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Der Frauenradsport im Saisonrückblick - Teil I
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03.11.2010

Der Frauenradsport im Saisonrückblick - Teil I

Info: Rennübersicht 2010 | Weltcup 2010
Autor: Martin Schwarz



03.11.2010 – Die Saison 2010 ist zu Ende. Zeit für uns, einmal auf das Geschehene zurückzublicken und die Highlights der Rennen in die Erinnerung zurückzuholen. In drei Teilen werden wir über die Ereignisse im langen Radsportjahr der Frauen berichten. Die Finanzkrise und die Dopingproblematik bei den Männern sowie nicht zuletzt das mangelnde Medieninteresse führten zu einer spürbaren Abnahme an Sponsoren auch im Frauenbereich, was einige Mannschaften und auch einige Rennen das Überleben kostete, die 2010 aus dem Kalender verschwanden.


Teil I | Teil II | Teil III


Mannschaften und Transfers
Viele Mannschaften kämpften Ende 2009 um das Überleben, einige erfolgreich, andere wurde aufgelöst. Besonders hart traf es die deutsche Mannschaft aus Nürnberg, die nach dem Rückzug der Nürnberger Versicherungen bereits einen Nachfolgesponsor präsentierte – der sich dann aber nicht an die getroffenen Absprachen halten mochte. Die Mannschaft bestritt die Saison ohne Sponsor, ohne Fahrergagen und mit einem Rumpfprogramm, musste aber dann zum Saisonende die Sponsorensuche erfolglos abbrechen und wird nun aufgelöst. Auch eine der erfolgreichsten Mannschaften 2009, das Team DSB-Bank, kämpfte, konnte aber mit dem Sponsor Arcolis und dessen Marke Nederland Bloeit das Überleben sichern. Aufgelöst werden mussten u.a. das Bigla Cycling Team aus der Schweiz, sowie Selle Italia Ghezzi. Neue Teams gab es aber auch, wie z.B. Vaiano Solaristech und das Team Valdarno, die sich durchaus gut und erfolgreich einfügen konnten.

Bereits vier Weltcupstationen zu Saisonbeginn
Wie im letzten Jahr begann auch 2010 die Saison für die Frauen mit der Ladies Tour of Qatar Anfang Februar, die das erste Rennen im internationalen Kalender markierte. Drei weitgehend flache Etappen boten den Sprinterinnen Gelegenheit, die ersten Siege einzufahren und die Niederländerin Kirsten Wild vom Cervelo TestTeam gewann die Rundfahrt knapp vor der Italienerin Giorgia Bronzini. Das grosse Kräftemessen der Spitzenfahrerinnen begann danach aber erst Ende März beim Weltcupauftakt in Italien, der Trofeo Alfredo Binda. Im Trikot der niederländischen Nationalmannschaft gewann Marianne Vos vor ihrer Landsfrau Martine Bras und Dauerkonkurrentin Emma Johansson aus Schweden. Gleich eine Woche später stand mit der Ronde van Vlaanderen schon der nächste Weltcup in Belgien auf dem Plan. Grace Verbekke vom Lotto Ladies Team bescherte den Belgierinnen einen Heimsieg, während sich Marianne Vos mit Platz 2 bereits einen ordentlichen Vorsprung in der Weltcupwertung erkämpfte. Nachdem Ina Teutenberg am Mittwoch die Drentse 8 im Sprint gewann, stand am folgenden Samstag bereits die dritte Weltcupstation, die Ronde van Drenthe, auf dem Programm. Die von Marianne Vos in finanziell schwierigen Zeiten zusammengehaltene Mannschaft Nederland Bloeit drückte dem Rennen ihren Stempel deutlich auf. Loes Gunnewijk setzte sich auf den letzten Kilometern vom Feld ab und feierte einen Solosieg, Annemiek van Vleuten belegte hinter ihr Platz zwei, und auch Vos kam noch in die Top 10 und konnte ihren Vorsprung im Gesamtweltcup weiter ausbauen. Van Vleuten gewann dann Tags drauf noch den Eurocup Drenthe und rundete das perfekte Wochenende für die Mannschaft ab. Bereits Ende April stand mit dem Fleche Wallone bereits die vierte von nur neun Weltcupstationen des Jahres an, denn die Weltcups in Kanada und Nürnberg mussten aus finanziellen Gründen abgesagt werden. Die Britin Emma Pooley ließ ihr Können aufblitzen und sicherte sich den Sieg vor ihrer Landsfrau Nicole Cooke. Durch Rang drei konnte Emma Johanssonn in der Gesamtwertung wieder etwas zur Spitze aufschliessen.

Die Zeit der Rundfahrten beginnt
Die Orlova Rundfahrt war eine Demonstration der Stärke vom Nederland Bloeit Team. Marianne Vos und Annemiek van Vleuten dominierten das Feld nach Belieben und waren auf der ersten, zweiten und fünften Etappe in den erfolgreichen Ausreissergruppen vertreten – und auch im Zeitfahren landeten sie auf dem Podium, lediglich Emma Trott sorgte hier für den einzigen Sieg einer anderen Fahrerin. Anfang Mai folgte dann die lange Reise nach China zur Tour of Chongming Island, die direkt mit der 5. Weltcupstation, dem Chongming Island Worldcup, verknüpft wurde. Ina Teutenberg (HTC Columbia) und Kirsten Wild lieferten sich ein packendes Sprintduell – nach 2:1 Etappensiegen und noch einigen Bonussekunden unterwegs trug Ina Teutenberg den Sieg davon und gewann anschliessend auch das Weltcuprennen, ebenfalls vor Wild. Zurück in Europa stand die erste ganz grosse Rundfahrt, die Tour de l’Aude auf dem Programm. Nach 10 Tagen harten Kampfes war es Emma Pooley, die sich als die grosse Siegerin feiern lassen konnte. Mara Abbott kämpfte im Hochgebirge hart und wurde Zweite, ihre ganze Stärke sollte sie erst später im Jahr entfalten.

Morgen geht es weiter mit Teil II des Saisonrückblicks mit den Juni-Rennen und den nationalen Meisterschaften sowie den Saisonhöhepunkten Giro d’Italia und der Thüringenrundfahrt im Juli.
Teil III am Freitag beleuchtet dann den Rest der Saison bis zur WM und dem Chrono des Nations.






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