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Vantornout gewinnt Superprestige Gavere - Nys Dritter und wieder Gesamtführender
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16.11.2014

Vantornout gewinnt Superprestige Gavere - Nys Dritter und wieder Gesamtführender

Info: Radcross: Superprestige Gavere 2014
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Asper-Gavere, 16.11.2014 - Der Superprestige, die zweitwichtigste Radcross-Serie nach dem Weltcup, ist so abwechslungsreich wie seit Jahren nicht mehr. Vier Wettkämpfe wurden bislang abgehalten - und viermal gab es einen anderen Sieger. Die jüngste Erfolgsgeschichte schrieb Klaas Vantornout (Sunweb-Napoleon Games) heute in Gavere, wo Teamkollege Kevin Pauwels auch noch für einen Doppelschlag sorgte. Sven Nys (Crelan-AA Drink) fing Tom Meeusen (Telenet-Fidea) auf dem letzten Kilometer ab und sicherte sich den dritten Platz, der ihm zugleich die Superprestige-Führung zurückbrachte.


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Der erste "moddercross" des Winters
Das Rennen von Asper-Gavere, das heuer sein 40-jähriges Jubiläum feierte, fand wie üblich neben einer Kaserne auf Militärgelände statt und bot, wie passend, die erste richtige "Schlammschlacht" in der laufenden Saison. Durch stundenlange Regenfälle hatte sich der Boden kräftig vollgesogen, und auch wenn es während des Wettkampfs trocken blieb, hängten sich Matschklumpen bleischwer an die Füße der Teilnehmer und an ihr Arbeitsmaterial, das Runde für Runde gewechselt werden musste. Es war ein anspruchsvoller, kräftezehrender Schlagabtausch, in dem sich auf Initiative von Tom Meeusen schon früh eine wegweisende Spitzengruppe bildete. Abgesehen vom Ruddervoorde-Champion umfasste sie die beiden Sunweb-Fahrer Klaas Vantornout und Kevin Pauwels, den Sieger von Zonhoven, sowie den Superprestige-Führenden und Gieten-Gewinner Mathieu van der Poel (BKCP-Powerplus) und zunächst auch noch Rob Peeters (Vastgoedservice), der allerdings durch einen platten Reifen zurückgebunden wurde. Sven Nys und Lars van der Haar (Development Team Giant-Shimano), den Gesamtzweiten und -dritten des Superprestige, vermisste man da vorne. Der niederländische Meister hatte anders als sonst keinen guten Start hingelegt; der belgische Meister ebenso wenig und außerdem fiel ihm auf der zweiten Runde auch noch die Kette herunter, was seine Aufholjagd unterbrach.

Meeusen legt sich ins Zeug - und wird dafür nicht belohnt
Philipp Walsleben (BKCP-Powerplus) schaffte kurzzeitig den Sprung in die Spitzengruppe, musste aber sofort wieder abreißen lassen, als Klaas Vantornout auf der vierten von acht Runden das Tempo deutlich erhöhte. Nach der Hälfte des Rennens lag der 32-jährige Belgier 12 Sekunden vor einer Gruppe mit Meeusen, Pauwels und Van der Poel. Kurz dahinter folgten Van der Haar und Walsleben, noch etwas weiter zurück Nys. Vantornout war aber kein Durchmarsch vergönnt; unter Aufbietung aller seiner Kräfte holte Meeusen, der aktuelle Führende des LiVE-Radsport Cross Form Rankings, seinen Landsmann wieder ein. Und am Ende der fünften Runde sah man auch dessen Teamkollegen Kevin Pauwels erneut an vorderster Front. Die drei blieben nun zusammen, wobei Meeusen in den schlammigen Passagen auf dem Rad zu bleiben versuchte; seine beiden Begleiter waren dort lieber per pedes unterwegs. Möglicherweise fehlten ihm aber genau diese Körner, als es auf der vorletzten Runde galt, den Angriff von Vantornout zu parieren. Im langen Anstieg setzte dieser sich ein weiteres Mal ab; mit sieben Sekunden Vorsprung ging er auf die Schlussrunde. Meeusen jagte zähnefletschend hinterher, kollidierte aber in der gefährlichsten Abfahrt mit der Bande und musste schließlich Kevin Pauwels passieren lassen. Doch damit nicht genug. Zwei Runden vor Schluss war Sven Nys an Van der Haar und Van der Poel vorbeigezogen und gabelte nun auch den völlig ausgepowerten Meeusen auf.

Starkes Resultat: Bart Wellens auf der acht
Klaas Vantornout feierte seinen zweiten Saisonsieg - der jedoch ungleich bedeutender war als sein Erfolg beim Steenbergcross -, Kevin Pauwels sorgte für einen Sunweb-Napoleon Games-Doppelschlag (+0:08) und Sven Nys sicherte sich immerhin den dritten Platz (+0:19), blieb aber hinter seinem eigentlichen Ziel, einem zehnten Sieg in Gavere, klar zurück. Hinter einem wütenden Tom Meeusen kamen Lars van der Haar und Landsmann Mathieu van der Poel auf den Plätzen fünf und sechs ein, sodass Nys erneut die Führung im Superprestige übernahm. Anders aber als noch vor Ruddervoorde muss er sie diesmal nicht teilen. Mit 52 Zählern hat er 2 Punkte mehr auf dem Konto als Van der Poel und 3 Punkte mehr als Vantornout bzw. Van der Haar. Philipp Walsleben beendete das Rennen als Siebter und konnte damit vermutlich nicht so zufrieden sein, wie Ex-Weltmeister Bart Wellens (Telenet) mit seinem achten Platz. Dem Gavere-Sieger von 2002 und 2003 war nach langer Zeit mal wieder ein Top10-Resultat gelungen. Auch Sven Vanthourenhout (Crelan), der vor Bart Aernouts (Corendon) Neunter wurde, brachte ein starkes Rennen zum guten Abschluss.

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U23: Van Aert mit drittem Superprestige-Sieg
Das Rennen in Ruddervoorde hatte er erkältungsbedingt ausgelassen, aber in Asper-Gavere war Wout van Aert (Vastgoedservice-Golden Palace) wieder mit dabei - und wie. Von einem Sturz gleich zu Beginn ließ der Welt- und Europameister sich überhaupt nicht aus dem Konzept bringen, sondern er nahm selbstverständlich den Fehdehandschuh auf, den ihm der neue Superprestige-Führende Laurens Sweeck (Corendon-Kwadro) hingeworfen hatte. Auch Michael Vanthourenhout (Sunweb-Napoleon Games) gehörte zur Spitzengruppe, aber die drei stärksten Nachwuchsfahrer der bisherigen Saison blieben nicht lange beieinander. Van Aert distanzierte seine Konkurrenten Meter um Meter, bis ihm Platz eins nicht mehr zu nehmen war. Vanthourenhouts Rückstand im Ziel betrug über eine Minute. Sweeck wurde zwar nur Dritter, er konnte sich jedoch knapp in der Leaderposition behaupten, liegt noch einen Punkt vor Vanthourenhout (55 zu 54). Van Aert hat nur 45 Zähler auf dem Konto, er darf allerdings auf die Streichresultat-Regel bauen.

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Junioren: Eli Iserbyt bleibt ungeschlagen
Als er die Ziellinie, wieder einmal, als Erster überquerte, streckte Eli Iserbyt alle Finger in die Luft: 10 Saisonsiege deutete der belgische Überflieger damit an. Auf diese Zahl kommt man freilich nur, wenn man die nationalen Events in Erpe-Mere, Neerpelt, Meulebeke und Zonhoven mitzählt - aber sechs Siege in UCI-Rennen sprechen auch schon für sich. Noch keiner hat den belgischen und europäischen Meister in diesem Winter bezwingen können. In Gavere gab Iserbyt sich kurz mit Jappe Jaspers, dem Niederländer Maik van der Heijden und dem Schweizer Johan Jacobs ab, aber auf der zweiten Runde startete er sein Solo. In der Folgezeit hatte Jacobs einen Defekt zu beklagen, er konnte sich aber mit dem fünften Platz noch relativ gut aus der Affäre ziehen und so seinen zweiten Gesamtrang hinter Iserbyt behaupten (52 zu 60 Punkten). Das Podium freilich war außer Reichweite geraten. Hier positionierten sich Jaspers und Tjis Wolsink, der seinen Landsmann Van der Heijden im Sprint um Platz drei schlug.

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Frauen: Sanne Cant erneut erfolgreich
Für die Frauen gibt es zwar keine Superprestige-Wertung, sie bestritten aber natürlich auch in Gavere ein UCI-Rennen. Für große Überraschungen sorgte das freilich nicht - zumindest nicht was die Siegerin anging. Sanne Cant (Enertherm-BKCP) surfte weiter auf der Erfolgswelle, welche sie schon seit Anfang November trägt, und verbuchte ihr siebtes Spitzenresultat. Um Nikki Harris (Young Telenet Fidea) abzuhängen, ging die belgische und europäische Meisterin auf den letzten Runden hohe Risiken ein - und wurde dafür belohnt. Die Britin belegte neun Sekunden zurück den zweiten Platz, ihre Teamkollegin Ellen van Loy wurde Dritte. Jolien Verschueren, von der in dieser Woche zu hören war, dass sie ab 1. Januar auch für Telenet fährt, kam auf Platz vier.

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Nächste Woche ist es so weit: Spa-Francorchamps, der berühmte Motorsport-Parcours, gibt sein mit Spannung erwartetes Debüt im Superprestige.





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