<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Crocodile Trophy
Huber trotzt dem „Trübsal“ der Mount Misery Road und entscheidet die 3. Etappe für sich
Suchen Crocodile Trophy Forum  Crocodile Trophy Forum  Crocodile Trophy
20.10.2011

Huber trotzt dem „Trübsal“ der Mount Misery Road und entscheidet die 3. Etappe für sich

Info: Bildergalerie
Info: Crocodile Trophy
Autor: Veranstalter Crocodile Trophy



Auf den steilen Anstiegen nach Irvinebank konnte wieder einmal keiner dem Schweizer Staatsmeister das Wasser reichen, jedoch war sein Vorsprung auf den Holländer Jeroen Boelen heute nur 6 Sekunden. Huber hatte wertvolle Zeit bei einer Flussdurchquerung verloren, die er sich nicht auf dem Bike zutraute. Bei der 17. Crocodile Trophy ist somit wieder einmal alles offen...


Bildergalerie:
Die Protagonisten der Etappe und schwierige Flussdurchquerungen


Weltweit bekannt ist es als das “längste und härteste MTB Abenteuer für Elite- und Amateurfahrer” und es waren der abenteuerliche Geist und die Improvisationskünste von Fahrern und Supportcrew, die das Rad buchstäblich in Schwung hielten am Koombooloomba Damm. Abends, in einem überfluteten Croc Camp, entschieden die Veranstalter die nächste Tagesetappe auszulassen und auf direktem Weg nach Irvinebank zu fahren. Somit erblieb den Fahrern, denen eine kalte Nacht in den nassen Zelten bevorstand, der kräfteraubende Powerline Track erspart. Auf dem Programm stand jedoch eine gute Entschädigung: 36 km auf hügeligem Gelände, gefolgt von 22 km Asphalt auf dem Highway in den Westen, dann so richtiges Mountainbiken mit Auf- und Abpassagen. Das letzte Stück war dann eine Belohnung für die erfrorenen und durchnässten Fahrer mit schnellen und geschwungenen Abfahrten. Es hatte aufgehört zu regenen, die Sonne kam heraus und die Trails waren in guter Kondition. Jedoch das Schild bei der letzten Abzweigung nach Irvinebank – über die Mount Misery Road – verhieß nichts Gutes: kurze und deftige Anstiege forderten die Fahrer und ihre Ausdauer auf den letzten Kilometern in die kleine Minenstadt.

“Was mache ich hier nur?!“, fragte sich der Australier Brad Davies. „Ich wünscht mir überall zu sein, nur nicht auf diesen letzten 10 Kilometern. „Es war hart, aber eine tolle Strecke.“ Davies war der große Überraschungsfahrer in der Frontgruppe. Der 41-jährige Australier aus Melbourne war der einzige Masterfahrer, und ein Master 2-Fahrer noch dazu, der in der Führungsgruppe dem Ziel entgegen sprintete. Die Gruppe hatte sich sofort nach dem Start in einer halsbrecherischen Attacke geformt. Neben Davies waren vertreten: Urs Huber, Jeroen Boelen, Wolfgang Krenn und Mike Mulkens, die Top 4 der GC, sowie Josef Benedseder, Christoff Sokoll, Kevin Hulsmans und Chang Min Park. Die drei Austrlier Mark Griffin, Justin Morris und Ashlez Hayat konnten nur 6 km lang mit den starken Führenden mithalten, dann war es das Aus für sie. Abwesend in der Führungsgruppe: der Koreaner Geeni Yong Choi, der gleich auf dem ersten Kilomeeter einen platten Vorderreifen erlitt. Und das Unglück verfolgte ihn weiter – mit einem platten Hinterreifen rollte er über die Zielliene, dicht gefolgt von noch einem Pechvogel des Tages. Der Holländer Huub Duijn hatte die Ankündigungen im Rider Briefung vor dem Start falsch interpretiert und glaubte es sei eine neutrale Fahrt bis zum ersten Dept. Falsch verstanden und den Platz in der Führungsgruppe leider verpasst.

Die neun Fahrer in der Führungsgruppe arbeiteten gut zusammen, wohlwissend dass keiner einen Ausreißversuch vor der gefürchteten Mount Misery Road versuchen würde. Auch der „alte Hase“ in der Gruppe trug seinen Teil bei: „Ich hatte eine gemütliche Nacht und konnte viel schlafen. Im Gegensatz zu anderen Fahrern, blieb mein Zelt ziemlich trocken. Ich teile das Zelt mit Jessica Douglas, die in der Damenkategorie führt. Wir waren beide gut ausgeschlafen heute morgen.“, so Davies, der erst im Vorjahr fünfter wurde bei der 24H Solo MTB Weltmeisterschaft in Canberra.


Weiterer Bericht:
Mit Etappensieg Nr. 2 baut Urs Huber seine Führung aus


Bei der 25 km-Marke beschleunigten Huber und Boelen dann aus dem Nichts. Ruhig, jedoch vehement zogen sie davon. Es war keine Überraschungsattacke, sondern einfach eine unglaublich starke Beschleunigung, wie die Fahrer der restlichen Gruppe nachher berichteten. Der erste, der zurückfiel war Park, dann Sokoll, gefolgt von Davies, der auch noch eine Patschen hatte. Schlussendlich gab Hulsmans auf und wenig später auch Bike Team Kaiser-Fahrer Krenn und der Belgier Mulkens. Nur Josef Benedseder ließ sich nicht abschütteln. Beim nächsten steilen Anstieg attackierte Huber dann hart und versuchte Boelen stehenzulassen. Es ging um alles und die Straße stieg weiter und weiter an. Erst fiel der Österreichische Team Eybl Fahrer zurück, dann auch Boelen. Jetzt galt es nur noch sicher am Bike zu bleiben für Huber.

“In den Anstiegen war Urs Huber konstante 300 m vor mir, was beim Klettern ziemlich viel ist, und auf den Downhillpassagen fuhr er mir immer wieder davon”, erzählte Boelen im Ziel. Die letzen 5 km waren sehr technisch. Dreimal wäre ich fast gestürzt. An einem Punkt entschied ich kein Risiko mehr einzugehen als ich plötzlich Huber vor mir einen Fluss zu Fuß überqueren sah. Kurzerhand setzte ich alles auf eine Karte und verlagerte mein Gewicht nach hinten, in der Hoffnung, dass ich nicht stürzen würde. Plötzlich trennten uns nur noch 50 m. Leider waren wir schon zu nah am Ziel, dass ich es richtig ausnutzen konnte.“

Huber gewann seine zweite Etappe dieses Jahr und baut somit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung mit 6 Sekunden aus. „Wenn man vorne fährt, sind diese Flussüberquerungen schwer einzuschätzen“, erklärte Huber. „Man weiß nicht, wie tief es ist und ob es überhaupt fahrbar ist. Ich traute mich nicht ein Risiko einzugehen. Das wichtigeste für mich war dieses lässige Führungstrikot zu behalten.“

-> Zum Resultat

Die morgige Etappe wird ein 84 km Rennen sein mit Start und Finish in Irvinebank. Huber wird wieder im roten Führungstrikot starten, Jeroen Boelen im weißen Punkte-Jersey.





Der Schweizer Urs Huber verteidigt das Leadertrikot der Crocodile Trophy (Foto: Crocodile Trophy 2011)
Der Schweizer Urs Huber verteidigt das Leadertrikot der Crocodile Trophy (Foto: Crocodile Trophy 2011)

Der Niederländer Jeroen Boelen wurde Zweiter der 3. Etappe (Foto: Crocodile Trophy 2011)
Der Niederländer Jeroen Boelen wurde Zweiter der 3. Etappe (Foto: Crocodile Trophy 2011)

Josef Benetseder fuhr als stärkster Österreicher auf den dritten Platz (Foto: Crocodile Trophy 2011)
Josef Benetseder fuhr als stärkster Österreicher auf den dritten Platz (Foto: Crocodile Trophy 2011)

Jeroen Boelen, Urs Huber und Josef Benetseder allein auf weiter Flur (Foto: Crocodile Trophy 2011)
Jeroen Boelen, Urs Huber und Josef Benetseder allein auf weiter Flur (Foto: Crocodile Trophy 2011)


[Weitere Bilder]
Zum Seitenanfang von für Huber trotzt dem „Trübsal“ der Mount Misery Road und entscheidet die 3. Etappe für sich



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live