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Daniele Bennati beweist zum Ende der Tour de Romandie seine Sprintform - Andreas Klöden Gesamtsieger
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04.05.2008

Daniele Bennati beweist zum Ende der Tour de Romandie seine Sprintform - Andreas Klöden Gesamtsieger

Info: TOUR DE ROMANDIE
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Der italienische Sprinter Daniele Bennati hat auf der letzten Etappe der Tour de Romandie seine Sprintform unter Beweis gestellt und den Tageserfolg für sich verbucht. Im Sprint besiegte er dabei Markus Zberg von Gerolsteiner und Maxim Iglinsky von Astana. Andreas Klöden kam nicht mehr in Bedrängnis.

Am heutigen Sonntag stand das letzte Teilstück der diesjährigen Romandie-Rundfahrt an, welches die Fahrer über 154,2 Kilometer von Le Bouveret nach Lausanne führte und dabei zum Abschluss noch einen Berg der ersten Kategorie und einen der dritten Kategorie für die Fahrer bereithielt. Da jedoch das Ende der Etappe keine größeren Steigungen mehr aufwies, sprach vieles dafür, dass Andreas Klöden sich am Ende als Gesamtsieger feiern lassen könnte. Der Col des Mosses, welcher jene erste Kategorie-Schwierigkeit darstellte und dessen 19 Kilometer langer Anstieg nach 13 gefahrenen Kilometern begann, führte dann zur Bildung einer fünfköpfigen Spitzengruppe, nachdem der Schweizer Alexandre Moos vom Team BMC Racing einen Kilometer vor dem Gipfel attackierte hatte und sich einen Vorsprung von einer Minute erarbeitet hatte. Mit Mathias Frank von Gerolsteiner, Jerome Coppel von Francaise des Jeux, Alexandre Botcharov von Credit Agricole und Stef Clement von Bouygues Telecom machten sich nämlich vier Fahrer auf die Verfolgung, die in der Abfahrt zu Moos aufschlossen. Dadurch, dass der Zweitplatzierte in der Bergwertung, Rémy di Gregorio, am Gipfel nicht gepunktet hatte, stand somit zu einem frühen Zeitpunkt im Rennen fest, dass der gestrige Überraschungssieger Francesco De Bonis von Gerolsteiner den Titel des besten Bergfahrers bekommen würde.

Während das Quintett gemeinsam langsam sich an Vorsprung erarbeitete, machte ein geschlossener Bahnübergang ihnen zu schaffen, denn durch den unerwarteten Zwischenstopp verloren sie Zeit, die sie in der Folge sich wieder mühsam erarbeiten mussten. Zu jenem Zeitpunkt war das Terrain durch das sich sie Fahrer bewegten stetig leicht abfallend oder eben, sodass Fahrer, die am ersten Gipfel nach 33 Kilometern den Anschluss verloren hatten, wieder herankommen konnten. Nach 84 Kilometern machte sich Alexandr Pliuschin von Ag2r auf die Verfolgung der inzwischen mit drei Minuten Vorsprung an der Spitze liegenden Ausreißergruppe. Am heutigen Tag waren es vor allem die Teams Liquigas und Cofidis, die neben dem Leaderteam Astana die Nachführarbeit im Feld verrichteten und 39 Kilometer vor dem Ziel sich daran machten den Abstand erstmals wieder unter zwei Minuten zu bringen. So war bald auch Pliuschin aussichtsloser Versuch beendet, denn er war nie auch nur in die direkte Nähe der fünf Spitzenreiter gekommen und wurde nun schnell geschluckt. 33 Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand sogar nur noch eine Minuten, was unter anderem auch der Tatsache geschuldet war, dass nun auch das Team High Road für ihren Topsprinter Mark Cavendish mit an der Spitze des Pelotons arbeitete.

Mit Beginn der zweiten Steigung bei Kilometer 121 setzte sich dann Stef Clement aus der Spitzengruppe ab und versuchte als Solist dem Feld zu entgehen. Auch der Deutsche Jens Voigt nutzte den Anstieg für einen Angriff, allerdings aus dem Hauptfeld heraus. Während Clement als Erster den Gipfel dicht gefolgt von seinen ehemaligen Begleitern erreichte, bekam der CSC-Profi Gesellschaft vom Finnen Jussi Veikkanen von Fdjeux und machte sich gemeinsam mit seinem neuen Begleiter daran den Rückstand von einer halben Minute auf die vier Fahrer hinter Clement aufzuholen. Bald jedoch stellten Frank, Botcharov, Moos und Coppel den Niederländer wieder, doch während nun die fünf 20 Kilometer vor dem Ziel wieder versuchten mit vereinten Kräften sich vorne zu halten, wurden Voigt und Veikkanen wieder gestellt. Lange aber hielt die Einigkeit in der Spitzengruppe nicht, denn bald versuchte jeder sich mit Attacken noch zu retten, aber nach und nach wurde die bald zersplitterte Gruppe wieder vom Feld zurück geholt.

Da zu jenem Zeitpunkt aber noch elf Kilometer zu fahren waren, folgten bald die nächsten Attacken. So probierte es ein Trio mit Rick Flens, Laurent Mangel und Wim van Huffel, doch das Tempo war einfach zu hoch, als dass ein solcher Vorstoß Erfolg hätte haben können. Wirkungsvoller war da schon der Antritt des Belgiers Nick Nuyens von Cofids, der sich mit einer starken Attacke schnell lösen konnte. Auf seine Verfolgung machte sich umgehend Alexandr Kolobnev von CSC und bald auch Lampre-Profi Paolo Tiralongo, die bald als Duo den Anschluss nach vorne suchten. Nuyens jedoch machte einen starken Eindruck und erarbeitete sich bis acht Kilometer vor dem Ziel einen Vorsprung von 21 Sekunden. Aus dem Verfolgerduo wurde bald ein Trio, denn Oscar Pereiro von Caisse d’Epargne sprang zu Kolobnev und Tiralongo hin, doch im gleichen Moment war auch schon wieder das Feld dran und stellte die drei Angreifer wieder. Auch um Nuyens war es vier Kilometer vor dem Ende der Etappe geschehen. Das Team Gerolsteiner spielte in dieser Rennphase eine große Rolle und führte das Feld in Richtung Sprint, auch wenn die Zielgerade ansteigend war und auch High Road zeigte sich für Cavendish sehr aktiv. Der Gerolsteiner-Zug brachte ihren starken Mann Markus Zberg in perfekter Position auf die Zielgerade, der dann auch den Sprint eröffnete. Am heutigen Tag aber war niemand dem endschnellen Italiener Daniele Bennati gewachsen, der am Schweizer vorbeizog und klar die Etappe vor Zberg und Iglinsky für sich entschied und somit im Hinblick auf den Giro einen Formnachweis erster Güte erbrachte. Milram-Profi Björn Schöder für mit dem fünften Tagesrang ein beachtliches Resultat ein. High Road Mark Cavendish kam hingegen mit der Zielankunft nicht zu recht und wurde hinter Schröder Sechster.

Unterdessen ließ Andreas Klöden nichts mehr anbrennen und kam als 18. zeitgleich ins Ziel, was gleichbedeutend mit dem Gesamtsieg war. Der Tscheche Roman Kreuziger von Liquigas und der Italiener Marco Pinotti komplettieren da Podium hinter dem Astana-Profi, der auch wie heute bestätigt wurde am 10. Mai beim Giro d’Italia an den Start gehen wird. Für das Team Gerolsteiner sprang bei der 62. Austragung der Tour de Romandie nicht nur ein Etappensieg heraus, sondern auch die Gesamtwertung durch Francesco De Bonis. In der Punktewertung katapultierte sich Daniele Bennati an die Spitze, während in der Spezialsprintwertung Morris Possoni von High Road seine Führung verteidigte.

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Die Bilanz der Schweizer

Auch am letzten Tag blieb den Schweizern ein Heimsieg verwehrt. Markus Zberg musste sich als Zweiter nur knapp dem Tagessieger Bennati geschlagen geben. Auch Danilo Wyss überzeute auf Rang sieben. Martin Elmiger und Martin Kohler verpassten nur knapp die Top10, Alexandre Moos und Mathias Frank zeigten sich lange Zeit in der Ausreißergruppe des Tages. Insgesamt kamen die Schweizer an sechs Tagen auf neun Top10-Platzierungen, darunter je zwei zweite und dritte Plätze

In der Gesamtwertung beendet Steve Morabito die Tour de Romandie als bester Schweizer auf Rang 18 mit 2:45 Minuten Rückstand auf Sieger Klöden. Oliver Zaugg, Moos und Hubert Schwab belegen die Plätze 25 bis 27. In der Punktewertung verpasste Zberg, zwei Zähler hinter Bennati, nur knapp den Sieg. Je ein zweiter, dritter und vierter Platz gehen auf sein Konto. In der Bergwertung ist Moos als Vierter bester Eidgenosse. Bei den Zwischensprints liegen Moos und Albasini punktgleich hinter Possoni, der nur aufgrund der besseren Gesamtplatzierung diese Wertung gewinnt.

Schweizer Tagesergebnisse:
2 Markus Zberg (Sui) Gerolsteiner
7 Danilo Wyss (Sui) BMC Racing Team
11 Martin Elmiger (Sui) AG2r - La Mondiale
13 Martin Kohler (Sui) BMC Racing Team
32 David Loosli (Sui) Lampre
35 Steve Morabito (Sui) Astana
45 Rubens Bertogliati (Sui) Saunier Duval - Scott
49 Steve Bovay (Sui) BMC Racing Team
53 Hubert Schwab (Sui) Quick Step
56 Oliver Zaugg (Sui) Gerolsteiner
72 Alexandre Moos (Sui) BMC Racing Team 0.21
77 Thomas Frei (Sui) Astana 0.32
93 Michael Albasini (Sui) Liquigas 0.49
108 Mathias Frank (Sui) Gerolsteiner 4.11
111 Steve Zampieri (Sui) Cofidis - Le Crédit par Téléphone 6.25

Schweizer in der Gesamtwertung:
18 Steve Morabito (Sui) Astana 2.45
25 Oliver Zaugg (Sui) Gerolsteiner 4.15
26 Alexandre Moos (Sui) BMC Racing Team 4.28
27 Hubert Schwab (Sui) Quick Step 5.02
31 Rubens Bertogliati (Sui) Saunier Duval - Scott 6.43
32 Michael Albasini (Sui) Liquigas 8.50
37 Martin Elmiger (Sui) AG2r - La Mondiale 11.07
56 Steve Zampieri (Sui) Cofidis - Le Crédit par Téléphone 20.43
63 Thomas Frei (Sui) Astana 23.27
76 Markus Zberg (Sui) Gerolsteiner 29.31
77 Martin Kohler (Sui) BMC Racing Team 30.49
79 David Loosli (Sui) Lampre 30.57
80 Steve Bovay (Sui) BMC Racing Team 31.35
86 Mathias Frank (Sui) Gerolsteiner 34.21
111 Danilo Wyss (Sui) BMC Racing Team 53.21





Daniele Bennati gewinnt die Schlussetappe der Tour de Romandie 2008 (Foto: Veranstalter)
Daniele Bennati gewinnt die Schlussetappe der Tour de Romandie 2008 (Foto: Veranstalter)



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Tolle Berichte von der Tour de Romandie
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