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Zwei britische Weltrekorde beim Weltcup in London - Teamsprinter und Nimke siegen für den BDR
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17.02.2012

Zwei britische Weltrekorde beim Weltcup in London - Teamsprinter und Nimke siegen für den BDR

Info: Bahn-Weltcup IV - London
Autor: Felix Griep (Werfel)



London, 17.02.2012 – Was für ein Auftakt im London Olympic Velodrome! Das Finale des Bahn-Weltcups 2011/12 ist der erste Wettkampf auf der neuen Radrennbahn für die Olympischen Spiele in der britischen Hauptstadt London und begann gleich mit neuen Weltrekorden in Teamsprint und Mannschaftsverfolgung der Frauen – jeweils erst aufgestellt durch Australien und dann noch einmal verbessert durch die heimischen Britinnen. Auch für Deutschland gab es am Freitag Grund zur Freude, die frisch zu Weltmeistern gekürten Teamsprinter waren ebenso siegreich wie Stefan Nimke im Kilometer-Zeitfahren.

In den letzten Jahren hatte Manchester einen festen Platz im Rennkalender des Bahnrad-Weltcups, doch in diesem Jahr wurde als letzte von vier Stationen mit London eine andere englische Stadt auserwählt – nur zu logisch in einem Jahr, in dem dort die Olympischen Spiele stattfinden werden. Eröffnet wurde das neuerbaute London Velodrome bereits im Februar 2011, das Weltcupfinale in diesen Tagen ist aber der erste große Wettkampf auf der 250 Meter langen, aus Sibirischer Fichte gezimmerten Bahn, die ihrem Ruf als eine der schnellsten Radrennbahnen der Welt gerecht zu werden scheint.

Drei Frauen-Teams unter altem Verfolgungs-Weltrekord
Der Weltcup begann bereits am Donnerstagabend mit den Vorläufen in den Mannschaftsausscheidungen. Bei den Männern zogen die Teams aus Australien und Großbritannien ins Finale ein, welches erst am Sonntag stattfinden wird. Bei den Damen folgte die Entscheidung direkt am Tag nach der Qualifikation – und ein Paukenschlag auf den nächsten. Die Deutschen Lisa Brennauer, Charlotte Becker und Madeleine Sandig hatten sich als Achte nicht für die Endläufe qualifiziert und konnten so dem Spektakel nur als Zuschauer beiwohnen. Im Rennen um Bronze besiegte Australien die Niederlande und schaffte mit 3:19,164 Minuten eine Verbesserung des Weltrekords der USA um gut vier Zehntelsekunden. Doch die Bestmarke hielt nicht lange, denn im Finale fuhren sowohl Großbritannien als auch Kanada noch schneller. Laura Trott, Danielle King, die nach der Qualifikation Wendy Houvenaghel ersetzte, und Joanna Rowsell holten den Heimsieg mit einer Fabelzeit von 3:18,148 Minuten. Dass sie mit ihrem zweiten Saisonsieg nach Cali auch den Gesamt-Weltcup für sich entschieden, ist da nur noch eine Randnotiz wert.

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Zwei neue Weltrekorde im Teamsprint der Frauen
Nicht minder spektakulär verlief der Teamsprint der Frauen. Im Rampenlicht standen dort zunächst die Australierinnen Anna Meares und Kaarle McCulloch, die in 32,828 Sekunden die Qualifikation gewannen und ihren eigenen Weltrekord von der Weltmeisterschaft 2010 um 0,095 Sekunden unterboten. Diese Leistung konnten sie im Duell um den Sieg gegen die Britinnen Jess Varnish und Victoria Pendleton nicht ganz wiederholen, die dafür über sich und ihre Gegnerinnen hinauswuchsen. 32,754 Sekunden wurden gemessen und bedeuteten den nächsten Weltrekord. Das Publikum im Velodrom war außer Rand und Band und die Vorfreude auf Olympia ist bei den britischen Bahnradsportfans spätestens jetzt geweckt. Man träumt schon von einer ähnlich fantastischen Bilanz wie 2008 in Peking, als sieben von zehn Wettbewerben gewonnen wurden. Die Chinesinnen gewannen das Rennen um den dritten Platz gegen Frankreich und sicherten sich als beständigstes Team Platz eins der Weltcup-Rangliste vor Deutschland. Miriam Welte und Kristina Vogel hatten ihre Chance auf die Medaillenränge als Quali-Fünfte knapp verpasst.

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Deutsche Teamsprinter überzeugen als „neue“ Weltmeister
Im Teamsprint der Männer kam es zu einer pikanten Neuauflage des WM-Finals von Apeldoorn 2011. In der Quali fuhren Grégory Baugé, Mickaël D’Almeida und Kévin Sireau die Bestzeit – die Sieger der letzten Weltmeisterschaft, die kürzlich ihren Titel aberkannt bekamen. Die Deutschen René Enders, Maxmilian Levy und Stefan Nimke wurden daher im Vorfeld in einer recht bescheidenden „Zeremonie“ in einem Kellerraum der Pressezone abseits der Öffentlichkeit als nachrückende Weltmeister geehrt. Ihren ersten Auftritt als „frischgebackene“ Weltmeister gestalteten Enders und Levy mit Robert Förstemann, der anstelle Nimkes das Trio komplettierte, dann sehr erfolgreich. Mit Platz zwei in der Qualifikation gelang der Einzug in den Endlauf, wo die Franzosen besiegt wurden. Mit vier Topfahrern für ein Dreierteam sieht Bundestrainer Detlef Uibel Ein „Luxusproblem“ der Deutschen im Hinblick auf Olympia, wo man nichts anderes als Gold anpeilt. Der Sieg im Gesamtweltcup und der Weltrekord vom Dezember aus Cali zeigen, dass dies auf alle Fälle möglich ist.

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Einzelsieg für Nimke im Kilometer-Zeitfahren
Stefan Nimke, in Cali noch Teil der Weltrekordfahrt der Teamsprinter, probierte sich diesmal als Einzelkämpfer im 1000 Meter Zeitfahren und gewann es mit einer Zeit von 1:01,211 Minute. Joachim Eilers, der zweite deutsche Starter in der ehemaligen olympischen Disziplin, kam auf den sechsten Platz. Zweiter wurde Mickaël D’Almeida, der nur kurz nach seinem Einsatz im Teamsprint noch beachtlich viel Energie übrig hatte. Die drittschnellste Zeit fuhr Simon Van Velthooven, womit der Neuseeländer in der Weltcup-Gesamtwertung Platz eins belegt. Diese umfasst allerdings nur Cali und London, da der Kilometer in Astana und Peking nicht zum Programm gehörte.

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Spanische Erfolge im Punkterennen der Männer
Ein weiterer Wettbewerb, der nicht zum olympischen Programm gehört und daher auch nicht bei allen Weltcups gefahren wird, ist das Punkterennen, das zuvor ebenfalls nur in Cali veranstaltet wurde. Den Sieg machten zwei Fahrer unter sich aus, denen im Verlauf des Rennens jeweils zwei Rundengewinne gelangen, für die es deutlich mehr Punkte gibt als für die Sprintwertungen, von denen während 30 Kilometern zwölf abgenommen wurden. Die Ausbeute von Albert Torres Barcelo konnte auch an den Sprints niemand toppen, so dass der Spanier als klarer Sieger hervorging und dem Russen Kirill Sveshnikov vom Lokosphinx-Team nur Platz zwei blieb. Ein weiterer Spanier, genauer der Baske Unai Elorriaga Zubiaur, komplettierte das Podium und ist in der Summe mit seinem Sieg aus Kolumbien Spitzenreiter im Gesamt-Weltcup. Der Österreicher Andreas Müller wurde Siebter, der Schweizer Cyrille Thièry platzierte sich vier Positionen dahinter, während der deutsche Vertreter Maximilian Beyer vorzeitig ausschied.

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Hoskins gewinnt Scratch-Rennen
Auch bei den Frauen gab es noch einen dritten Wettbewerb am Freitag, in dem die Britinnen aber keine Rolle spielten. Im Scratch war es die Australierin Melissa Hoskins, die sich über den Sieg freuen konnte. Sie setzte sich vor der Tschechin Jarmila Machacova und Lesya Kalitsova aus der Ukraine durch. Tags zuvor war Hoskins noch in der Qualifikation der Mannschaftsverfolgung dabei, wurde im kleinen Finale aber durch eine andere Fahrerin ersetzt. Die Schweizerin Andrea Wolfer war in der Nähe der Podiumsplätze, verpasste diese als Fünfte aber doch. BDR-Fahrerin Elke Gebhardt wurde Achte des Rennens. Platz sechs reichte der Belgiern Kelly Druyts, der Siegerin von Cali, um in der Addition der beiden Scratch-Austragungen im Rahmen des Weltcup-Winters Siegerin zu werden.

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Am Samstag stehen in London vier weitere Entscheidungen bevor. Bei den Männern wird neben dem Keirin das Omnium abgeschlossen, welches nach drei Disziplinen der Kolumbianer Juan Esteban Arango anführt. Die Frauen messen sich in Sprint und Einzelverfolgung und werden darüber hinaus ebenfalls das Omnium beginnen.





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