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Simunek und Kupfernagel Stärkste beim Scheldecross
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18.12.2010

Simunek und Kupfernagel Stärkste beim Scheldecross

Info: Radcross: Scheldecross - Antwerpen
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Antwerpen, 18.12.10 - Beim Fidea Scheldecross in Antwerpen hat Radomir Simunek (BKCP-Powerplus) seinen zweiten Saisonsieg gefeiert. Auf dem vereisten Parcours setzte sich der Tscheche in der Schlussrunde an die Spitze und ließ dem Belgier Sven Vanthourenhout (Sunweb-Revor) im Schlusssprint keine Chance. Dritter wurde Vanthourenhouts Landsmann Bart Aernouts (Rabobank-Giant). Sven Nys (Landbouwkrediet) konnte aufgrund eines Defekts kurz vor dem Ziel nicht mehr um den Sieg mitfahren. Bei den Frauen gelang der deutschen Meisterin Hanka Kupfernagel ein beeindruckender Triumph als Solistin. Weltmeisterin Marianne Vos sicherte sich bei ihrem Saisondebüt Rang zwei.


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Simunek von Beginn an aktiv
Der Scheldecross ist eines der jüngeren Querfeldein-Rennen mit bislang erst fünf Austragungen. Der Versicherungskonzern Fidea ist Hauptsponsor der Veranstaltung - das von ihm mitfinanzierte Team Telenet-Fidea allerdings stand ohne seinen größten Star an der Ziellinie: Weltmeister Zdenek Stybar laboriert immer noch an den Folgen einer Knieentzündung und konnte erst in dieser Woche wieder ins Training einsteigen. Allerdings kommen positive Nachrichten aus seinem Trainingslager auf Mallorca, wonach einem Comeback zwischen Weihnachten und Neujahr eigentlich nichts im Wege stehen dürfte. In Abwesenheit des berühmtesten tschechischen Crossers ergriff ein Landsmann die Gelegenheit, sich auf dem "osteuropäisch" anmutenden, d. h. gefrorenen, vereisten und gefährlich glatten Parcours hervorzutun: Radomir Simunek junior. Tatsächlich gelang dem 27-Jährigen so etwas wie ein Start-Ziel-Sieg. Denn schon kurz nach Beginn führte Simunek das Feld an, bildete gemeinsam mit seinem Teamkollegen Dieter Vanthourenhout und dessen Cousin Sven die erste Spitzengruppe. Ein Sturz in einer 180-Grad-Kurve brachte das Trio aus dem Rhythmus und verschaffte dem niederländischen Meister Lars Boom sowie anderen Fahrern die Gelegenheit, ihre Positionen zu verbessern. Ungeachtet seiner auf Eis und Schnee limierten Fähigkeiten gab Boom zunächst das Tempo der neuen Kopfgruppe vor. Doch es war sein "Semi-Teamkollege" Bart Aernouts - dieser fährt für Rabobank-Giant Offroad, Boom hingegen für das Straßenteam Rabobank -, der eine bedeutende Lücke zu den anderen aufreißen konnte. Seine zuerst guten Aussichten schwanden, als sich Sven Nys, Vorjahressieger und deutlich stärkster Athlet der vergangenen Wochen, an die Spitze der Verfolger setzte. Er brachte seinen Freund Sven Vanthourenhout - den er, wie jüngst bekannt wurde, gerne zu Landbouwkrediet holen würde -, mit nach vorne; aber auch Boom, Simunek, Dieter Vanthourenhout und der erstaunlich stark auftrumpfende Niederländer Eddy van Ijzendoorn (AA Drink) waren noch längst nicht geschlagen.

Nys mit Defekt in der letzten Runde. Starkes Resultat für Sven Vanthourenhout
Aernouts musste seiner Kraftanstrengung Tribut zollen und verlor etwas an Boden, während Simunek sich eingangs der Schlussrunde an die Spitze setzen konnte. Kurz darauf gelang Sven Nys zwar ein geschicktes Überholmanöver, doch der Tscheche schlug in einer Kurve zurück, drängte Nys - keineswegs unfähr - zur Seite und profitierte außerdem davon, dass dem belgischen Meister in diesem Augenblick die Kette herunterfiel und er den Schaden nicht gleich beheben konnte. So ging Simunek als Erster auf die Zielgerade, knapp dahinter Sven Vanthourenhout, der allerdings im Sprint keine reelle Chance mehr für sich sah. Gleichwohl bringt er sich durch dieses hervorragende Resultat wieder für die belgische Weltcup-Mannschaft ins Gespräch und steigert seine Aussichten auf eine Vertragsverlängerung bei Sunweb - wenn nicht doch ein Abkommen mit Landbouwkrediet getroffen wird. Aernouts musste mit Rang drei vorliebnehmen (+0:04), Gelegenheitscrosser Boom - er bestritt hier erst sein drittes Saisonrennen - verpasste um 4 Sekunden das Podium. Unmittelbar dahinter (+0:10) freute sich sein Landsmann Van Ijzendoorn über das mit Abstand beste Resultat seit Langem. Dieter Vanthourenhout wurde Sechster (+0:27). Bart Wellens holte noch Rang sieben (+0:32) für den Sponsor des Rennens - ein gutes Resultat angesichts der Tatsache, dass der ehemalige Weltmeister in der vergangenen Woche an einer Durchfallerkrankung litt. Der aktuelle Weltcup-Führende Niels Albert (BKCP) erwischte wieder einmal einen schlechten Start und spielte bis zur Zielankunft, die er als Neuntplatzierter (+0:45) erlebte, keine Rolle mehr, zumal er vor dem morgigen Weltcup in Kalmthout offensichtlich keine Körner verschießen wollte. Nys fiel noch bis auf Rang zwölf zurück (+0:58), trug sein Pech aber mit Fassung. LiVE-Radsport-Tagebuchautor Philipp Walsleben finishte als Zwanzigster mit fast 3 Minuten Rückstand.

Für Radomir Simunek war es der zweite Saisonsieg und auch der zweite in einem C1-Rennen: Ende Oktober hatte er in Tabor das Gedächtnisrennen für seinen Vater, den heuer verstorbenen ehemaligen Weltmeister, gewinnen können - allerdings mit ein bisschen Nachhilfe durch die Konkurrenz, sodass sein heutiges Resultat von höherem sportlichen Wert sein dürfte. Im Jahr 2007 war Simunek schon einmal beim Scheldecross oben auf dem Podest gestanden, damit zieht er in der Siegerstatistik mit Sven Nys gleich.

Kupfernagels Saison nimmt an Fahrt auf. Sabine Spitz holt Rang sechs
Was das Frauen-Rennen angeht, so konzentrierte sich im Vorfeld alle Aufmerksamkeit auf die amtierende Weltmeisterin Marianne Vos, die ihr Querfeldein-Debüt in diesem Winter gab - nachdem sie vor zwei Wochen noch am Bahn-Weltcup in Melbourne teilgenommen hatte. Eine andere stahl der Allrounderin jedoch die Schau: die vielfache und amtierende deutsche Meisterin Hanka Kupfernagel. Die 36-Jährige fackelte nicht lange und setzte sich in der ersten Runde an die Spitze, verbuchte bald einen mehrsekündigen Vorsprung vor den Konkurrentinnen. Vos gab das Tempo in der Verfolgergruppe an und reduzierte diese so lange, bis nur noch die belgischen Meisterin Sanne Cant an ihrer Seite fuhr. Im Sprint um Platz zwei ließ die Niederländerin im Regenbogentrikot Cant keine Chance - Platz eins aber war 7 Sekunden zuvor an Kupfernagel gegangen, die ihren dritten Saisonsieg feierte. Vor einer Woche erst hatte sie den GP Wetzikon dominiert; zuvor war sie beim Cyclo-cross Nommay, einem ebenfalls erstklassigen Wettbewerb, erfolgreich gewesen. Kupfernagel vor Vos vor Cant - so hatte die Podiumsbesetzung in Kalmthout auch im Jahr 2008 geheißen. Hinter der Tschechin Pavla Havlikova (+0:53) und der Britin Nikki Harris (+1:05) wurde Kupfernagels Landsfrau Sabine Spitz, die Weltklasse-Mountainbikerin und Olympiasiegerin, gute Sechste, wenn auch mit fast 2 Minuten Rückstand.

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Morgen steht im nahe gelegenen Kalmthout die fünfte Runde des Weltcups an. Es werden Wettbewerbe in allen vier Kategorien - Männer, Frauen, U23 und Junioren - durchgeführt.





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