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Radcross Radcross-WM-Gold für Straßenradsportlerin Thalita de Jong – bittere Niederlage für Sanne Cant |
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30.01.2016 | ||
Radcross-WM-Gold für Straßenradsportlerin Thalita de Jong – bittere Niederlage für Sanne CantInfo: RADCROSS-WELTMEISTERSCHAFT 2016 IN HEUSDEN-ZOLDERAutor: Heike Oberfeuchtner (H.O.) Heusden-Zolder, 30.01.2016 – Im bislang spannendsten Wettkampf der laufenden Radcross-WM hat Thalita de Jong den Sieg davongetragen und den Niederlanden eine weitere Goldmedaille beschert. Die 22-Jährige gewann das Rennen der Frauen Elite, obwohl sie das Feld von hinten aufrollen musste, vor der französischen Meisterin Caroline Mani (+0:14) und der Belgierin Sanne Cant, die als Favoritin angetreten war, aber nur knapp Bronze rettete (+0:24). Bis zur letzten Runde war der Ausgang relativ offen gewesen, dann platzierte Cant eine Attacke, die von der späteren Siegerin gekontert wurde und die Europameisterin fast noch teuer zu stehen gekommen wäre. Thalita de Jong ist eigentlich Straßenradspezialistin, hat in dieser Saison aber schon einige Querfeldeinevents erfolgreich absolviert. Kalender | Statistiken | Weltranglisten | Weltcup | Superprestige | bpost bank | News De Jongs erfolgreiche Nebensaison Das Rennen der Frauen Elite entpuppte sich als das spannendste der WM bis dato, obwohl damit überhaupt nicht zu rechnen war. Denn wieder einmal ging Sanne Cant, die seit Jahren dominierende Frau im Radcross-Zirkus, die auch in dieser Saison wieder 14 Siege einfuhr, den EM-Titel, den belgischen Meistertitel und den Gesamtweltcup errang, als haushohe Favoritin ins Rennen. Und zwar umso mehr als die Allrounderinnen Marianne Vos und Pauline Ferrand-Prévot, die Weltmeisterinnen von 2009 bis 2014 bzw. von 2015, beide nicht antreten konnten. Bei ihren Siegen hatten sie vielleicht von ihrem Kräfteüberschuss profitiert, den sie gegenüber einer Vollzeitcrosserin wie Cant einfach haben mussten. Doch dass Geschichte sich manchmal wiederholt, zeigte sich auch in Heusden-Zolder. Erneut schnappte sich eine Straßenradsportlerin den Titel, wobei man fairerweise sagen muss, dass Thalita de Jong an weitaus mehr Querfeldein-Wettkämpfen teilnahm als etwa Ferrand-Prévot im letzten Winter. So belegte die 22-Jährige in Ardooie, Contern, Bredene und Pétange Platz eins, in Essen Platz und Hoogerheide Platz zwei und gewann außerdem die niederländische Meisterschaft. Mani und Harris in Aktion Als das relativ kleine Starterfeld sich in Gang setzte, hatte der Regen aufgehört und der Sturm, der noch am Vormittag tobte, nachgelassen. Inspiriert von der Leistung ihrer jungen Landsfrau, der neuen U23-Weltmeisterin Evie Richards, nahm die Britin Helen Wyman sofort das Heft des Handelns in die Hand; sie konnte sich aber ebenso wenig absetzen wie alle anderen Frauen, die es im Laufe der 1. Runde noch probierten. Aus diesen frühen Scharmützeln ging eine Spitzengruppe hervor, bestehend aus Wymans Landsfrau Nikki Harris, Lokalmatadorin Sanne Cant, den Niederländerinnen Sophie de Boer und Sabrina Stultiens, der Französin Caroline Mani sowie der Luxemburgerin Christine Majerus. Als Mani das Tempo erhöhte, gingen nur Cant, Harris und De Boer mit, wobei die belgische Meisterin einen erstaunlich schwachen Eindruck machte und Ende der zweiten Runde etwas zurücklag. Jetzt versuchte Nikki Harris, die Weltcupewinnerin von Namur, sich abzusetzen, ein grober Patzer verhinderte jedoch eine Vorentscheidung – zum Glück für Thalita de Jong, die sich zusammen mit Eva Lechner (Italien) auf die Verfolgung gemacht hatte und bei der nächsten Zielpassage immer noch erst an Position 5 lag. Cant verlassen die Kräfte Zu Beginn vierten und letzten Runde – die Elite-Frauen bestritten tatsächlich nicht mehr Kilometer als die Frauen U23 zuvor – schaffte De Jong es in die Spitzengruppe; es gab also im Finale sage und schreibe noch fünf Medaillenkandidatinnen. Sanne Cant wirkte nun wieder frischer – hatte sie etwa geblufft? – und ging zum Angriff über. Sie holte das Letzte aus sich raus, konnte aber nicht verhindern, dass De Jong an ihr vorbeifuhr und bald etliche Meter gutgemacht hatte. Doch damit nicht genug: Auf einmal attackierte Mani von hinten und holte Cant in einer Laufpassage wieder ein. Die französische Meisterin hatte genug Kräfte übrig, um Platz zwei nach Hause zu fahren, Cant aber war physisch und vermutlich auch mental so am Ende, dass sie um Bronze noch gegen Sophie de Boer sprinten musste. Harris wurde Fünfte, vor Stultiens und Lechner. Platz acht ging in die USA, aber nicht, wie man hätte erwarten können, an Landesmeisterin Katie Compoton, sondern an Kaitlin Antonneau. Majerus wurde Neunte vor Sanne van Paassen, eine weiteren Niederländerin, die heute ihre letzte WM bestritt. Die deutsche Meisterin Elisabeth Brandau wurde Fünfzehnte, Lise-Marie Henzelin aus der Schweiz 31te. -> Zum Resultat Sanne Cants Bilanz bei der WM, an der sie erstmals 2007 und seitdem jedes Jahr teilnahm, lautet nunmehr Platz 18, Platz 24, Platz 6, Platz 15, Platz 9, Platz 3, Platz 18, Platz 4, Platz 2 und Platz 3. Wird sie ihren Traum vom Titel je erfüllen können? Die Niederländer jedenfalls beenden den ersten Tag der Radcross-WM 2016 als Medaillenspiegel-Führende. Sie haben bislang zwei goldene und eine bronzene Medaille errungen. Die stolzen Gastgeber stehen mit einer Bronzemedaille gar nicht gut da. |
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30.01.2016 | ||
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