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Hamme-Zogge: Nys erneut Stärkster auf matschigem Untergrund - übernimmt Superprestige-Führung von Stybar
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14.11.2010

Hamme-Zogge: Nys erneut Stärkster auf matschigem Untergrund - übernimmt Superprestige-Führung von Stybar

Info: Radcross: Superprestige Hamme-Zogge
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Hamme-Zogge, 14.11.10 - Auf durchweichtem, schlammigem Terrain bleibt Sven Nys momentan Maß aller Dinge. Nach Siegen in Oudenaarde, Ronse (kein UCI-Event) und Niel gewann der 34-jährige Belgier auch das Rennen in Hamme-Zogge bei ähnlich widrigen Bedingungen. Klaas Vantournout leistete bis kurz vor Schluss Widerstand, musste sich letztlich aber mit Platz zwei begnügen. Dritter mit deutlichem Rückstand wurde Niels Albert, der sich lange Zeit auch in der Favoritengruppe gehalten hatte. Es war Nys' sechster Sieg in nur neun Austragungen. Vorjahresgewinner Zdenek Stybar kam über Platz sechs nicht hinaus und verliert damit seine Führungsposition im Superprestige - der Serie, zu der das Rennen gehörte -, um einen Punkt an Nys.


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"Alle Wettbewerbe des Sonntags finden sicher statt", so war gleich mehrfach auf der Seite des Veranstalters des Rennens im ostflandrischen Hamme-Zogge zu lesen. Denn an der Durchführbarkeit der dritten Runde des achtteiligen Superprestige konnten durchaus Zweifel bestehen. Nach tagelangen heftigen Regenfällen und Sturmtiefs über ganz Nordwest-Europa war der Parcours praktisch unbefahrbar. Ein Wettbewerb für junge Freizeitsportler am Donnerstag hatte abgesagt werden müssen. Doch dank eines logistischen Kraftaktes der Organisatoren, die u. a. die Feuerwehr zum Abpumpen des Wassers bestellten, zusätzliche Planken legten, die Sandgrube und andere Stellen entschärften, konnten heute tatsächlich sämtliche Wettkämpfe über die Bühne gehen. Schwer und matschig blieb der Kurs natürlich trotzdem; die Teilnehmer mussten pro Runde mindestens zwei Mal absteigen und das Rad auf die Schulter nehmen. In der ersten von sieben Runden gab Klaas Vantornout (Sunweb-Revor) das Tempo vor, der seine krankheitsbedingten Ausfälle bei den beiden vergangenen Rennen offenbar vergessen machen wollte. Wenig später leisteten ihm dann Bart Aernouts (Rabobank) und sein Teamkollege Sven Vanthourenhout Gesellschaft an der Spitze - doch bei dieser Konstellation blieb es nicht. Ex-Weltmeister Niels Albert (BKCP-Powerplus) nutzte die Radwechsel-Station auf der dritten Runde - die seine Gegner ansteuerten, die er selber aber ausließ -, um an allen vorbeizuziehen. Zunächst konnte nur der wiedererstarkte Vantornout Alberts Hinterrad halten - dann gelang es auch Sven Nys (Landbouwkrediet), dem Seriensieger der vergangenen vierzehn Tage -, die Lücke zu schließen. Das Trio bahnte sich seinen Weg durch Schlamm und tiefer werdende Pfützen, während hinter ihnen immer mehr Fahrer in deutlichen Rückstand gerieten. Der deutsche Meister Philipp Walsleben etwa verlor bis zum Schluss 5:15 Minuten, finishte als 18-ter. Vorne musste Albert mehrfach reißen lassen, biss sich aber immer wieder heran. Eingangs der letzten Runde versuchte Nys eine erste Tempoverschärfung - ohne Erfolg. Eine Passage, die von allen dreien laufend bewältigt werden musste, nutzte Vantornout zu einem Überraschungsangriff, welchem aber nur Albert zum Opfer fiel. Nys ließ sich nicht abschütteln und ging auf der Treppe/Brücke sogar seinerseits an Vantornout vorbei. Ein Fahrfehler in der Sandgrube warf den 34-jährigen belgischen Meister noch leicht aus der Bahn, doch sein Gegner konnte die Situation nicht nutzen.

Stybar erneut deutlich geschlagen. Nys nimmt Kurs auf Nr. 10
Vantornout stand so zwar zum dritten Mal in Folge auf dem Podest in Hamme-Zogge - doch Nys' Bilanz liest sich beeindruckender: Er war bei der 9. Austragung zum sechsten Mal siegreich - und es hätten fünf Siege in Folge sein können, wenn nicht im Vorjahr Zdenek Stybar die Serie unterbrochen hätte. Eben jener bewies heute genau wie in Oudenaarde, dass extrem aufgeweichter Untergrund seine Sache nicht ist, wobei sich natürlich auch die Rücken-Blockade, die er sich beim Training auf Mallorca zugezogen hatte, bemerkbar machte. Der Weltmeister wurde nur Sechster - und schlimmer noch er verlor seine Spitzenposition in der Superprestige-Gesamtwertung an Nys. Der neunfache Superprestige-Gewinner hält damit Kurs auf ein zehntes Mal - wenn es derzeit auch nur ein Punkt ist, der ihn vom Tschechen trennt (41 zu 40). Niels Albert, der 40 Sekunden zurück das Ziel erreichte, liegt auch insgesamt auf Rang drei, ist allerdings punktgleich (33) mit Stybars Teamkollege Bart Wellens, der mit einem starken vierten Platz heute für Telenet-Fidea die Kastanien aus dem Feuer holte (+ 1:10). Genauso bemerkenswert ist das Resultat von Rob Peeters (ebenfalls Telenet), der sich als Tagesfünfter (+ 1:26) für die belgische Weltcup-Auswahl empfahl.

Aernouts siegt, Sweeck nicht - dennoch beide weiter führend
Vor den Elite-Fahrern hatten bereits die Männer U23 und die Junioren ihre Wettkämpfe ausgetragen. Bei Letzteren musste der Sieger von Ruddervoorde und Zonhoven, Laurens Sweeck, ähnlich wie Zdenek Stybar eine herbe Schlappe hinnehmen - aber anders als seinem großen Kollegen genügte dem 16-jährigen Belgier ein vierter Platz - er verlor den Sprint ums Podium gegen den Niederländer Douwe Verberne -, um die Superprestige-Gesamtführung zu behalten. Sein Bruder Diether Sweeck hatte sich leicht absetzen und Platz zwei schnappen können. Eine halbe Minute zuvor war der Sieg etwas überraschend an Stan Goderie, ebenfalls Niederländer, gegangen, welcher sich in der zweiten von vier Runden abgesetzt hatte. Beim Nachwuchs feierte Jim Aernouts seinen zweiten Sieg nach Ruddervoorde und baute damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus. Der belgische Meister löste sich in der Schlussrunde von seinem Begleiter und Landsmann Stef Boden, welcher mit 13 Sekunden Rückstand Platz zwei reklamierte. Vinnie Braet wurde Dritter (+ 0:42).

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In einer Woche schon geht es weiter mit dem Superprestige, der zweitwichtigsten Radcross-Serie Europas. Dann lädt Gavere, ebenfalls in Ost-Flandern gelegen, zum Kräftemessen ein.





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