|
||
Start >
Radcross Radcross am Wochenende: Tschechischer Sweep in Österreich. Neues vom USGP |
||
15.11.2010 | ||
Radcross am Wochenende: Tschechischer Sweep in Österreich. Neues vom USGPInfo: Rennkalender Radcross-Saison 2010/11Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.) 15.11.10 - Auch abseits des spektakulären Superprestige-Rennens in Hamme-Zogge gab es am Wochenende in Sachen Radcross einiges zu erleben. In der Wallonie und in England siegte jeweils ein Franzose und in Österreich ließen Tschechen die Gastgeber alt aussehen. In den USA kassierte Katherine Compton beim US-Grand Prix eine ihrer raren Niederlagen, feierte Geoff Kabush einen Überraschungssieg und sorgte ein junger Mann, der zumindest auf dem Papier noch Deutscher ist, für Aufsehen. Französischer Sieg an der Grenze zu Frankreich Absolutes Highlight der Wochenendes aus europäischer Sicht war die dritte Runde des Superprestige in Hamme-Zogge, wo Sven Nys auf schlammigem Untergrund seine Siegesserie ausbaute und dem empfindlich geschlagenen Zdenek Stybar die Gesamtführung abnahm. Flankiert wurde dieses hochkarätige Event von kleineren Rennen in verschiedensten Ländern. Am Samstag fand ebenfalls in Belgien - aber im französischsprachigen Teil, der seltener vom Radcross-Zirkus heimgesucht wird - der 13. Grand Prix de la Région Wallonne statt. In Dottignies an der Grenze zu Frankreich siegte ein Franzose, nämlich Landesmeister Francis Mourey (FDJ), für den es bereits das fünfte Spitzenresultat der Saison war. Der 29-Jährige setzte sich im Zielsprint gegen den Tschechen Martin Zlamalik (Sunweb) durch. Der Niederländer Gerben de Knegt (Rabobank) hatte als Dritter 12 Sekunden Rückstand. Im interessant besetzten Starterfeld befand sich auch Jonathan Page - der einzige US-Amerikaner, der seine gesamte Saison in Europa verbringt. Er verbuchte mit Rang vier (+ 0:45) sein bislang bestes Resultat. Der Deutsche Christoph Pfingsten spielte als Zwölfter keine größere Rolle (+ 1:36). -> Zum Resultat Grand Prix de la Region Wallonne Am selben Tag ging gut tausend Kilometer entfernt in Kutna Hora der tschechische TOI TOI Cup in seine bereits fünfte Runde (von sieben). Dort feierte der 28-jährige Vladimir Kyzivat seinen ersten Saisonsieg, einen überlegenen dazu: Er hatte über 50 Sekunden Vorsprung vor seinen Landsleuten Ondrej Bambula und Jiri Friedl. Die Gesamtführung blieb aber im Besitz des viertplatzierten David Kasek. -> Zum Resultat TOI TOI Cup Kutna Hora Osteuropäer trimphieren in Oberösterreich, allen voran die Tschechen Vladimir Kyzivat stand tags darauf noch einmal auf dem Podest - wenn auch nicht auf dessen oberster Stufe -, und zwar beim Internationalen Radquerfeldein in Stadl-Paura nahe Lambach (Oberösterreich). Dabei handelt es sich um das einzige UCI-Radcross-Event auf österreichischem Boden. Die Gastgeber konnten leider nicht glänzen, ganz im Gegenteil. Bester der Ihren war Michael Knopf auf Rang elf mit 3:47 Minuten Rückstand. Dafür setzten sich die Gastfahrer aus der Tschechischen Republik gewaltig in Szene, indem sie die Plätze 1 bis 6 für sich reklamierten. Der 23-jährige Ondrej Bambula revanchierte sich bei Kyzivat für die Niederlage vom Vortag, holte sich mit 9 Sekunden Vorsprung seinen dritten Saisonerfolg und wiederholte außerdem seinen Vorjahressieg. David Kasek - auch der Name fiel oben schon einmal - belegte Rang drei (+ 0:18). Es folgten die Landsleute Lubomir Petrus, Michael Boros und Martin Hunal mit allerdings schon größeren Rückständen. Vor Stanislav Bambula, einem weiteren Tschechen, drängelte sich noch der Deutsche Sascha Wagner als Siebter (+2:52) ins Resultat. Zwei Athleten aus der Slowakei komplettierten die einseitig osteuropäisch geprägten Top 10. -> Zum Resultat Radquerfeldein Stadl-Paura Glück von Leicestershire bleibt Bazin treu Auch die britische National Trophy erfuhr am Sonntag eine Fortsetzung, und zwar in der Grafschaft Leicestershire, wo in Kirkby Mallory die dritte von sechs Runden ausgetragen wurde. Leicestershire ist offensichtlich ein gutes Pflaster für den Franzosen Nicolas Bazin. Der 27-Jährige hatte sowohl 2008 wie 2009 dort den Sieg einfahren können - und gestern realisierte er den Hattrick. Er verwies den jungen Belgier Kevin Cant (+0:13) und den britischen Meister Jody Crawforth (+0:17) auf die Plätze. Es war Bazins zweites Spitzenresultat innerhalb weniger Tage: Erst am vergangenen Donnerstag hatte er sich ziemlich überraschend beim Cyclo-cross im heimischen Nommay, einem C1-Event, durchsetzen können. -> Zum Resultat National Trophy Round 3, Kirkby Mallory Weiterer Bericht: Hamme-Zogge: Nys erneut Stärkster - übernimmt Führung von Stybar USGP: Zweikampf Compton gegen Nash. Kabush besiegt Cannondale-Truppe Was die USA angeht, so konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der Radcross-Fans ganz auf den zweitägigen Mercer Cup, zugleich Runde fünf und sechs des USGP, der wichtigsten Serie des Landes. Der Kurs in Fort Collins im Bundesstaat Colorado war leicht mit Schnee gepudert, doch sehr aufgeweicht. Bei den Damen musste US-Meisterin Katie Compton am ersten Tag eine Niederlage hinnehmen, was ihr auf heimischem Boden höchst selten passiert. Die 31-Jährige verlor den Schlusssprint gegen die tschechische Meisterin Katerina Nash, welche ihren vierten Saisonerfolg einfuhr. Dritte mit deutlichem Rückstand (1:14) wurde Georgia Gould, die in Fort Collins lebt. Am Sonntag jedoch schlug Compton zurück, verwies Nash um 39 Sekunden auf Rang zwei und bejubelte ihr bislang achtes Spitzenresultat. Sie hatte auch schon die USGP-Runden 1 und 2 in Sun Prairie gewonnen. Gesamtführende bleibt gleichwohl Lokalmatadorin Gould, die erneut auf Rang drei einkam. Bei den Männern sah das Rennen am Samstag einen absoluten Überraschungssieger: den 33-jährigen ehemaligen kanadischen Cyclocross-Meister und amtierenden Mountainbike-Meister Geoff Kabush. Er setzte sich in der zweiten Runde an die Spitze, fiel später zwar wieder hinter Jamey Driscoll zurück, überholte den zehn Jahre jüngeren US-Amerikaner vom Team Cannondale aber noch rechtzeitig, um mit 22 Sekunden Vorsprung seinen ersten USGP-Sieg seit 2004 zu feiern. Ryan Trebon holte sich Platz drei (+0:47). Am nächsten Tag ging dann aber alles wieder seinen gewohnten Gang: Zwei Cannondale-Cyclocrossworld.com-Fahrer standen ganz oben auf dem Podest - Timothy Johnson, der als Solist triumphierte, und Jeremy Powers, der 40 Sekunden Rückstand aufwies. Kabush setzte aber insofern noch einmal ein Ausrufezeichen, als er sich vor Driscoll den verbliebenen Platz auf dem Treppchen krallte (+1:05) und den Cannondale-Dreifacherfolg verhinderte. Johnson ist nun mit 9 Spitzenergebnissen der nach Siegen erfolgreichste Crosser der Saison. Außerdem übernahm er die Grand Prix-Gesamtführung von Powers. Yannick Eckmann aus Deutschland dominiert Junioren-Szene Zum Schluss muss noch die Rede sein von einem jungen Mann, der deutscher Staatsbürger ist und derzeit in den USA die Juniorenszene aufmischt: von Yannick Eckmann. Der 17-Jährige hat alle Juniorenrennen im Rahmen des USGP bislang gewonnen und dazu zwei Siegen beim Granogue Cross eingefahren, die auch in der offiziellen UCI-Statistik auftauchen. Ob sich Yannick allerdings bei all dem noch als Deutscher fühlt und nicht vielmehr schon als voll integrierter Amerikaner, sei dahingestellt. Bereits im Jahr 2005 musste seine Familie aus beruflichen Gründen von der Schwarzwaldgemeinde Kirchzarten in die Staaten übersiedeln. Seitdem lebt und trainiert und bestreitet alle seine Wettkämpfe dort. Yannicks Bruder Robin Eckmann fuhr in Fort Collins bei der Elite mit, belegte am ersten Tag Rang 40 und am Sonntag immerhin Rang 28. -> Zum Resultat USGP Round 5, Mercer Cup, Fort Collins -> Zum Resultat USGP Round 6, Mercer Cup, Fort Collins Das nächste Rennen findet schon am Mittwoch statt, nämlich das Empire State CX in New York (Kategorie C2). Die nächsten herausragenden Events sind die 3. Runde der GvA Trofee in Hasselt kommenden Samstag und die 4. Runde des Superprestige in Gavere tags darauf. Außerdem gibt es am Wochenende auch noch den vorletzen Durchgang des TOI TOI Cups in Kolin und das zweite Rennen der Challenge la France in Miramas. Auch Deutschland betätigt sich wieder in der Gastgeberrolle, nämlich beim Internationalen Crossrennen in Döhlau. Jenseits von Europa steht das einzige japanische UCI-Rennen, das Kansai Cyclocross, an sowie der zweiteilige North Carolina Grand Prix und der zweiteilige Super Cross Cup im US-Bundestaat New York. |
||
|
||
15.11.2010 | ||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |