<< älterer Bericht | zurück zur News | neuerer Bericht >>

Start > Doping-Info
Bahnsprinter Grégory Baugé rückwirkend gesperrt - zwei WM-Titel aberkannt

06.01.2012

Bahnsprinter Grégory Baugé rückwirkend gesperrt - zwei WM-Titel aberkannt

Autor: Felix Griep (Werfel)

06.01.2012 - Pressemeldungen zu Dopingfällen muss die UCI in unschöner Regelmäßigkeit herausgeben, die heutige erschüttert den internationalen Bahnradsport. Dem Franzosen Grégory Baugé, der vom französischen Verband wegen dreier „missed tests“ rückwirkend ein Jahr gesperrt wurde, werden alle Resultate dieses Zeitraums aberkannt, darunter auch die beiden WM-Titel 2011 im Sprint und Teamsprint.

Die Entscheidungen von FFC und UCI
Wie erst jetzt im Zuge der UCI-Meldung publik wurde, hatte der französische Verband (FFC) Grégory Baugé bereits am 8. November des letzten Jahres mitgeteilt, dass er dreimal gegen die Whereabouts-Regelung verstoßen hatte und deswegen bestraft werden sollte. Zweimal war der Aufenthaltsort des Bahnsprinters unklar, einmal verpasste er einen Dopingtest, so wird der Fall dargestellt. Die FFC verhängte eine Sperre, die am 23.12.2010, vermutlich dem Tag des ersten „missed tests“, begann und ein Jahr bis zum 22.12.2011 lief. Effektiv musste Baugé also nach der FFC-Entscheidung nur rund eineinhalb Monate aussetzen und ist jetzt wieder rennberechtigt. Die UCI gab nun heute bekannt, dass sie gemäß ihren Statuten Baugés sämtliche Resultate des Zeitraums 23.12.2010-22.12.2011 annulliert - eine Bestrafung, welche der FFC offenbar nicht vorgesehen hatte und Baugé aus allen Wolken fallen ließ. Der kann sich dagegen auch nicht mehr wehren, da die Frist für einen Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) jetzt schon abgelaufen ist.

Die Folgen für alte Ergebnisse
Durch die Aberkennung der Resultate im Rahmen der rückwirkenden Sperre werden Baugé seine beiden Titel genommen, die er im März 2011 bei der Weltmeisterschaft in Apeldoorn holte. Der 26-Jährige hatte zum dritten Mal in Folge im Sprint gesiegt und gemeinsam mit Michaël D’Almeida und Kévin Sireau auch im Teamsprint Gold geholt. Ob die jeweils Zweitplatzierten jetzt nachrücken und offiziell als Weltmeister anerkannt werden, wurde von der UCI noch nicht bestätigt. In diesem Fall würden die Deutschen René Enders, Maximilian Levy und Stefan Nimke, die den Franzosen im WM-Finale unterlagen, nachrücken und der BDR stünde zum vierten Mal nach 1995, 2003 und 2010 in der Disziplin Teamsprint als Weltmeister in den Geschichtsbüchern. Im Einzelsprint ginge Gold an den Briten Jason Kenny, für den es der erste Elite-Titel wäre. Betroffen wäre außerdem noch der Teamsprint beim Weltcup in Manchester vom 20.02.2011, den Frankreich mit Baugé ebenfalls vor Deutschland gewann.