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WM-Titel der Junioren bleibt in Dänemark: Julius Johansen gewinnt Straßenrennen
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23.09.2017

WM-Titel der Junioren bleibt in Dänemark: Julius Johansen gewinnt Straßenrennen

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2017 IN BERGEN
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Bergen, 23.09.2017 - Julius Johansen hat bei der Straßenrad-WM in Bergen (Norwegen) für eine zweite dänische Goldmedaille gesorgt. Der Vize-Europameister im Zeitfahren, ein Vertreter des jüngeren Jahrgangs (1999), gewann das Straßenrennen der Junioren (133,8 km) vor den beiden Italienern Luca Rastelli und Michele Gazzoli, die 51 Sekunden Rückstand hatten. Der Deutsche Niklas Märkl wurde zeitgleich Vierter, der Österreicher Florian Kierner Sechster.

Erfolgreiche WM für Dänemark
Das Straßenrennen der Junioren war heute Vormittag der nächste Wettbewerb bei der Straßenrad-WM, welche vor 90 Jahren zum ersten Mal stattfand. Ganz so lange sind die U19-Fahrer natürlich nicht dabei. Diesen Wettbewerb gibt es seit 1975 und vor noch nicht allzu langer Zeit fand er bekanntlich separat und nicht im Umfeld der Elite-Rennen statt. In der Geschichte der U19-WM stand bisher zweimal ein Däne ganz oben auf dem Podium, nämlich 1983 Sören Lilholt und dann erst wieder 2016 Jakob Egholm. Dessen Nachfolge tritt Julius Johansen nun an, womit er die für Dänemark mal wieder außerordentlich erfolgreiche Weltmeisterschaft gebührend fortsetzt. Am vergangenen Montag hatte sein Landsmann Mikkel Bjerg bereits U23-Gold im Zeitfahren geholt, außerdem wurde Emma Norsgaard gestern Zweite im Juniorinnen-Rennen und Michael Carbel Svendgaard wurde Dritter im Nachwuchsrennen.

Sonnenschein über Bergen
Hatten die Straßenrennen zuvor nur den städtischen Rundkurs benutzt, so gab es für die Junioren eine 40 km lange Anfahrt von Rong aus, durch wunderschöne Fjord- und Seelandschaften und über einige Brücken hinweg. Dann erreichten sie den 19,1 km langen Rundkurs in Bergen, den sie viermal komplett (und beinahe fünfmal) zurückzulegen hatten. So kamen insgesamt knapp 134 km zusammen. Hauptschwierigkeit war wieder der 1,4 km lange Salmon Hill mit seinen 6,4 % Durchschnittssteigung. Es starteten fast 190 Teilnehmer aus 60 Nationen. Regen fiel diesmal keiner, gegen Ende des Rennens kam sogar die Sonne raus. Erster Ausreißer des Tages war der Marokkaner Abdellah Loukili, der bei km 24 von einem Spitzenduo abgelöst wurde. Dem Kasachen Gleb Brussenskiy und dem Kanadier Graydon Staples schlossen sich später auch noch der Norweger Jonas Iversby Hvideberg, der Italiener Giulio Masotto, der Niederländer Danny van der Tuuk, der Brite Mark Donovan und mit Mohammed Medrazi ein weiterer Marokkaner an.

Heinschke schließt an Spitzengruppe an
Der Belgier Xandres Vervloesem und der Deutsche Felix Engelhardt wollten ebenfalls zur Gruppe vorfahren, doch als das nicht fruchtete, versuchte der deutsche Zeitfahrmeister Leon Heinschke es auf eigene Faust. Bei der ersten Zielpassage lag er noch 39 Sekunden hinter den Spitzenreitern (und fast genauso viele vor dem Feld), bei 68 noch ausstehenden Kilometern hatte er es dann geschafft. Ihm gleich taten es später noch der Italiener Luca Rastelli und der Kasache Daniil Marukhin sowie der Tscheche Karel Vacek. 44 Kilometer waren da noch zu fahren und es hatten sich schon viele Stürze ereignet, von denen kurioserweise besonders die Belgier betroffen waren. Bei der nächsten Zielpassage lagen 10 Ausreißer 28 Sekunden vor dem Peloton, wo das Stillhalteabkommen bald ein Ende hatte und die Favoriten aus der Deckung kamen. Auch die Spitzengruppe zerlegte sich beim nächsten Anlauf auf den Salmon Hill. Bald sah man nur noch drei Leute vorne: Donovan, Marukhin und Rastelli.

Johansen und dahinter 3 Italiener
Kurz vor der letzten Zielpassage gelang es Julius Johansen, Vizeeuropameister im Zeitfahren, dänischer U19-Doppelmeister und Trofeo Gersheim-Gewinner, an die Spitzengruppe anzudocken. Mit ihm kamen der Norweger Idar Andersen und, etwas später, der Niederländer Thymen Arensman, der US-Amerikaner Matteo Jorgenson und der Italier Luca Colnaghi. Zeitfahr-Weltmeister Tom Pidcock hielt sich vorne im Feld auf und wäre wohl auch gern zu den Spitzenreitern gestoßen, musste aber wegen Donovan die Füße stillhalten. Noch bevor der "Lachs-Hügel" ein letztes Mal anstand, ca. 13 km vor dem Ziel, setzte Johansen sich ab. Aus dem Feld löste sich jetzt noch Filippo Zana, ein weiterer Vertreter Italiens. In der Verfolgergruppe mit Landsmann Colnaghi, Arensman und Donovan ersetzte er Rastelli, der alleine Jagd auf Johansen machte. Rastelli fuhr und fuhr, aber der Abstand zum Spitzenreiter wurde nicht kleiner, ganz im Gegenteil. 5 km vor dem Ziel waren es 35 und am Ende 51 Sekunden, obwohl Johansen - der vor genau 10 Tagen 18 Jahre alt geworden war - sich einen ausgiebigen Siegesjubel gönnte.

Weitere Holzmedaille für Deutschland
Das dezimierte Peloton fuhr alle dazwischenliegenden Athleten noch auf, bis auf Rastelli, welcher es knapp auf den zweiten Platz schaffte. Landsmann Gazzoli gewann den eigentlichen Sprint um Bronze, vor Niklas Märkl, dem eine zweite Medaille für Deutschland leider nicht vergönnt war. Sehr stark zeigten sich zum Schluss die Österreicher, mit Florian Kierner auf Platz 6 und Mario Gamper auf Platz 12. Mit dabei in dieser Gruppe war auch Juri Hollmann, der Zeitfahr-Vierte, auf Rang 17. Bester Schweizer wurde Mauro Schmid als Dreißigster (+0:55). Der Brite Jake Stewart auf 5, Zana auf 7, Lokalmatador Olav Hjemsaeter auf 8, der Kasache Yevgeniy Fedorov auf 9 und Jacob Hindsgaul, ein weiterer Däne, waren die noch nicht genannten Top10-Finisher. 129 Fahrer beendeten das Rennen.

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