|
||||
Start >
WM 2011 Kopenhagen Cavendish macht seinen WM-Traum wahr - Greipel schlägt Cancellara im Duell um Bronze |
||||
25.09.2011 | ||||
Cavendish macht seinen WM-Traum wahr - Greipel schlägt Cancellara im Duell um BronzeInfo: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2011 IN KOPENHAGENAutor: Felix Griep (Werfel) Briten und Deutsche kontrollieren, Belgier üben Druck aus 209 Männer aus 45 Ländern starteten zum WM-Rennen in Kopenhagen. Was insofern zu erwähnen ist, als dass der Rundkurs nicht direkt in der dänischen Hauptstadt, sondern ein Stück nördlich in Rudersdal liegt. 28 Kilometer lang war die Anfahrt bis zur ersten Zielpassage, der 17 Runden folgten, woraus sich eine Gesamtstrecke von 266 Kilometern ergab. Auf dem Weg von Kopenhagen nach Rudersdal konnte sich noch niemand absetzen, das geschah erst auf der ersten Runde. Sieben Fahrer bildeten die Gruppe, in der sich mit Maxim Iglinskiy (Kasachstan), Robert Kiserlovski (Kroatien) und Tanel Kangert (Estland) gleich drei Fahrer befanden, die sonst gemeinsam im Team Astana fahren. Pablo Lastras (Spanien), Christian Poos (Luxemburg), Anthony Roux (Frankreich) und der von Beginn an sehr aktive Oleg Chuzhda (Ukraine) waren ihre Begleiter. Nach vier Runden hatten sie den Vorsprung zum Hautpfeld auf acht Minuten ausgebaut, woraufhin die Mannschaften aus Großbritannien und Deutschland ihre Tempoarbeit verschärften und langsam wieder näher kamen. Doch eine WM ist natürlich nicht mit einer normalen Flachetappe einer Rundfahrt zu vergleichen und so gab es bereits am Ende der neunten Runde einen weiteren Angriff, den der Belgier Johan Vansummeren startete. Es zeigte sich, dass die fünfhundert Meter lange Steigung zum Ziel die beste Stelle für Angriffe sein sollte, zumal das Terrain danach eine Weile sehr wellig blieb. WM-Medaillenspiegel: Großbritannien Spitze, fünf Medaillen für Deutschland Ein Sturz um Weltmeister Hushovd nimmt Einfluss auf das Rennen Aus dem Angriff des Paris–Roubaix-Siegers resultierte eine Fünfergruppe, in der er mit Olivier Kaisen noch einen Landsmann an seiner Seite hatte. Es war die erwartete belgische Taktik, das Rennen für die Sprinternationen schwer zu machen. Yoann Offredo (Frankreich), Luca Paolini (Italien) und Simon Clarke (Australien) waren mit ihnen ausgerissen und entlasteten so ihre Mannschaften, welche die Nachführarbeit aber ohnehin immer den Briten und Deutschen überließen. Große Aufregung gab es in der zwölften Runde, wo in der Folge eines Sturzes mehr als 50 Fahrer zurückfielen, die nie wieder den Anschluss schafften. Die Möglichkeit einer Titelverteidigung durch den Norweger Thor Hushovd war damit vom Tisch und auch die Hoffnungen des Österreichers Bernhard Eisel hatten sich in Luft aufgelöst. Das BDR-Team verlor mit Bert Grabsch, Andreas Klier und Tony Martin wichtige Helfer, so dass man die Kontrolle des Rennens nun ganz Mark Cavendish und seinen Teamkollegen überlassen musste. Diese machten das aber souverän und hatten am Ende jener zwölften Runde den Rückstand zur Spitze auf eine Minute reduziert. Dort hatten sich die erste und die zweite Ausreißergruppe zusammengeschlossen und waren nun, nachdem Poos nicht mehr hatte mithalten können, zu elft. Immer wieder gab es nach den Zieldurchfahrten Angriffe, beispielsweise mehrfach von den Italienern durch Giovanni Visconti und Francesco Gavazzi. Doch es war kein Wegkommen möglich. ÖRV: Sturz lässt Österreichs WM-Träume platzen Ausreißer Roux eine Weile solo, weitere Angriffe ohne Erfolg Drei Runden vor Schluss stellte sich die Rennsituation so dar, dass die elf Ausreißer einen Vorsprung von eineinhalb Minuten auf das Feld hatten, der dann schnell zusammenschrumpfte. Michael Albasini trug mit seiner Attacke dazu bei, die erstmals das Trikot mit dem Schweizerkreuz in den Fokus brachte. Weil ihm aber zu viele Fahrer nachsetzten, darunter mit Björn Leukemans und Nick Nuyens zwei weitere Belgier, sorgten die Briten dafür, dass sie sich nicht absetzen konnten. Einer Soloattacke des Dänen Lars Ytting Bak wurde dagegen etwas mehr Freiraum gewährt. Mit dem Feld im Nacken, das den Rückstand auf 30 Sekunden verringert hatte, wurden die Franzosen ungeduldig und Roux fuhr aus der Führungsgruppe davon. Runde fünfzehn beendete er mit 14 Sekunden Vorsprung auf seine ersten Verfolger und wieder 51 Sekunden auf das Feld, das kurz darauf alle bis auf den Einzelkämpfer einsammelte. Roux‘ Vorsprung sank bedrohlich und kurz bevor er eingeholt wurde, sorgte Thomas Voeckler für die Ablösung. Der neue Franzose an der Spitze zog den Dänen Nicki Sörensen und den Belgier Klaas Lodewyck mit. 18 Sekunden vor dem Peloton begab sich das Trio auf die finale Runde, in der Johnny Hoogerland an einer kleinen Steigung eine Attacke wagte, mit welcher der Niederländer zu Voeckler und Co. aufschließen konnte. BDR: Greipel holt Bronze - positive WM-Bilanz Cavendish triumphiert vor Goss, Greipel schlägt Cancellara Der Kampf des Quartetts war jedoch vergebens, da neben Großbritannien jetzt auch Australien vollen Einsatz für einen Massensprint zeigte. So war das Feld bereits nach knapp der Hälfte der Schlussrunde wieder herangekommen. Das Tempo wurde hochgehalten und neue Angriffe so nicht zugelassen. Der von vornherein erwartete Sprint wurde Wirklichkeit. Potentielle Unruhestifter wie der belgische Kapitän Philippe Gilbert oder der slowakische Meister Peter Sagan konnten auf der Zielgeraden auch keine Kräfte für eine letzte wilde Attacke aufbringen. Cavendish sorgte dafür, dass die viele Arbeit seiner Landsleute belohnt wurde und setzte sich trotz der Steigung Richtung Ziel von etwa fünf Prozent gegen alle Gegner durch und untermauerte seine Stellung als weltbester Sprinter, die ihm zwanzig Etappensiege in vier Jahren Tour de France eingebracht haben. Der Australier Matthew Harley Goss, im Rennalltag sein Teamkollege bei HTC-Highroad, kam noch nah an Cavendish heran, schaffte es aber nur zu Silber. Noch deutlich enger war allerdings der Kampf um Bronze, der erst mit Hilfe des Zielfotos entschieden werden konnte. André Greipel, bis 2010 auch noch bei HTC-Highroad unter Vertrag, holte Deutschlands fünfte Medaille nur Millimeter vor dem Schweizer Fabian Cancellara, der (wortwörtlich) um ein Haar als einziger Fahrer zweimal Edelmetall aus Kopenhagen mitgenommen hätte. -> Zum Resultat Das Foto-Finish mit dem Millimeter-Entscheid um Bronze |
||||
|
||||
25.09.2011 | ||||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |