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Marlen Reusser holt im WM-Einzelzeitfahren Silber hinter Van der Breggen
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24.09.2020

Marlen Reusser holt im WM-Einzelzeitfahren Silber hinter Van der Breggen

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2020 IN IMOLA
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Imola, 24.09.2020 - Marlen Reusser hat der Schweiz zum Auftakt der Straßenrad-WM im italienischen Imola eine Medaille beschert. Die 29-jährige Landesmeisterin konnte beim Einzelzeitfahren der Elite-Frauen die zweitbeste Zeit erzielen und war über 31,7 Kilometer nur 15 Sekunden langsamer unterwegs als die neue Weltmeisterin Anna van der Breggen aus den Niederlanden. Die Deutsche Lisa Brennauer wurde hinter der Niederländerin Ellen van Dijk Vierte. Titelverteidigerin Chloe Dygert (USA) schied nach einem schlimmen Sturz aus.

Reusser auf Thürigs Spuren, Van der Breggen schließt Lücke
Marlen Reusser ist die erste Schweizer Medaillengewinnerin im WM-Einzelzeitfahren der Frauen seit 2006, als die zweifache Weltmeisterin Karin Thürig letztmals Edelmetall holte, damals ebenfalls die Silbermedaille. Ihr Erfolg mag als verspätetes Geburtstagsgeschenk gelten, denn erst am vergangenen Sonntag ist Reusser 29 Jahre alt geworden. Bereits bei der Europameisterschaft vor einem Monat hatte sie ihre Top-Form mit Platz drei im Kampf gegen die Uhr bewiesen. Außerdem darf Reusser sich amtierende Europaspiele-Meisterin nennen, holte sie sich doch letztes Jahr in Minsk diesen Titel. Zum Titel der Zeitfahr-Weltmeisterin fehlten heute dann 15 Sekunden – wobei sie an der Zwischenzeit nach 14,9 Kilometern tatsächlich noch 10 Sekunden vor Anna van der Breggen gelegen hatte. Die 30-jährige Niederländerin, die vor wenigen Tagen auch den Giro d’Italia für sich entschied, schließt eine Lücke in ihren umfangreichen Palmarès. Weltmeisterin im Einzelzeitfahren war die Straßenweltmeisterin von 2018, Olympiasiegerin von 2016 und amtierende Zeitfahr-Europameisterin noch nicht gewesen. Sie hatte "nur" viermal den zweiten Platz gemacht. Van der Breggen legte die 31,7 Kilometer in Imola in 40 Minuten und 20 Sekunden zurück, was einem Stundenmittel von über 47 km/h entspricht.

Chloe Dygert schlingert und stürzt über die Leitplanke
Aufgrund der Corona-Pandemie-Beschränkungen in der Schweiz hatte die Region um Aigle und Martigny die Welttitelkämpfe absagen müssen, woraufhin die UCI sie relativ kurzfristig an Imola in der Emilia-Romagna neu vergab. So konnte zwar das geplante Datum eingehalten werden, aber man musste das Programm zusammenkürzen und auf die Rennen der Junioren, Juniorinnen, Männer U23 sowie auf das Teamzeitfahren verzichten. Der Parcours für das Einzelzeitfahren der Frauen, den morgen natürlich auch die Männer nutzen werden, begann und endete im berühmten Autodromo Ferrari. Er war etwas für die Spezialistinnen dieser Disziplin: lange Geraden, nur leichte Wellen und relativ wenige Kurven. Eine davon genügte allerdings, um die Vorjahressiegerin auszuschalten. Die US-Amerikanerin Chloe Dygert verlor in einer Rechtskurve die Kontrolle über ihre Zeitfahrmaschine, schleuderte gegen die Leitplanke und stürzte den Hügel neben der Straße hinunter. Dabei hatte sie an der Zwischenzeit tatsächlich wieder auf Gold-Kurs gelegen. Der Unfall überschattete diesen sonst so freundlichen, warmem, windigen Spätsommertag. Dygert zog sich schwere Knieverletzungen zu; mehr ist derzeit nicht bekannt.

Brennauer fehlen 14 Sekunden zu Bronze, Kröger auf Platz 8
Während sich der Kampf um die Goldmedaille nach dem Ausscheiden Dygerts ganz klar auf Van der Breggen und Reusser verlagerte, musste sich die Deutsche Lisa Brennauer von ihren Podiumsträumen verabschieden. Die Weltmeisterin von 2014 erreichte das Ziel mit vierzehn Sekunden Rückstand auf die zu diesem Zeitpunkt führende Ellen van Dijk, die Weltmeisterin von 2013. So sollten am Ende zwei Niederländerinnen auf dem Podest stehen. Ähnlich wie Van der Breggen hatte Vizeeuropameisterin Van Dijk im zweiten Streckenteil stark beschleunigt und konnte nicht nur Brennauer, sondern auch die an der Zwischenzeit ebenfalls stärkere Grace Brown hinter sich lassen. Die Australierin wurde Fünfte mit 61 Sekunden Rückstand. Auf den Plätzen sechs und sieben landeten die zweifache Weltmeisterin Amber Neben (USA) und die Dänin Emma Norsgaard Jorgensen, die längere Zeit im Ziel die Bestzeit hielt. Platz acht mit anderthalb Minuten Rückstand sprang für Mieke Kröger, die zweitbeste Deutsche, heraus. Lauren Stephens, eine weitere US-Amerikanerin und die ehemalige Stundenweltrekordhalterin Vittoria Bussi, die vor Heimpublikum unterwegs war, machten die Top 10 voll. Insgesamt standen 50 Frauen aus über 35 Ländern am Start.

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