LiVE-Radsport Favoriten für das Critérium du Dauphiné 2019

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2019 (2.UWT) | Rückblick 2018 | Startliste
Autor: boasson

Ein abwechslungsreicher und ausbalancierter Critérium du Dauphiné Parcours läutet die unmittelbare Tour de France Vorbereitung ein. Zwei hügelige Etappen zum Auftakt, zwei Sprintetappen, ein mittellanges hügeliges Zeitfahren, und drei Bergetappen mit einer relativ schweren Bergankunft werden den Fahrern einiges abverlangen. Nachdem im Vorjahr aufgrund eines vielleicht zu harten Parcours viele Topfahrer die Tour de Suisse vorgezogen haben, tummelt sich in diesem Jahr eine Armada an absoluten Superstars am Start. Chris Froome, Nairo Quintana, Tom Dumoulin, Richie Porte, Romain Bardet, Thibaut Pinot, Adam Yates, Jakob Fuglsang, Steven Krujswijk – alles Fahrer mit dem Potential, im Juli aufs Tourpodium zu fahren. Mit Julian Alaphilippe steht auch der französische Superstar und große Gewinner des Frühjahrs am Start, der für die einheimischen Fans eine große Show liefern wird. Und auch die deutschen Fans werden einen ganz genauen Blick in den Süd-Osten Frankreichs werfen. Emanuel Buchmann will sich den Feinschliff für die Tour holen und sein starkes Frühjahr fortsetzen. Vielleicht ja sogar mit einem Etappensieg und/oder einer starken Platzierung in der Gesamtwertung?

Nach einem langsamen Formaufbau im Frühjahr und einem kürzlich beendeten Trainingslager in Teneriffa wird sich der Rekordsieger des Critérium du Dauphiné – Chris Froome – mit einer starken Mannschaft den letzten Schliff für die Frankreichrundfahrt holen wollen. In der Vergangenheit bedeutete dies meist ein Spitzenergebnis. Sollte die Form in diesem Jahr ähnlich sein, könnte er sich im Zeitfahren den entscheidenden Vorsprung auf seine kletterstarken Konkurrenten holen und mit seinem Team in den Bergen das Rennen kontrollieren. Den Rückstand im Zeitfahren dagegen werden die ultrastarken Kletterer um den Kolumbianer Nairo Quintana, den Franzosen Romain Bardet und den Briten Adam Yates natürlich in den Bergen wettmachen wollen. Ob man Richie Porte nach einem eher durchwachsenen Frühjahr in diese Riege der Ausnahmekletterer mit aufnehmen kann, bleibt abzuwarten. Zu schwankend seine Leistungen bisher bei seinem neuen Team. Das Potential ist natürlich für eine Platzierung ganz vorne vorhanden. Dazu im krassen Gegensatz das Frühjahr von Jakob Fuglsang, dem Sieger von Lüttich Bastogne Lüttich. Wenn er seine Form konservieren konnte, wird er womöglich sogar die härteste Nuss zu knacken sein.

Bleiben noch zwei spannende Fragen zu klären: Fährt Julian Alaphilippe auf Gesamtwertung wie im Jahr 2016, als er den starken sechsten Gesamtrang belegte? Und wie ist die Form des beim Giro ausgeschiedenen Tom Dumoulin, der mit dem Zeitfahren ein Trumpf für ein Spitzenergebnis hätte, sofern die Form einigermaßen vorhanden wäre. In gut einer Woche werden wir wissen, welche Fahrer in diesem Jahr die besten Chancen auf eine Spitzenplatzierung bei der Tour haben werden!

Vorschau auf das Critérium du Dauphiné 2019:
Strecken-Vorschau | Favoriten-Vorschau

Die LiVE-Radsport Keyfacts:

Frage des Rennens: Zeigt sich der Tour de France Topfavorit Chris Froome in Form, um das Critérium du Dauphiné zu gewinnen und um seinen fünften Toursieg im Juli zu kämpfen?

Schlüsselstelle des Rennens: Bergankunft in Les Sept Laux-Pipay (Etappe 7)
Die einzige richtige Bergankunft der Rundfahrt wird für die Entscheidung in der Gesamtwertung sorgen. Fahrer, die im Zeitfahren Zeit verloren haben, werden attackieren und den zwanzig(!) Kilometer langen Schlussanstieg mit sieben Prozent Durchschnittssteigung nutzen müssen, um Abstände zu kreieren. Die einstündige Kletterpartie wird einen ersten Vorgeschmack auf die Tour liefern!

Das Wetter: Im Bereich des Critérium du Dauphiné ist die Woche über mit wechselhaftem Wetter zu rechnen. Mittlere Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad und gelegentliche Schauer dürften die Fahrer kaum stören. Auch der Wind wird nur wenig Einfluss auf das Renngeschehen zeigen.

LiVE-Radsport Siegertipp: Chris Froome. Der dreimalige Dauphiné Gewinner nutzt das letzte Vorbereitungsrennen vor der Tour de France traditionell zu einer ernsthaften Standortbestimmung. Außer bei seinem Sturz 2014 beendete er die Rundfahrt bei sechs Teilnahmen nie schlechter als mit Gesamtrang vier. Der Parcours mit einem längeren Zeitfahren und Bergetappen, die für das Team Ineos im Normalfall zu kontrollieren sind, spricht auch nicht unbedingt gegen ihn. Ein vierter Rekordsieg beim Critérium du Dauphiné auf dem Weg zum fünften Rekordsieg bei der Tour de France?

Die LiVE-Radsport Sternevergabe:


***** Chris Froome
Team Ineos (INS)
Gesamtsieger 2013+2015+2016
   
**** Jakob Fuglsang
Team Astana (AST)
Gesamtsieger 2017
Adam Yates
Team Mitchelton Scott (MTS)
Zweiter 2018
   
*** Richie Porte
Team Trek Segafredo (TFS)
Zweiter 2013+2017
Nairo Quintana
Team Movistar (MOV)
Kein Ergebnis
Romain Bardet
Team AG2R-La Mondiale (ALM)
Zweiter 2016
   
** Emanuel Buchmann
Team Bora Hansgrohe (BOH)
Sechster 2018
Steven Kruijswijk
Team Jumbo Visma (TJV)
Keine Teilnahme
Thibaut Pinot
Team Groupama FDJ (GFC)
Sechzehnter 2011+2016
   
* Michal Kwiatkowski
Team Ineos (INS)
Kein Ergebnis
Tom Dumoulin
Team Sunweb (SUN)
Keine Teilnahme
Dan Martin
Team UAE Emirates (UAD)
Dritter 2016+2017
   
Dark
Horse Julian Alaphilippe
Team Deceuninck Quick Step (DQT)
Sechster 2016