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Interviews Live-Radsport Interview: Der letztjährige LiVE-Radsport Tagebuchautor Mathias Frank (Teil 1) |
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26.05.2009 | |||
Live-Radsport Interview: Der letztjährige LiVE-Radsport Tagebuchautor Mathias Frank (Teil 1)Info: Weitere Interviews von LiVE-RadsportAutor: Jörg Schröder (Links2003) Mit den Rängen 11 und 12 in den Gesamtwertungen der Tour de Picardie und zuvor zur Freude seiner schweizer Landsleute in seiner Heimat bei der Tour de Romandie wartete Mathias Frank in den letzten Wochen mit Topleistungen auf. Im vergangenen Jahr schrieb er exklusiv für LiVE-Radsport ein Tagebuch von seinen Erlebnissen bei seiner ersten dreiwöchigen Rundfahrt, der Vuelta a Espana, nun stand uns der 22Jährige zu einem Interview bereit, das wir in zwei Teilen präsentieren werden. Ab morgen geht Frank bei der Belgien Rundfahrt an den Start. Resultatsmäßig bin ich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Saison, obwohl ich seit Anfang des Jahres immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. So machte mir während der Kalifornien Rundfahrt im Februar eine hartnäckige Stirnhöhlenentzündung das Leben schwer und ich musste deswegen Antibiotika schlucken und Anfang März eine längere Zwangspause einlegen. Von daher gesehen bin ich sehr froh darüber, dass es in letzter Zeit so gut lief. Allerdings hatte ich nach den drei nasskalten Tagen bei der Tour de Picardie wieder Fieber und musste die folgende Woche einmal mehr stillhalten. Bei der Tour de Romandie in ihrer schweizer Heimat konnten sie zuletzt vollauf überzeugen. Auf der Königsetappe hielten sie mit den Favoriten mit, am Ende wurden sie als 12. bester Schweizer in der Gesamtwertung. Motiviert es zusätzlich im Heimatland zu fahren und haben sie mit dem tollen Erfolg gerechnet? Ich hatte mich sehr auf das Rennen im eigenen Land gefreut, zumal mein Team für die Tour de Suisse nicht eingeladen wird und somit die Tour de Romandie die einzige grosse Rundfahrt auf heimischem Boden für uns darstellt. Für uns war wichtig zu zeigen, dass wir auf dem sportlichen Level mit den großen Teams mithalten können und ich denke, das hat uns allen viel Motivation gegeben. Ich selbst habe bereits in den Rennen zuvor gemerkt, dass die Form kommt und mir einen Platz unter den Top 15 erhofft, es wäre aber sogar ein Top 10 Platz drin gewesen. Beim nationalen Rennen in Schwarzhäusern konnten sie in diesem Jahr ihren ersten Saisonsieg erringen. Was sind ihre großen sportlichen Ziele in diesem Jahr, wie viele Freiheiten bekommen sie von der Teamleitung um auf eigene Rechnung zu fahren? Die Hierarchie in unserem Team ist sehr flach. Wir haben keinen grossen Star, der mit der besten Form bekommt die volle Unterstützung der Mannschaft. Jeder hat also seine Chancen. Das ist vor allem für die Entwicklung und die Moral jedes einzelnen Fahrers wichtig. Mein nächstes grosses Ziel wird die Dauphiné Rundfahrt sein, die wir als alternative zur Tour de Suisse bestreiten werden. Den Schweizer Meistertitel von Markus Zberg möchten wir natürlich auch unbedingt in unseren Reihen behalten. Nicht nur sie, die schweizer Radsportler insgesamt mischen in diesem Jahr in der Breite wieder deutlich besser in der Weltspitze mit als in den letzten Jahren. Woran liegt das in ihren Augen? Das ist schwierig zu sagen, bereits in den letzten Jahren waren die Schweizer Fahrer in meinen Augen immer gut unterwegs, nur werden halt von den Medien leider oftmals nur die grossen Siege wie sie Beispielsweise Fabian Cancellara im letzten Jahr gefeiert hat, wahrgenommen. Letztes Jahr stand ihr Team Gerolsteiner lange vor dem Aus, bis es letztlich auch so kam. Wie haben sie es geschafft, sich dennoch auf das Radfahren zu konzentrieren, wo sich der Radsport in einer ganz schweren Phase befand und freie Plätze in Teams eher rar gesäht waren? Ich hatte den Radsport schon immer aus Freude betrieben, deshalb hatte ich bisher nur selten mal eine Phase, wo es schwierig war, mich auf den Sport zu konzentrieren. Ich hatte ein gutes erstes Profijahr und konnte bereits einige gute Resultate einfahren. Das hat mir bei der Suche nach einem neuen Team sicherlich geholfen. Hatten sie Angst für 2009 kein neues Team zu finden? Wie entstand schließlich der Kontakt zum BMC Racing Team? Ich hatte bereits im Herbst 2007 engen Kontakt zum Team BMC, habe mich dann aber für das Angebot von Gerolsteiner entschieden. Der Kontakt zur Teamleitung von BMC blieb auch während der Saison 08 immer bestehen und war nach mehreren guten Gesprächen von der Philosophie und den Visionen des Teams überzeugt.
Auf dem Papier betrachtet fahren sie nun eine Liga tiefer. Dadurch können sie mit ihrem Team nicht mehr an allen großen Rennen teilnehmen. Wie traurig sind sie darüber? Die Gestaltung des Rennplans ist etwas schwieriger, da unser Team immer eine Wildcard braucht, um an großen Rennen teilnehmen zu können. Die Vision des Teams ist es aber in naher Zukunft bei den großen Rennen wieder dabei zu sein und die Tour de France zu bestreiten. Ich hoffe ich kann nun Schritt für Schritt mit dem Team wachsen und bin dann hoffentlich auch bei diesen Rennen konkurrenzfähig. Das besondere an ihrem Team ist, das es etwa zur Hälfte aus Amerikanern und aus Schweizer besteht. Die Mannschaft fährt aber mit amerikanischer Lizenz. War die teilweise schweizer Ausrichtung mit dafür ausschlaggebend sich für dieses Team zu entscheiden? Das war sicher auch mit ein Grund. Ich kannte die meisten Schweizer bereits sehr gut und habe mich sehr gefreut, mit ihnen im Team zu fahren. Vor allem von den älteren Fahrern wie Markus Zberg und Alex Moos können wir jungen viel lernen. Auch der Mix mit den Amerikanern ist sehr gut und es ist spannend, eine andere Kultur kennen zu lernen. Das Interview führte LiVE-Radsport Autor Jörg Schröder |
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26.05.2009 | |||
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