Ina-Yoko Teutenberg holt ihre erste Giro-Etappe

Info: Frauen: Giro d´Italia Femminile

Zu einem völlig überraschenden Etappensieg kam Ina-Yoko Teutenberg auf der vierten Etappe des Giro d’Italia der Frauen. Denn eigentlich lag ihre Teamkollegin Kate Bates noch bis 50 Meter vor dem Ziel zusammen mit der Niederländerin Mirjam Melchers-Van Poppel (Flexpoint) als Fluchtgruppe an der Spitze. Eigentlich sollte Ina-Yoko Teutenberg den Sprint für Oenone Wood anfahren. Und eigentlich fühlt sich Ina-Yoko Teutenberg gar nicht in Top-Form.

"Ich stecke im Sommerloch. Nach vier harten Rennmonaten zeigte die Form nach dem Rennen in Philadelphia nach unten", sagte die Top-Sprinterin des T-Mobile Team. "Ist ja auch ganz logisch, wenn man seit Anfang des Jahres Vollgas gibt", so die Düsseldorferin weiter. "Auf der Etappe, die richtig schnell gefahren wurde, hatte ich Probleme und hing an den Anstiegen immer am Gummiband des Feldes, hab mich dann aber durchgebissen", so Teutenberg weiter. Für die "Viel-Siegerin" hat der Triumph beim Giro einen besonderen Stellenwert: "Zum einen ist es hier mein erster Etappensieg bei dieser Rundfahrt. Zum anderen ist die Konkurrent unheimlich stark. Für die Italienischen Mannschaften ist das Rennen der Höhepunkt des Jahres."
"Ich bin überglücklich, dass wir heute den Etappensieg geholt. Auch wenn das Renngeschehen etwas anders verlaufen ist, als wir es geplant haben", sagte Anna Wilson, die Sportliche Leiterin des T-Mobile Team.

50 Meter vor dem Ziel wurden die Ausreißer eingefangen
Die vierte Etappe des Giro d’Italia hatte ihre topographischen Höhepunkte in der ersten Rennhälfte. Nach einem ungeheuren schnellen Beginn erklommen die Fahrerinnen drei Bergwertungen hintereinander. Zwei Ansteige der dritten und einer der ersten Kategorie rissen das Feld schnell auseinander. Allerdings fanden sich auf der Abfahrt wieder alle Akteurinnen zusammen. Kurz hinter den Bergen setzte sich Marta Bastianelli (Safi Pasta) ab, die aber nach 15 Kilometern wieder gestellt wurde.

Rund 30 Kilometer vor dem Ziel attackierten dann T-Mobile Fahrerin Kate Bates und Mirjam Melchers-Van Poppel. "Ihr Maximalsprung betrug 32 Sekunden. Doch hinten im Feld machten die Teams von DSB Bank und Safi Pasta das Tempo für ihre Sprinterinnen", sagte Anna Wilson.

Auf den letzten Kilometern formierte sich T-Mobile und wollte Oenone Wood, die bereits vor zwei Tagen Dritte wurde, für einen möglichen Zielsprint in eine gute Ausgangsposition bringen. Doch es kam anders. Während vorne noch die beiden Ausreißerinnen vergeblich kämpften, machte die italienische Straßenführung die T-Mobile Taktik zunichte. "200 Meter vor dem Ziel hat ein Kreisverkehr die Fahrspur derart verengt. Ich war einfach in der richtigen Position und hab dann durchgezogen", so Ina-Yoko Teutenberg, die vor den beiden Sprinterinnen Rochelle Gilmore (Menikini) und Giorgia Bronzini (Safi Pasta) gewann. Kate Bates kam noch als Vierte ins Ziel.

Das Rosa Trikot der Gesamtführenden trägt weiter Edita Pucinskaite (Equipe Nürnberger). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Maribel Moreno Allue (Spanische Nationalmannschaft/+0:24) und Fabiana Luperini (Menikini/+0:48). Judith Arndt (+1:28) belegt Rang sechs, Linda Villumsen (+2:00) ist Achte.

Die fünfte Etappe, die am Mittwoch über 103,4 Kilometer rund um Cittiglio führt, gehört wieder den Klassementfahrerinnen. "Ich denke, dass sich am letzten Berg - rund 25 Kilometer vor dem Ziel eine Gruppe von rund zehn Fahrerinnen absetzen wird. Und ich hoffe, dass zwei von uns dabei sind", sagt Anna Wilson - angesprochen auf die Chancen des Teams. (db/TMO)

-> Resultat