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Vos und Cant: Zwei Frauen schreiben Geschichte bei Radcross-WM
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29.01.2012

Vos und Cant: Zwei Frauen schreiben Geschichte bei Radcross-WM

Info: RADCROSS-WELTMEISTERSCHAFT 2012 IN KOKSIJDE
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



29.01.2012 - Marianne Vos hat zum fünften Mal den WM-Titel im Radcross geholt - so oft wie noch keine Frau vor ihr. Die 24-jährige Niederländerin brach in der ersten Runde zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg auf. Ihre Landsfrau Daphny van den Brand sprintete ca. 40 Sekunden zurück erfolgreich um die Silbermedaille. Die Belgierin Sanne Cant musste sich mit Platz drei zufriedengeben, übertraf damit aber die in sie gesetzten Erwartungen und stand als erste Belgierin mit auf dem WM-Podest.


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Vos überholt Kupfernagel in der WM-Statistik
Zum fünften Mal Querfeldein-Weltmeisterin - nach 2006, 2009, 2010, 2011 nun auch in 2012 -, kann man sich da überhaupt noch freuen? Man kann. Als Marianne Vos nach 41 Minuten Fahrzeit völlig alleine über die Ziellinie fuhr, jubelte sie von Herzen ausgelassen drauflos, als sei es ihr erster Titel. Und als hätte sie nicht neben den 5 Titeln im Cross auch noch einen auf der Straße, zwei auf der Bahn und einen Olympiasieg geholt. Vielleicht kam der geschichtsträchtige Faktor hinzu: Mit ihrem heutigen Sieg ist Vos einzige Spitzenreiterin in der WM-Statistik, in der sie zuvor mit der vierfachen Weltmeisterin Hanka Kupfernagel gleichauf lag. Die Deutsche verzichtete auf einen Start in Koksijde, da sie sich nach einer Erkältungskrankheit nicht in bester Form befindet und sich außerdem auf die Olympische Straßenradsaison konzentrieren will. Seit dem Bestehen der Radcross-WM für Frauen, also seit dem Jahr 2000, hatte Kupfernagel noch keine Austragung verpasst.

Ein spannendes Rennen um Silber
Allrounderin Vos war wie üblich verspätet in die Radquer-Saison gestartet. Ihr Debüt gab sie beim Weltcup Kosijde, quasi der Generalprobe zur WM, wo sie ihre einzige (!) Niederlage in diesem Winter kassierte - eine Scharte, die jetzt auch ausgewetzt ist. Während die 24-Jährige vorne ihre fantastische One-Women-Show gab, tobte in beträchtlichem Abstand hinter ihr der Kampf um die Silbermedaille. Nachdem Vos sich abgesetzt hatte, fuhr zunächst ihre Landsfrau Daphny van den Brand, die Europameisterin und Weltcupgesamtsiegerin, als Solo-Verfolgerin an zweiter Stelle. Doch dabei blieb es nicht. Die belgische Meisterin Sanne Cant, ihre Namensvetterin Sanne van Paassen - eine weitere Niederländerin, die nach einer langwierigen Infektionskrankheit zu alter Stärke zurückgefunden hatte - sowie die US-Amerikanerin Katie Compton, Vizeweltmeisterin des Vorjahres, schlossen zu Van den Brand auf. Compton konnte sich allerdings nicht dauerhaft festsetzen, da sie nach einem Sturz in der Anfangsphase und anstrengender Aufholjagd zu viele Kräfte gelassen hatte.


Weiterer Bericht: Albert rettet Saison mit WM-Titel. Belgier außer Rand und Band

Erste Medaille für Belgien bei Frauen-WM
Sanne Cant, die vom belgischen Verband mit dem Maximalziel einer Top5-Platzierung ins Rennen geschickt worden war, fuhr den Wettkampf ihres Lebens. Als auf der fünften und letzten Runde auch Van Paassen abgeschüttelt war, setzte die erst 22-jährige Belgierin die 11 Jahre ältere Altmeisterin Van den Brand immer wieder unter Druck und ging an entscheidender Stelle mit einem riskanten Überholmanöver an die Spitze. Doch wie man schon am Vortag beim U23-Rennen gesehen hatte, war die asphaltierte Zielgerade zu lang, als dass dies einen Vorteil im Schlusssprint gebracht hätte. Van den Brand, die nach Saisonende ihr Rad an den Nagel hängen und eine Familie gründen möchte, spurtete gnadenlos vorbei (+0:37). Cant ärgerte sich sichtlich, Silber verloren zu haben, obwohl sie doch eigentlich Bronze gewonnen und eine unverhoffte historische Leistung vollbracht hatte: Nie zuvor war eine Frau aus Belgien, dem Mutterland des Radcross, bei der WM auf dem Podium gestanden.

Jasmin Achermann fährt unter die Top10
Sanne van Paassen erreichte das Ziel mit 49 Sekunden Rückstand als Vierte, US-Meisterin Compton folgte knapp dahinter (+0:53). Nikki Harris - und nicht etwa Helen Wyman, die nur in den ersten Runden gut mitgehalten hatte - positionierte sich auf Rang sechs als beste Britin (+1:03). Die Niederländerin Sophie de Boer, die trotz ihrer Handgelenksverletzung vom vergangenen Wochenende starten konnte, wurde Siebte vor der Tschechin Katerina Nash (+1:11). Die Schweizermeisterin Jasmin Achermann zeigte ein couragiertes Rennen, für das sie mit einem hervorragenden neunten Platz belohnt wurde (+1:12). Die französische Meisterin Lucie Chainel-Lefevre komplettierte die Top10. Gesa Brüchmann war beste Deutsche auf Rang 17 (+3:30); Sabrina Schweizer schied aus. In drei WM-Rennen hat die niederländische Mannschaft nun alle drei Goldmedaillen für sich reklamiert. Mathieu van der Poel wurde gestern U19-Weltmeister, Lars van der Haar gelang dasselbe in der Kategorie U23. Bei den Elite Männern startet man jedoch ohne Podiumskandidaten.

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