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Radcross: Compton zum 7. Mal US-Meisterin. Wells sticht Favoriten aus
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14.12.2010

Radcross: Compton zum 7. Mal US-Meisterin. Wells sticht Favoriten aus

Info: Radcross: US-Meisterschaft 2010
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



14.12.10 - Schon seit dem vergangenen Mittwoch wurden in Bend im Bundesstaat Oregon, die US-Cyclocross-Meisterschaften ausgetragen. In unzähligen Kategorien und Altersklassen wurden die stärksten Männer, Frauen, Jungen und Mädchen des Querfeldeinsports bestimmt. Ihren Höhepunkt erreichten die Titelkämpfe am Samstag und Sonntag mit den Entscheidungen bei den Junioren, den Männern U23, den Elite Frauen und Männern. Jeffrey Bahnson und, zum wiederholten Mal, Daniel Summerhill hießen die Sieger bei den angehenden Profis. Bei den Damen realisierte Katherine Compton ihren, fast schon allseits erwarteten, siebten Titelgewinn. Bei den Männern siegte wenn auch nicht völlig unvorhergesehen, so doch mit einem gewissen Überraschungseffekt Todd Wells, der zuletzt vor 5 Jahren zuoberst auf dem Meisterschaftspodest stand.


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Compton bricht alle Rekorde. Gould zum dritten Mal Vize-Meisterin
Katie Comptons Sammelwut kennt offensichtlich keine Grenzen. Die Frau aus Wilmington in Delaware, die Anfang des Monats 32 Jahre alt wurde, sammelt US-Meistertrikots. Seit 2004 lässt sie keines aus und fügte ihrer Sammlung jüngst das siebte Stück hinzu. Keine amerikanische Radcrosserin ist bei den Meisterschaften je erfolgreicher gewesen. Dabei startete sie am Sonntag nicht gerade vielversprechend ins jährliche Unternehmen Titelverteidigung. In der ersten Runde lag Georgia Gould (Luna Team), Vize-Meisterin von 2008 und 2006, klar in Front. Der 30-Jährigen, die vor Wochenfrist erst die USGP-Gesamtwertung für sich entschied, hatten viele im Vorfeld noch am ehesten zugetraut, Compton Paroli bieten zu können. Ihr Auftritt im Rampenlicht währte nicht lange: Eingangs der zweiten Runde schon war die Dominatorin an Gould vorbeigezogen und zeigte dieser fortan nur die Rückenansicht. 31 Sekunden Vorsprung im Ziel verhalfen Compton, die für das momentan von Sponsoring-Problemen heimgesuchte Team Planet Bike fährt, zu ihrem siebten Titel. Ihr Rezept: "Ich habe immer nur eine Runde nach der anderen in Angriff genommen." Compton und Gould waren im wahrsten Sinne des Wortes einsame Spitzenreiterinnen, über drei Minuten verstrichen, bis die Entscheidung um Platz drei fiel. Bronze holte sich die ehemalige Straßen-Meisterin Meredith Miller (Team Tibco) mit +3:19 Minuten, die nach einem Sturz in der Anfangsphase das Feld von hinten aufgerollt hatte. Siegerin bei den Frauen U23, die gemeinsam mit den Elite-Frauen gestartet waren, wurde Kaitlin Antonneau auf Rang 10 (+4:33). Die 18-Jährige war vor einiger Zeit vom Team Cannondale-Cyclocrossworld.com verpflichtet worden, als einzige Frau im Kader, und erfüllte somit die in sie gesetzten Hoffnungen.

-> Zum Resultat Frauen Elite + U23

Todd Wells nutzt die Gunst der Stunde. Cannondale-Jungs geschlagen
Im Vorfeld des Männer-Rennens waren Jeremy Powers und sein Cannondale-Teamkollege Timothy Johnson, die sich vergangenes Wochenende einen erbitterten Kampf um den USGP-Gesamtsieg geliefert hatten, als größte Favoriten genannt worden. Bei Johnson handelte es sich zudem um den Titelverteidiger himself. Ebenfalls gute Aussichten, so die allgemeine Meinung, hatte Ryan Trebon (Kona), der Meister von 2006 und 2008, der in Bend ein Heimrennen bestreiten würde. Der Name Todd Wells fiel zwar durchaus - gerne mit dem Zusatz "Er kommt immer am Ende der Saison erst so richtig in Fahrt" -, aber man hätte wohl durchaus viel Geld verdienen können, hätte man auf ihn gewettet. In der Tat fehlte dem Mann aus Kingston, New York, der an Weihnachten 35 Jahre alt werden wird, in diesem Winter noch ein Cyclocross-Spitzenresultat. Dafür war er im April panamerikanischer Cross-Country-Meister und im Juli nationaler Shorttrack- und Cross-Country-Meister geworden. Ebenso wie Compton musste Wells (Specialized Factory Racing) in der ersten Runde zunächst einen frühen Spitzenreiter einholen, nämlich USGP-Gewinner Powers, der als Einziger mehrere Stürze in der Startphase unbeschadet überstanden hatte.
Ein weiterer Sturz sorgte dann für eine Vorentscheidung: Wells und Powers verhakten sich ineinander, kamen gemeinsam zu Fall - doch Wells konnte seine Maschine um einiges zügiger wieder in Gang bringen als Powers. Der musste sogar noch Trebon vorbeiziehen lassen und erntete am Ende mit eineinhalb Minuten Rückstand die Bronzemedaille. Trebon gab sein Äußerstes, blieb aber um 25 Sekunden hinter Wells zurück. Dessen Kommentar zu seinem dritten Titelgewinn (nach 2001 und 2005), bei dem er die großen Favoriten ausgestochen hatte: "Ich wusste, nur weil du jedes Rennen davor gewonnen hast, heißt das nicht, dass du auch dieses gewinnst." In der Tat: Der neunfache Saisonsieger und entthronte Meister Johnson kam als Fünfter ins Ziel (+2:03), zeitgleich mit Jamey Driscoll, einem weiteren Cannondale-Kollegen, auf Rang vier.

-> Zum Resultat Männer Elite

Summerhill verteidigt U23-Titel. Bahnson erfüllt Favoriten-Rolle
Schon im vergangenen Jahr war Bend Austragungsort der US-Meisterschaft gewesen; im Vergleich zu damals aber hatten die Veranstalter den Parcours komplett neu gestaltet. Am Sonntag machte eingedickter, zäher Morast das Rennen schwer, tags zuvor waren die Junioren und U23-Männer noch in den Genuss einer eher von Pfützen und Feuchtbiotopen geprägten Schlammschlacht gekommen. Bei diesen Bedingungen verteidigte Daniel Summerhill eindrucksvoll seinen Nachwuchs-Meistertitel. Der 21-Jährige holte den frühen Spitzenreiter Zach McDonald Mitte der zweiten Runde ein, nachdem dieser von unachtsamen Zuschauern zu Fall gebracht worden war und dadurch viel von seinem Vorsprung eingebüßt hatte. Die beiden fuhren Seite an Seite, bis auf der letzten Runde Summerhill eine kleine Lücke schlagen konnte, die er noch stetig vergrößerte, auf starke 45 Sekunden im Ziel. Mit 1:08 Minuten Rückstand wurde Jerome Townsend Dritter. Zuvor hatte der 17-jährige Jeff Bahnson den Titel bei den Junioren gewonnen. Der Junge ging als Favorit ins Rennen, einerseits weil er in dieser Saison fast immer Platz zwei hinter dem großen Dominator Yannick Eckmann belegt hatte und in Abwesenheit des Deutschen also einem Sieg nichts mehr im Wege stehen sollte. Und andererseits weil er 2009 schon Junioren-Vizemeister wurde und sich nur Cody Kaiser geschlagen geben musste - der wiederum mittlerweile ins U23-Lager aufgerückt war und dort starker Sechster wurde. Mit 29 Sekunden Vorsprung auf Bjorn Fox und 1:18 Minuten Abstand zu Andrew Dillman fiel Bahnsons Sieg dann auch einigermaßen deutlich aus.

-> Zum Resultat Männer U23
-> Zum Resultat Junioren

Während die Cross-Saison in USA mit den Meisterschaften schon zu Ende gegangen ist, müssen die Europäer auf ihre nationalen Titelkämpfe noch ein paar Wochen warten: bis zum 8./9. Januar 2011. Einzig die Slowaken trugen am vergangenen Wochenende ihre Meisterschaften in allen Klassen aus. Dabei verteidigte der ehemalige Junioren- und Nachwuchs-Europameister Robert Gavenda seinen Titel bei der Elite. Von der separat abgehaltenen Frauen- und Junioren-Meisterschaft in Tschechien war bereits im gestrigen Beitrag die Rede. Übrigens bestimmten auch die Japaner vor wenigen Tagen ihre Besten im Radquer. Zum neunten (!) Mal in Folge heißt der Meister Keiichi Tsujiura. Der bald 31-Jährige entschied im November das UCI-Rennen in Takashima für sich - zum fünften Mal in Folge (wir berichteten).





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