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Zusammenfassung des Bahn-Weltcups in Peking - Nikias Arndt sorgt für Highlight
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15.01.2012

Zusammenfassung des Bahn-Weltcups in Peking - Nikias Arndt sorgt für Highlight

Info: Bahn-Weltcup III - Peking - 2. Tag
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Peking, 15.01.2012 - Von Donnerstag bis zum heutigen Sonntag fand in Peking die dritte und vorletzte Runde des Bahnrad-Weltcups 2011/2012 statt. Im Olympischen Velodrom fehlten viele Top-Stars, die im Hinblick auf ihre WM-Vorbereitung die klimatische Umstellung und den Jetlag scheuten. Zeit für einige Außenseiter, ins Rampenlicht zu treten - darunter der junge deutsche Nikias Arndt, der überraschend Bronze im Ominium holte. Erfolgreichste Nation war Russland mit vier Goldmedaillen, auch wenn alle für Sponsorenteams, nicht im Namen der Nationalmannschaft, erzielt wurden. Die Gastgeber durften sich über immerhin drei Spitzenplätze freuen, an denen stets dieselbe Athletin beteiligt war.

Deutscher Bahn-Vierer wahrt Minimalchance
Die Wettbewerbe begannen am Donnerstag mit den Qualifikationsläufen in der Mannschaftsverfolgung der Männer und der Frauen. Für die beiden deutschen Belegschaften war hier auch schon Endstation. Henning Bommel, Lucas Liss, Stefan Schäfer und Nikias Arndt - der später als Einzelkämpfer noch zu großen Taten aufbrechen sollte - belegten Platz sieben und bewahrten sich damit immerhin eine Minimalchance auf die Olympiaqualifikation. Lisa Brennauer, Janine Bubner und Judith Arndt - mit Nikias weder verwandt noch verschwägert - kamen über Rang zehn (von vierzehn) nicht hinaus. Allerdings hatten sie in dieser Formation auch erst zwei Tage miteinander trainiert und das Vorhaben, der Zeitfahrweltmeisterin die notwendigen Qualifikationspunkte für eine Olympia-Teilnahme auch im Bahnrad-Bereich zu verschaffen, war im Vordergrund gestanden. Der Schweizer Vierer bestehend aus Claudio Imhof, Stefan Küng, Kilian Moser und Thiery Schir positionierte sich übrigens auf Platz elf (von 17).
Das Finale am Freitag bestritten Evgeny Kovalev, Ivan Kovalev, Alexey Markov und Alexander Serov für das Sponsorenteam RusVelo gegen Edward Bissaker, Alexander Edmondson, Michael Freiberg und Mitchel Mulhern für Australien. Der - freilich in ganz anderer Formation - amtierende Weltmeister hatte keine Chance gegen den in Bestbesetzung antretenden Vize. 4 Sekunden Differenz und einen Weltklasseschnitt von über 60 km/h legten die Russen aufs Parkett. Im Kleinen Finale holte Neuseeland (Wesley Gough, Cameron Karwowski, Peter Latham, Myron Simpson) Bronze. Großbritannien ging leer aus. Bei den Frauen standen ganz andere Nationen am Ende auf dem Podest. Das ukrainische Trio aus Svetlana Galyuk, Eilezaveta Bochkareva und Lyubov Shulika bezwang Tatiana Sharakova, Aksana Papko und Alena Dylko aus Weißrussland per Überrundung. China (Fan Jiang, Wenwen Jiang, Jing Liang) setzte sich im Rennen um Platz drei klar gegen Neuseeland durch.

-> Zum Resultat Mannschaftsverfolgung Männer
-> Zum Resultat Mannschaftsverfolgung Frauen

Zusatz-Disziplinen für die Männer
Eine Einzelverfolgung stand in Peking nur für die Männer auf dem Programm. Das Finale präsentierte sich ozeanisch: Peter Latham aus Neuseeland setzte sich gegen den Australier Mitchell Mulhern durch. Um Platz drei kämpfen Kevin Labeque und Valery Kaykov, wobei der Franzose dem Russen 8 Zehntelsekunden abnahm. Der Deutsche Johannes Kahra hatte in der Qualifikation Platz 13 (von 21) belegt; der Schweizer Kilian Moser wurde disqualifiziert.

-> Zum Resultat Einzelverfolgung Männer

Auch Scratch war in Peking eine rein männliche Angelegenheit. Hier erzielte Tristan Marguet das beste Resultat für die Schweiz, auch wenn er als Vierter eine Medaille verpasste. Der Russe Kirill Sveshnikov vom Lokosphinx Team gewann mit Rundenvorsprung. Der Spanier Albert Torres und der Weißrusse Aliaksandr Lisouski belegten die restlichen Podestplätze.

-> Zum Resultat Scratch Männer

Im Madison - das bekanntlich ohnehin nur als Männer-Disziplin existiert - waren mit Tristan Marguet und Claudio Imhof eine Schweizer und mit Lucas Liss und Henning Bommel eine deutsche Fraktion im Rennen. Doch beide schafften es nicht aufs Podest, belegten am Ende mit jeweils zwei Verlustrunden die Plätze fünf und sechs. Der Sieg ging an Vizeweltmeister Martin Blaha und seinen tschechischen Landsmann Vojtech Hacecky, die zwar nur einen einzigen Punkt verbuchten, aber als Einzige in der Nullrunde blieben. Der belgische Europameister Kenny de Ketele holte mit Tim Mertens für Belgien Platz zwei (eine Minusrunde), vor den Spaniern Albert Torres und David Mutaner (zwei Minusrunden, 24 Punkte).

-> Zum Resultat Madison

Zusatz-Disziplinen für die Frauen
Die Frauen kamen ebenfalls in den Genuss zweier exklusiver Wettbewerbe. Im 500-Meter-Zeitfahren setzte sich die Kubanerin Lisandra Guerra mit zwei Zehntelsekunden Differenz vor Anastasiya Voynova aus Russland durch. Dritte wurde Jingjing Shi (Max Success). Das Punkterennen entschied die Weißrussin Aksana Papko für sich, vor Vizeeuropameisterin Katarzyna Pawlowska aus Polen. Platz drei ging an Victoria Kondel (RusVelo).

-> Zum Resultat Zeitfahren Frauen
-> Zum Resultat Punktefahren Frauen

Teamsprint und Sprint ohne deutsche Beteiligung
Die deutschen Sprint-Asse, die beim Weltcup in Cali für Furore gesorgt hatten und kürzlich am Grünen Tisch in den Genuss einer WM-Goldmedaille kamen, fehlten in Peking. Sie bereiten sich momentan in Südafrika auf das Weltcupfinale und auf die WM vor. In ihrer Abwesenheit sorgte das Moscow Track Team um Sergei Kucherov, Denis Dmitriev und Sergei Borisov für die zweite russische Goldmedaille. Die Gastgeber in Person von Changsong Cheng, Lei Zhang und Miao Zhang hatten das Nachsehen. Bronze ging an die Neuseeländer Matthew Archibald, Edward Dawkins und Simon van Velthooven, welche sich im Kleinen Finale gegen Venezuela durchsetzten. Im Teamsprint der Frauen erging es China besser. Die WM-Bronzemedaillengewinnerinnen Jinjie Gong und Shuang Guo verwiesen Simona Krupeckaite und Gintare Gaivenyte aus Litauen auf Platz zwei. Das Kleine Finale war eine rein asiatische Angelegenheit. Team Max Success Pro Cycling (Xu Yulei, Jingjing Shi) setzte sich gegen Giant Pro Cycling durch.

-> Zum Resultat Teamsprint Männer
-> Zum Resultat Teamsprint Frauen

Die Chinesin Shuang Guo fügte Simona Krupeckaite im Einzelsprint gleich noch eine Niederlage zu und gewann glatt in zwei Läufen. Lin Junhong von Giant Pro Cycling bezwang im Kampf um Bronze Wai Sze Lee (Hong-Kong). Bei den Männern, die am Sonntag quasi den krönenden Schlusspunkt setzten, glänzte ein relativ unbekannter Franzose in Abwesenheit seiner berühmteren Landsmänner. Der 21-jährige Charlie Conord setzte sich gegen Lokalmatador Zhang Lei ohne Schwierigkeiten durch. Das Kleine Finale bestritt Denis Dmitriev (Moscow Track Team) erfolgreich gegen Juan Peralta (Reyno De Navarra­Telco­M­Conor).

-> Zum Resultat Sprint Männer
-> Zum Resultat Sprint Frauen

Nikias Arndt überzeugt als Mehrkämpfer
Im Omnium der Männer sorgte Nikias Arndt für ein besonderes Highlight aus deutscher Sicht - und für ein überraschendes dazu, da der 20-Jährige in Peking seinen allerersten Mehrkampfwettbewerb bestritt. Schon zur Halbzeit lag er dank Platz fünf im Fliegenden Start, Platz acht im Punktefahren und wiederum Platz fünf im Ausscheidungsfahren auf Bronzekurs. Diesen wusste er am Samstag zu bestätigen, indem er in der Einzelverfolgung Platz zwei - sein bestes Einzelresultat -, im Scratch Platz sieben und im Zeitfahren Platz fünf belegte. Insgesamt kam Arndt auf 32 Punkte, neun mehr als der Franzose Bryan Coquard und zwölf mehr als Sieger Glenn O'Shea. Der Australier lag am Freitagabend auf Rang zwei, konnte aber mit einem Sieg in der Einzelverfolgung und Platz zwei im Zeitfahren das Blatt noch wenden. Da half Vize-Weltmeister Coquard auch sein Sieg im Kampf gegen die Uhr nicht mehr - Platz zehn in der Verfolgung war einfach zu schlecht gewesen.
Das Omnium der Frauen brachte die Russin Evgenia Romanyuta als Siegerin hervor, die für RusVelo startete. Sie lag schon Samstagabend, nach dem ersten Wettkampftag, deutlich in Führung, dank Platz fünf im Fliegenden Start und im Punktefahren sowie Platz eins im Ausscheidungsfahren. Am Sonntag kamen noch einmal ein fünfter Platz in der Einzelverfolgung sowie ein zweiter Platz im Scratch hinzu - und selbst ein vergleichsweise schlechter neunter Platz im Zeitfahren konnte an Romanyutas Gesamtsieg nichts mehr ändern. Silber mit sieben Punkten Differenz ging an Huang Li (Giant Pro Cycling), Bronze an die Polin Malgorzata Wojtyra. Die Deutsche Lisa Brennauer belegte am Ende Rang 13 (von 19). Ihr bestes Einzelresultat war Platz sechs in der Einzelverfolgung. Die Schweizerin Andrea Wolfer schaffte es nicht sich zu qualifizieren.

-> Zum Resultat Omnium Männer
-> Zum Resultat Omnium Frauen

Guo und Krupeckaite im Dauerzwist
Im Keirin der Männer holten dann die sonst so erfolgsverwöhnten Franzosen ihre erste von am Ende "nur" zwei Goldmedaillen. Francois Pervis behielt die Oberhand über Sergei Borisov (Moscow Track Team) und Andrew Taylor (Australien). Im Keirin der Frauen gab es ein weiteres Aufeinandertreffen von Shuang Guo und Simona Krupeckaite - und zum dritten Mal hatte die Chinesin die Nase vorne. Daniela Larreal aus Venezuela sicherte sich Bronze.

-> Zum Resultat Keirin Männer
-> Zum Resultat Keirin Frauen

Ein Blick auf die Gesamtstände. Schweizer sind Madison-Sieger
Was die Weltcup-Gesamtklassements angeht, so gab es in Peking einige Veränderungen - bedingt durch die Tatsache, dass so gut wie alle vorherigen Spitzenreiter fehlten. So verlor z. B. die Deutsche Kristina Vogel ihre Führung im Sprint an Simona Krupeckaite und ihr Landsmann Maximilian Levy seine Führung im Keirin an Francois Pervis. Freilich sind das alles nur Zwischenstände; die Entscheidung fällt beim Weltcupfinale. Es sei denn, es handelt sich um jene nicht-olympischen Zusatz-Disziplinen, die in Peking zum zweiten und somit letzten Mal auf dem Programm standen: Einzelverfolgung der Männer, wo der Neuseeländer Peter Latham den Gesamtsieg davonträgt, Scratch der Männer, wo der Russe Kirill Sveshnikov am Ende ganz oben steht und Madison, wo sich die Schweiz (trotz mäßigen Abschneidens in Peking) über den Gesamtsieg freuen kann. Bei den Frauen sind das 500m-Zeitfahren durch die Russin Anastasiya Voynova und das Punkterennen durch die Italienerin Elena Cecchini, die an diesem Wochenende nur Fünfte wurde, entschieden.

-> Weltcup-Rangliste Männer
-> Weltcup-Rangliste Frauen

Von einer Olympiastadt geht es gleich in die nächste: Nach Peking steht noch der vierte Weltcup, sprich: das Weltcupfinale, in London auf dem Programm (16.-19.2), welches praktisch als Generalprobe für die Olympischen Spiele im Sommer dient.





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