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Giro d’Italia Nächster deutscher Sieg: Greipel feiert bei seiner 4. Italien-Rundfahrt den 4. Etappenerfolg |
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11.05.2016 | ||
Nächster deutscher Sieg: Greipel feiert bei seiner 4. Italien-Rundfahrt den 4. EtappenerfolgInfo: GIRO D’ITALIA 2016LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Benevento, 11.05.2016 – An Gratulanten mangelte es Marcel Kittel am Tag der 6. Etappe des Giro d’Italia gewiss nicht, aber nicht etwa, weil er seinen dritten Tagessieg bei dieser Italien-Rundfahrt errungen hätte. Im Finale fiel das Geburtstagskind aus dem Hauptfeld zurück, behielt an seinem 28. Jahrestag aber zumindest die Führung in der Punktewertung und das Rote Trikot. Trotzdem gab es, wie zuvor zweimal in den Niederlanden, einen deutlichen Sieg für einen deutschen Fahrer. André Greipel ließ den Gegnern, genau wie zuvor Kittel bei seinen beiden Siegen auf den Etappen 2 und 3, keine Chance und hat sich nach 2008, 2010 und 2015 auch bei seiner vierten Teilnahme an der Italien-Rundfahrt in der Liste der Etappensieger verewigt. An der Spitze der Gesamtwertung gab es kleinere Veränderungen im Sekundenbereich, wodurch der Österreicher Georg Preidler auf Rang vier vorrückte, sein Teamkollege Tom Dumoulin aber nicht von der Spitze zu verdrängen war. Weitere News: Neue Spekulationen um Grande Partenza in Japan – ist es 2018 wirklich so weit? Es passierte nicht viel auf der zweitlängsten Giro-Etappe Ob es auf die Länge ankommt, ist seit Ewigkeiten ein heikles Thema intimer menschlicher Beziehungen. Auf den Radsport übertragen kann man aber zumindest sagen, dass die Länge (einer Etappe) ganz sicher keinen direkt proportionalen Einfluss auf die Befriedung des Zuschauers hat. Ein gutes Beispiel dafür bot die 6. Etappe des Giro d’Italia von Praia a Mare nach Benevento. Denn 233 Kilometer waren auf dieser zurückzulegen – noch mehr gibt es nur auf der 18. Etappe – doch viel zu berichten gibt es nicht wirklich. Auf den ersten 35 Kilometern gab es so etwas wie ein Renngeschehen überhaupt nicht. Auf diesem Streckenteil ging es immer leicht bergauf, bis man eine Bergwertung erreichte, die einzige des Tages. Nippo Vini-Fantini machte die Führungsarbeit und weil jeder wusste, dass diese Mannschaft den das Bergtrikot tragenden Damiano Cunego unbedingt zu weiteren Punkte verhelfen wollte, versuchte gar niemand anzugreifen, bevor der Italiener diese 3. Kategorie gewonnen hatte. Als dies nach einer völlig ereignislosen ersten Rennstunde endlich geschehen war, entstand dann auch schnell eine Gruppe, die sich vom Feld absetzen konnte: Amets Txurruka (Orica-GreenEdge), Pavel Brutt (Tinkoff), Daniel Oss (BMC Racing) und Alexander Foliforov (Gazprom-RusVelo) begaben sich auf eine wenig aufregende Flucht. Ausreißer spielen keine bedeutende Rolle – Kittel ebenso Dass jemand aus dieser Vierergruppe sich den Etappensieg holen könnte, war nie eine wirklich ernsthafte Option, auf mehr als sieben Minuten Maximalvorsprung kamen sie nicht. 60 Kilometer vor dem Ziel, als die letzte längere Steigung des durchaus sehr hügeligen Mittelteils der Strecke hinter den Fahrern lag, waren es noch vier Minuten. Der Abstand sank daraufhin schneller, als Lotto Soudal sich der Führungsarbeit annahm und so waren es 20 Kilometer später, nach einer längeren Abfahrt, nur noch eineinhalb Minuten. Die Flucht des Quartetts endete schließlich direkt auf der Zielgeraden – allerdings bei deren erster Passage. Mit Beginn der 6,8 Kilometer langen Zusatzrunde durch den Zielort Benevento hatte das Feld sie wieder in sich aufgenommen. Für die „Höhepunkte“ des insgesamt 186 Kilometer langen Fluchtversuches hatte Oss gesorgt. Der Italiener gewann unterwegs beide Zwischensprints und hatte einmal nach einem Sturz in einer Abfahrt mehr als eine Minute Rückstand auf die anderen drei, konnte aber wieder zu ihnen aufschließen. Auf den letzten Kilometern zankten sich dann Lotto Soudal, FDJ und Lampre-Merida darum, ihre Sprinter André Greipel, Arnaud Démare und Sacha Modolo in Position zu bringen. Einen Etixx-Quick Step-Zug gab es dagegen nicht, weil Marcel Kittel schon bei der ersten Zieldurchfahrt nicht mehr zum Hauptfeld gehört hatte. Am Ende finishte er mit vier Minuten Rückstand. Sekundenabstände nehmen Einfluss auf die Gesamtwertung Einen kleinen Schreckmoment gab es noch, als in der letzten Kurve vor der Flamme Rouge Rein Taaramäe (Katusha) stürzte. Das Malheur des Esten löste aber glücklicherweise keine Kettenreaktion aus. Auf dem letzten Kilometer, der auf einer Kopfsteinpflaster-Straße konstant leicht ansteigend verlief, gab anfangs noch FDJ das Tempo vor, dann kam Lampre an die Spitze. Aber am Ende war es Greipel, der alle anderen alt aussehen ließ und mit einer Überlegenheit zum Sieg sprintete, die stark an Kittels Erfolge aus den Niederlanden erinnerte. Démare holte sich vor Sonny Colbrelli (Bardiani-CSF) und „Kittel-Vertreter“ Bob Jungels (Etixx-Quick Step) den zweiten Platz, während die Lampre-Fahrer noch weit durchgereicht wurden: Modolo kam auf Platz 31 ins Ziel, sein Teamkollege Diego Ulissi wurde 23. Ab Platz 14 wurden erste Rückstände von vier Sekunden notiert, wovon auch die vorderen Positionen des Gesamtklassements betroffen waren. So verkürzte der auf Rang zwei liegende Jungels seinen Rückstand zu Leader Dumoulin von 20 auf 16 Sekunden und der Österreicher Georg Preidler (Giant-Alpecin) verbesserte sich von Platz fünf auf vier. Aus dem Kreis der Anwärter auf den Gesamtsieg freuten sich Ilnur Zakarin (Katusha) und Alejandro Valverde (Movistar) über einen kleinen Zeitgewinn gegenüber Konkurrenten wie Mikel Landa (Sky) oder Vincenzo Nibali (Astana). -> Zum Resultat Ein bisschen interessanter sollte die morgige 6. Etappe werden, die erste Bergetappe des 99. Giro d’Italia. Nach 54,1 von 157 Kilometern überquert man Bocca della Selva (18,0 km à 5,6%), den ersten von zwei Anstiegen der 2. Kategorie. Der andere führt nach Roccaraso (16,8 km à 4,8%, max. 12%), wo sich auch das Ziel befindet. |
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11.05.2016 | ||
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