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Bahnradsport Verhandlungs-Wirrwarr um Bartkos Start in Berlin am Ende? |
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04.01.2008 | |||||
Verhandlungs-Wirrwarr um Bartkos Start in Berlin am Ende?Info: 6-Tage BerlinAutor: Adriano Coco Berlin/Rotterdam, 04.01.2008.12.2007 – Jetzt ist es wohl endgültig. Die zweifachen Saisonsieger Robert Bartko (32, Foto) und Iljo Keisse (25,) starten nicht beim 97. Berliner Sechstagerennen. Derweil diese Nachricht in Berlin für heftigste emotionale Diskussionen bei Fans und in Zeitungen sorgt, sprinteten der Berliner Lokalmatador und sein belgischer Partner bei den Sixdays in Rotterdam heute in der letzten Jagd der Nacht an die Spitze. Im anschließenden Dernyrennen knöpften ihre Dauerrivalen Risi/Marvulli ihnen die Führung dann aber knapp mit einem Punkt Vorsprung wieder ab. Für Olympiasieger Bartko stand nach Gesprächen im Dezember mit Berlins Sixdaysveranstalter Heinz Seesing (70) und dem sportlichen Leiter Dieter Stein (53) zum neuen Jahr fest: „Ich fahre mit Iljo Keisse oder gar nicht. Das gilt umgekehrt auch für Iljo. Auch wenn es sehr, sehr weh tut, vor dem tollen heimischen Publikum im Berliner Velodrom, als Lokalfavorit nicht dabei zu sein“. (Live-Radsport.ch berichtete Silvester). Bartko und Seesing hatten wegen der Vertragsprobleme vor Weihnachten miteinander telefoniert. Bartko: „Ich hatte Herrn Seesing angerufen. Nach dem ich meine Gagenforderung reduziert hatte, endete aus meiner Sicht das Gespräch sowohl mit einer finanziellen Einigung, als auch mit der Zusage, mit Keisse starten zu können.“ Bartko war überrascht, als der sportliche Leiter Dieter Stein trotzdem nach Weihnachten weiterhin auf dem Team Bartko/Beikirch bestand. Mit Stein hatte sich Bartko vor Weihnachten während eines Trainingslagers auf Mallorca auf „einen Kaffee“ getroffen. „Ich habe ihn seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder um ein Gespräch gebeten, betont der Olympiasieger. Sie hätten dabei ihre unterschiedlichen Meinungen in dem Verhandlungswirrwarr ausgetauscht. Bartko: „Die Fragen blieben offen. Wir sind ohne Ergebnis auseinander gegangen. “ Wenige Tage vor Jahresende solle dann Stein eine endgültige Entscheidung von Bartko verlangt haben. Dessen Reaktion darauf übermittelte Manager Patrick Sercu an Stein: „Wenn die Startbedingung nun doch an den Partner Beikirch gebunden sei, bleibe Bartko bei seinem Nein zu Berlin. Dieter Stein: „Schade. Ich kann’s nicht verstehen aber ich respektiere Bartkos Entscheidung. Sein Wunschpartner Keisse war das Problem. Ich sagte ihm Ende Dezember, mit Beikirch hast Du echte Siegchancen. Ihr seit schon so viele gute Sechstagerennen gefahren, habt sogar schon gemeinsam gewonnen.“ „Denk bitte noch einmal darüber nach,“ bat ich ihn, so Stein. „Als Bartko weiter darauf beharrt habe, er ließe sich nicht mit Keisse auseinander bringen, mußte ich ihm dann konsequenterweise mitteilen: „ Dann bleibt es so, wie es ist.“ Mit dieser Situation ist auch der sportliche Leiter Stein nicht glücklich und erklärt seine Sicht: „Wenn Bartko bei den Dortmunder Sixdays zu mir gekommen wäre und gesagt hätte, hallo Dieter, nicht dass du etwas Falsches denkst. Ich fahre hier zwar mit Beikirch aber in Berlin möchte ich mit Keisse fahren, hätte ich mit diesem Wunsch kein Problem gehabt.“ Für Bartko sticht dieses Argument nicht. Das sei eine sportlich inkompetente Begründung, so kommentiert er kurz vorm Nachmittagstraining bei den Sixdays in Rotterdam. Steins Aussage. Außerdem müsse ein sportlicher Leiter bei der Teamaufstellung doch auch im Blick haben, dass er vorher in Amsterdam nicht nur mit Keisse fuhr, sondern sogar gewann. Dortmund sei die einzige Ausnahme der Saison gewesen. Damals seien zudem auch schon die weiteren Starts mit Keisse in München und Gent bekannt gewesen. Und er verweist weiterhin darauf, dass er heute in Rotterdam im neunten gemeinsamen Rennen mit Keisse um die Titelverteidigung kämpft. Das wäre dann der vierte Sieg für das belgisch-deutsche Team innerhalb von zwölf Monaten. Einen weiteren Sieg hatten beide 2006 übrigens schon fast in der Tasche. Bei dem Unglücksrennen von Gent endete ihre Siegesfahrt als Spitzenreiter erst kurz vorm Ziel. Das Rennen wurde damals abgebrochen, weil der Spanier Isaac Galvez-Lopez (31) bei einem Sturz tödlich verunglückte. Schließlich, so Bartko weiter, habe sein Manager Sercu von Anfang deutlich für ihn den Wunsch geäußert, mit Iljo Keisse in Berlin zu fahren. Dem hält Heinz Seesing entgegen: „Wir haben erst am 27. November zum ersten Mal von Sercu erfahren, dass Robert Bartko in Berlin gerne mit Keisse fahren möchte. Das haben wir schriftich. Aber da war es zu spät. Die Sponsorenverträge für Bartko/Beikirch waren da schon unterschrieben.“ Der Belgier Iljo Keisse hält indes in dem Streit um die Wunschpaarung zu seinem Berliner Partner. Dieter Stein bestätigt: „Ich habe von Keisses Manager Patrick Sercu nun doch eine schriftliche Absage für Iljo erhalten.“ Stein hatte bis zuletzt gehofft, Keisses Start noch zu retten. Denn Manager Sercu habe ihm zwischenzeitlich einen eventuellen Start von Keisse mit Landsmann Ingmar De Poortere in Aussicht gestellt. Wie, auch immer: Des Pudels Kern in diesem Verhandlungs-Wirrwarr scheint denn wohl auch nicht im Bereich Sport, sondern im Sponsoring-Bereich zu liegen. Den führt der stellvertretende sportliche Leiter Reiner Schnorfeil. |
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04.01.2008 | |||||
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