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Tom Meeusen auf der Überholspur: Elite-Neuling gewinnt Weltcup in Kalmthout
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19.12.2010

Tom Meeusen auf der Überholspur: Elite-Neuling gewinnt Weltcup in Kalmthout

Info: Radcross: WELTCUP KALMTHOUT
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Kalmthout, 19.12.10 - Die Karriere des jungen Belgiers Tom Meeusen entwickelt sich in Riesenschritten: Der 22-Jährige, der im letzten Jahr noch den Nachwuchsbereich dominierte, feierte heute in Kalmthout schon seinen ersten Weltcup-Sieg bei der Elite, indem er Superstar Sven Nys im Zieleinlauf überspurtete. Rang drei ging an Meeusens Teamkollegen Kevin Pauwels, der Zweiter im Gesamtweltcup bleibt. Die Gesamführung hat weiterhin Niels Albert inne, obwohl er heute über Rang fünf nicht hinauskam. Bei den Damen verbuchte US-Meisterin Katie Compton ihren dritten Weltcup-Erfolg, derweil die Niederländerin Sanne van Paassen als Viertplatzierte die Führung im Klassement übernahm.


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Mourey versucht Igorre-Revival
Die Teilnehmer des gestrigen Scheldecross hatten keine weite Anreise zum fünften Weltcup-Rennen der Saison, liegt Kalmthout doch nur etwas über 20 Kilometer von der Stadt Antwerpen entfernt. Die Witterungsbedingungen jedoch war ungünstiger als am Vortag: Regen weichte zunächst den gefrorenen Waldboden auf und ging später in relativ dichten Schneefall über. Dessen ungeachtet versuchte sich der französische Meister Francis Mourey (FDJ) vom Start weg an einer Wiederholung seines Coups von Igorre, als er nach starker Solo-Leistung Zweiter werden konnte. Kurz vor Ende der zweiten Runde erhielt Mourey allerdings Gesellschaft von Niels Albert (BKCP-Powerplus), der sich die Verteidigung seines Weißen Trikots auf die Fahnen geschrieben hatte. Doch auch diese Konstellation währte nicht lange: Anderthalb Runden später fanden Vorjahressieger Sven Nys (Landbouwkrediet), die beiden Telenet-Fidea-Kollegen Kevin Pauwels und Tom Meeusen sowie Bart Aernouts (Rabobank Giant) Anschluss an das Duo - und das Rennen begann zwischen diesen sechs Athleten von vorne. Dabei geriet Albert, der kürzlich noch angekündigt hatte, er werde nun auch auf Eis und Schnee zu überzeugen wissen, erstaunlich schnell ins Hintertreffen. Erst verlor er durch einen Fahrfehler an Boden, dann verließen ihn die Kräfte. Aernouts musste ebenfalls reißen lassen und fiel noch hinter Albert zurück; die restlichen vier Spitzenreiter aber blieben - von gelegentlichen Tempoverschärfungen abgesehen - bis zum Zieleinlauf zusammen.

Albert fährt hinterher - und bleibt doch vorne. Walsleben Elfter
Eingangs der letzten Kurve sah alles nach einem 10. Saisonerfolg und einem 7. Kalmthout-Triumph von Sven Nys aus - doch Tom Meeusen hatte etwas dagegen. Der 22-jährige Elite-Neuling, der 2008 an selber Stelle schon das Nachwuchsrennen gewonnen hatte, zog rechts vorbei und ließ den zuletzt so dominant auftretenden belgischen Meister spüren, warum manche ihn "den neuen Sven Nys" nennen. Meeusens Entwicklung kommt ganz offensichtlich in Siebenmeilenschritten voran: Im Oktober gewann er mit der Nacht van Woerden ein Rennen der Klasse C2, im November triumphierte er in Gieten auf C1-Ebene - nun setzt er dem Ganzen mit seinem ersten Elite-Weltcup-Sieg die Krone auf. Aus Sicht der Mannschaft Telenet-Fidea, die momentan immerhin auf ihren stärksten Mann, Weltmeister Zdenek Stybar, verzichten muss, gestaltete sich das Resultat zusätzlich angenehm dadurch, dass Kevin Pauwels zwei Sekunden hinter Meeusen und Nys Rang drei absichern konnte. Mourey verlor noch 5 weitere Sekunden. 30 Sekunden Rückstand aber bekam der größte Verlierer des Tages, Niels Albert, aufgebrummt, dessen Enttäuschung sich wohl nur deswegen in Grenzen hielt, weil er als Fünftplatzierter die Weltcup-Führung gleichwohl verteidigen konnte. 49 Punkte trennen ihn von Pauwels (350 zu 301). Nys hat nur drei Zähler weniger auf dem Konto als Pauwels; Francis Mourey ist auf Gesamtrang vier zurückgefallen (290 P.). Der deutsche Meister Philipp Walsleben dürfte den Tag mit gemischten Gefühlen erlebt haben: Nachdem er in den ersten beiden Runden hervorragend mit den Top-Fahrern mitgehalten hatte, wurde er in einer schlecht einsehbaren Steilkurve in einen Sturz verwickelt. Trotzdem verpasste er am Ende nur knapp einen Platz unter den ersten zehn (+1:08). Drei Plätze hinter ihm auf Rang 14 landete der Schweizer Christian Heule (+1:15).

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Compton nicht nur in USA topp. Vos erneut Zweite
Bei den Damen triumphierte ebenso wie in Aigle und in Koksijde die US-Amerikanerin Katherine Compton, die am vergangenen Wochenende zum rekordträchtigen siebten Mal Meisterin ihres Landes geworden war. Die 31-Jährige startete auf der dritten von fünf Runden zu einer Solo-Fahrt und holte bis zur Ziellinie eine halbe Minute Vorsprung heraus. Weltmeisterin Marianne Vos, die ihr Weltcup-Debüt gab, war die Hälfte der Zeit über damit beschäftigt, ihre schlechte Startposition wettzumachen und fuhr immerhin noch auf Rang zwei vor, egalisierte also ihr Resultat vom Vortag. Die alte und neue tschechische Meisterin Katerina Nash und die Niederländerin Sanne van Paassen, die ursprünglich gemeinsam mit Compton in der Spitzengruppe gefahren waren, mussten mit Rang drei (+0:35) und Rang vier (+0:47) zufrieden sein. Van Paassen dürfte dies nicht schwer gefallen sein, übernahm sie doch die Weltcup-Gesamtführung von ihrer Landsfrau Daphny van den Brand, die krankheitsbedingt nicht an den Start gehen konnte. Die deutsche Meisterin Hanka Kupfernagel kam einen Tag nach ihrem Sieg in Antwerpen nicht über Rang sieben hinaus (+1:38). Sie platzierte sich damit noch hinter der 18-jährigen Junioren-Straßenweltmeisterin und Junioren-Cross-Country-Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prevot aus Frankreich, die in Kalmthout einmal mehr ihr breit gefächertes Potenzial unter Beweis stellte.

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Meisen im Sturzpech. Baestaens und L. Sweeck bauen Führung aus
Sowohl in der Klasse U23 wie bei den Junioren baute der aktuell im Gesamtweltcup Führende seine Spitzenposition aus. Der 21-jährige Belgier Vincent Baestaens setzte sich im Sprint gegen seinen Landsmann Wietse Bosmans und gegen den Niederländer Lars van der Haar durch. Diese drei hatten die meiste Zeit des Rennens über an der Spitze gelegen, wobei Europameister Van der Haar nach einem Sturz zwar wieder Anschluss fand, dann aber auf der Zielgeraden keine Reserven mehr mobilisieren konnte. Noch schlimmeres Sturzpech ereilte den Deutschen Marcel Meisen, der in der Anfangsphase zu Boden ging und hoffnungslos zurückfiel. Seine nach der ersten Runde in Koksijde eigentlich hervorragenden Aussichten im Gesamtweltcup büßte er dadurch ein. Für Baestaens mag dieser Sieg eine Genugtuung gewesen sein - ereignete er sich doch wenige Tage, nachdem sein Teammanager Hans van Kasteren öffentlich daran gezweifelt hatte, ob Baestaens im kommenden Jahr wie geplant Profi bei Telenet-Fidea werden könne. Seine Leistung sei zu inkonstant - eine Aussage, die nach dem zweiten Weltcup-Sieg in Folge wohl revidiert werden muss. Bei den Junioren besetzten die drei Belgier das Podium, die zuvor schon im Klassement vorne lagen: Laurens Sweeck feierte seinen 4. Saisonsieg acht Sekunden vor Daniel Peeters und 10 Sekunden vor seinem Zwillingsbruder Diether. Der Schweizer Europameister Lars Forster kam auf Rang fünf, der Deutsche Yannick Eckmann auf Rang sechs ein (+0:17).

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Am zweiten Weihnachtsfeiertag - also schon in einer Woche - wird der Weltcup mit Runde Nr. 6 (bzw. Nr. 5 für die Frauen und Nr. 3 für U23/Junioren) in Heusden-Zolder fortgesetzt. Auf das nächste Rennen müssen Cross-Fans allerdings nur zwei Tage warten. Übermorgen findet der Centrumcross von Surhuisterveen statt.





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