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Tom Dumoulin nach Auftaktzeitfahren des 101. Giro schon wieder in Rosa
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04.05.2018

Tom Dumoulin nach Auftaktzeitfahren des 101. Giro schon wieder in Rosa

Info: GIRO D’ITALIA 2018 (2.UWT)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.), Einleitung: Felix Griep (Werfel)



Jerusalem, 04.05.2018 - Der Gesamtsieger des Vorjahres ist der erste Träger des Rosa Trikots beim 101. Giro d’Italia: Tom Dumoulin (Sunweb) setzte sich im 9,7 Kilometer langen Prolog in Jerusalem in einem engen Dreikampf jeweils zwei Sekunden vor Rohan Dennis (BMC Racing) und Victor Campenaerts (Lotto Fix All) durch. Der Viertplatzierte José Goncalves (Katusha Alpecin) weist mit 12 Sekunden einen bereits deutlich größeren Rückstand auf. Der Deutsche Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) erreichte, einen Platz vor seinem Landsmann Tony Martin (Katusha Alpecin), Rang acht (+0:21) und war damit bester Nachwuchsfahrer, so dass er morgen das Weiße Trikot tragen wird. Chris Froome (Sky), Dumoulins vermeintlicher Hauptkonkurrent im Kampf um Rosa, landete mit einem Verlust von 37 Sekunden nur auf dem 21. Platz. Der Brite war zuvor wie eine Reihe weiterer Fahrer während einer Testfahrt vor dem Zeitfahren gestürzt und hatte sich einige Abschürfungen zugezogen. Am schlimmsten hatte es Kanstantsin Siutsou (Bahrain Merida) getroffen, der mit einem Wirbelbruch nicht starten konnte.

Ein kniffliges Auftaktzeitfahren
Der Grande Partenza des 101. Giro d'Italia in Israel ist der erste außereuropäische Start einer Grand Tour überhaupt. Vor der Kulisse alterwürdiger Sehenswürdigkeiten wie Tempelberg, Klagemauer und Garten Gethsemane waren 9700 topografisch und technisch durchaus anspruchsvolle Einzelzeitfahrmeter zu absolvieren. Dass die Zeit von Rohan Dennis, dem früheren Stundenweltrekordhalter, eine ernstzunehmende Richtmarke darstellte, war klar, aber dass erst der letzte Teilnehmer sie würde unterbieten können nicht unbedingt. Schließlich starteten dazwischen ausgewiesene Zeitfahrspezialisten, die aber - von Europameister Victor Campenaerts und dem Fünftplatzierten Alex Dowsett (Katusha) abgesehen - alle nicht wirklich glänzen konnten. Stattdessen platzierten sich Fahrer wie der Portugiese José Gonçalves und der Brite Simon Yates (Mitchelton-Scott) unter den Top10, ganz zu schweigen vom Spanier Pello Bilbao (Astana), der mit einem sechsten Platz seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte. Allen Erwartungen gerecht wurde schließlich Weltmeister und Giro-Vorjahressieger Tom Dumoulin, der mit einer Zeit von 12:02 Minuten und einem Stundenmittel von 48,37 km/h die Nase vorne hatte. So schaffte Rohan Dennis es nicht, nach dem Gelben und dem Roten Trikot bei Tour und Vuelta auch das Rosa Trikot überzustreifen.

Giro im Zeichen von Kontroversen
Die Temperaturen in Jerusalem waren zum Auftaktzeitfahren, so hörte man, nicht mehr ganz so brutal heiß wie an den vergangenen Tagen. Dennoch, die Gemüter sind erhitzt, denn dieser Giro startet im Zeichen zweier Kontroversen. Die erste ist der Ort des Grande Partenza selbst, denn abgesehen von dem enormen logistischen und finanziellen Aufwand ist Israel natürlich kein unpolitisches Pflaster und vor allem die Entscheidung des Veranstalters, von "Jerusalem" statt von "West-Jerusalem" als Startort zu sprechen, sorgte für Kritik. Das andere strittige Thema ist ein rein radsportbezogenes. Chris Froome konnte an den Start gehen, obwohl (oder gerade weil?) in der Salbutamol-Affäre noch kein Urteil gefällt wurde, und der Schatten dieser Angelegenheit wird den WM-Dritten im Zeitfahren die ganze Rundfahrt hindurch begleiten. Der bald 33-Jährige könnte Geschichte schreiben, wenn er nach der Tour und der Vuelta 2017 nun auch noch den Giro im darauffolgenden Jahr gewinnt. Doch mit dem 21. Platz und 37 Sekunden Rückstand begann das Unterfangen nicht gerade vielversprechend, vor allem wenn man bedenkt, dass der Gesamtsieger im letzten Jahr gerade mal 31 Sekunden Vorsprung hatte. Ob nun die Kontroverse um seine Person oder die Folgen des Trainingssturzes Froomes Leistung beeinträchtigten, sei dahingestellt.

Das Abschneiden der GK-Favoriten
Zu Fall gekommen war bei der Besichtung der Strecke übrigens auch Miguel Angel Lopez - die Gesamtwertungshoffnung von Astana - welcher sich heute fast eine Minute Rückstand einhandelte. Einen guten Start hingegen erwischten Domenico Pozzivivo (Bahrain-Merida) mit Platz 10 und 27 Sekunden Rückstand, Carlos Betancur (Movistar) mit Platz 11 und 28 Sekunden Rückstand sowie Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) als Sechszehnter mit 33 Sekunden Rückstand. Etwas zu wünschen übrig ließ das Abschneiden von Johan Esteban Chaves (Mitchelton-Scott), der Vierzigster wurde (+0:46), und von Fabio Aru (UAE-Team Emirates), der über Platz 47 und 50 Sekunden Rückstand nicht hinauskam. Auch Michael Woods (Team EF Education First), der als nächster kanadischer Giro-Sieger nach Hesjedal gehandelt wurde, nimmt mit 1:02 Minuten schon einen beträchtlichen Rucksack mit in die Rundfahrt. Von den ausgewiesenen Sprintern hat jedenfalls keiner eine Chance, morgen mithilfe von Zeitboni die Maglia Rosa zu übernehmen. Elia Viviani (Quick-Step Floors) beispielsweise wurde enttäuschender 122ter.

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