die Regentropfen in Kransjka Gora waren wohl wenige Kilometer weiter ein ausgewachsenes Gewitter, so dass wir ins Restaurant zurückkehrten, um noch in aller Ruhe einen Kaffee zu geniessen und das Gewitter abzuwarten.

Die Geduld wurde belohnt und bald starteten wir auf einem bestens ausgebauten Radweg in Richtung Etappenziel – der Belag noch nass, von oben aber schon fast trocken. Kurze Zeit später wurde es sogar wieder richtig heiss, so dass alle Regenjacken wieder verstaut wurden. Wenig später kamen alle trocken und zufrieden in Bled an: eine wunderschöne Etappe, anstrengend, aber landschaftlich sehr, sehr reizvoll, geht zu Ende.

Dafür hatten jetzt Alle noch reichlich Gelegenheit, das fast schon „kitschig“ schöne Bled mit seinem See bei Sonne zu erkunden.
Mal sehen, ob Gusti auch heute wieder in den Schuhgeschäften zuschlägt: inzwischen ist es kein Geheimnis mehr, dass Gusti neben der reizvollen Landschaft und den Verkehrs armen Strassen auch des Schuhe Kaufens wegen gerne nach Slowenien kommt. Letztes Jahr erstand er wohl in Bled 4 Paar (Gusti wohlgemerkt, nicht Andrea)!

So oder so, Allen gefiel es ausgezeichnet in Bled. Aber wir wollen ja noch mehr von Land und Leuten sehen und freuen uns auf die morgige Etappe nach Nazarje.





Ausblick in die Slowenische Bergwelt
Ausblick in die Slowenische Bergwelt

Andrea gratuliert Uwe zum Geburtstag
Andrea gratuliert Uwe zum Geburtstag

Kurve um Kurve geht es den Vrsic-Pass hoch
Kurve um Kurve geht es den Vrsic-Pass hoch

die Slowenien Teilnehmer posieren für das Gruppenfoto
die Slowenien Teilnehmer posieren für das Gruppenfoto


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