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Noch drei Teams gleichauf vor letzter Nacht der Sixdays Bremen - Beikirch nach Sturz ausgeschieden
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13.01.2009

Noch drei Teams gleichauf vor letzter Nacht der Sixdays Bremen - Beikirch nach Sturz ausgeschieden

Autor: Thorsten Schmidt (www.sixdaysinfo.de)



Bremen, 13.11.2009 - Vor der finalen Nacht des Sechstagerennens in Bremen liegen noch drei Teams in derselben Runde. Mit 344 Punkten haben Erik Zabel/Leif Lampater wieder die Führung übernommen, aber Olaf Pollack/Franco Marvulli liegen nur fünf Punkte zurück. Bruno Risi/Danny Stam haben zwar einen größeren Punkterückstand, können aber noch auf eine Bonusrunde hoffen. Nach einem Sturz von Andreas Beikirch musste dessen Partner Robert Bartko mit Alexander Aeschbach weiterfahren. Das neue Duo hat nun eine Runde Rückstand.


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Ein heftiger Sturz von Andreas Beikirch überschattete den fünften Abend des 45.Bremer Sechstagerennens. Bartko musste das Rennen mit Alexander Aeschbach fortsetzen und hat nicht nur seine Führung vom Vorabend sondern auch alle Siegchancen eingebüßt. Vor dem Schlussabend liegen Erik Zabel/Leif Lampater in Führung, fünf Punkte vor Olaf Pollack und Franco Marvulli.

Das Unglück ereignete sich gleich zu Beginn des Abends in der Mannschaftsausscheidung. Andi Beikirch kam in der Zielkurve ins Schlingern, touchierte das Hinterrad von Bruno Risi und kam zu Fall. Dabei stürzte er unglücklich auf den Rücken. Andi rappelte sich auf und wollte sofort weiterfahren, aber da stellte sich ihm Bahnarzt Dr.Wendisch in den Weg und veranlasste, dass Andi sofort ins Krankenhaus gebracht wurde. Völlig zurecht, denn wie sich beim Röntgen herausstellte, sind Beckenplatte und zwei Lendenwirbel zumindest angebrochen. Die genaue Diagnose wird morgen früh nach einer Computertomographie vorliegen. Dr.Wendisch erklärte mir die Problematik: Möglicherweise ist Beikirchs Lendenwirbelbereich schon bei seinem schweren Trainingsunfall im Juli in Mitleidenschaft gezogen worden und war nicht vollständig ausgeheilt. Ein Bruch verheilt schnell, bleibt aber lange ein Schwachpunkt in der Statik des Knochengerüsts. Es sei ihm also angeraten, eine lange Pause einzulegen, denn bei einem weiteren Sturz auf den Rücken riskiert er eine Lähmung. Die Sechstagesaison ist für Andreas Beikirch jedenfalls gelaufen.


Thorsten Schmidt berichtet erstmals für uns, vom den Bremer Sixdays.
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Auch für Tristan Marguet ist das Bremer Sechstagerennen vorzeitig beendet. Bei seinen zweiten Sixdays beeindruckte der junge Schweizer durch eine couragierte Fahrweise. Das brachte ihm Lob und Anerkennung von Patrick Sercu in der hiesigen Tageszeitung ein. Das passiert dem Sechstagekaiser nur alle Jubeljahre mal. Allerdings fuhr Marguet über seine Verhältnisse. Der Körper völlig leer gepumpt, das Immunsystem praktisch außer Kraft - diese Einladung nahm die Bronchitis gerne an. Auch für Tristan kam heute das Nein von Dr.Peter Wendisch. Wäre er weiter gefahren, hätten schwerwiegende gesundheitliche Beschwerden gedroht.

Also ging Robert Bartko zusammen mit Alexander Aeschbach in die erste Jagd des Abends. Dem Reglement entsprechend wurden beider Ergebnisse addiert und durch zwei geteilt, so dass Bartko gegenüber gestern eine Runde und gut 60 Punkte verlor und von der Führungsposition auf Rang 4 abrutschte. Die 30-Minuten-Jagd stand noch unter dem Eindruck des Sturzes. Es wurde deutlich verhaltener gefahren. Wie schon gestern konnten sich mit Hester/Roberts, Bengsch/Mohs und Grasmann/Müller drei Teams aus dem Mittelfeld in Szene setzten und die Jagd in dieser Reihenfolge mit Rundenvorsprung entscheiden.

Die zweite Jagd wurde wesentlich angriffslustiger gestaltet als die vorherige. Am Ende lagen Pollack/Marvulli, Risi/Stam, Zabel/Lampater und de Ketele/Van Bon mit Rundenvorsprung vor dem übrigen Feld. Strahlend, aber gefasst nahm Franco Marvulli die Gratulationen von Alt-Meister Rudi Altig entgegen, doch in der Koje gab es einen lauten schweizer Jodeljubler. Worüber war die Freude wohl größer? Weil Franco endlich in Bremen eine Jagd gewinnen konnte oder weil er im Schlussspurt Bruno Risi förmlich stehen gelassen hat?

Vielleicht war es auch die Freude über den Erfolg einer neuen Taktik. Normalerweise kennt man Franco Marvulli ungestüm in den Jagden attackierend und mit wackelndem Kopf um die Kurven sausend, als wolle er – wie Hallensprecher Christian Stoll vermutet – bei den engen Kurven der Bremer Bahn um die Ecken kucken. Schon gestern fuhren Pollack/Marvulli ungewohnt verhalten. Auch heute haben sie nicht attackiert, haben keine Löcher zugefahren und sind die Angriffe der anderen nur mitgefahren. Notgedrungenerweise, weil bei Olaf Pollack eine Schulterzerrung, die er sich bei einer völlig misslungenen Ablösung in Rotterdam zugezogen hat, wieder aufgebrochen ist. Seit Freitag fährt Pollack mit Armmanschette am rechten Arm und Schmerzen bei jeder Ablösung. Und dennoch stehen Pollack/Marvulli nach dem heutigen Abend mit nur fünf Punkten Rückstand auf Platz zwei. In Führung liegen Zabel/Lampater. Auf ihren Sieg morgen Abend laufen die meisten Wetten.
Ihre Chancen verbessert haben Risi/Stam auf Platz drei. Sie haben heute fleißig gepunktet, brauchen aber morgen dennoch einen zusätzlichen Rundengewinn, um gewinnen zu können. Bartko/Aeschbach sind durch die Verlustrunde der zweiten Jagd auf Platz vier zurückgerutscht und haben wohl keine Chance mehr auf den Sieg.

Eine schöne Geste der Fahrer gab es noch zum Abschluss des Abends. Als Klaus & Klaus auf der Showbühne ihr „Es gibt nur ein´ Erik Zabel“ trällerten, kamen alle Fahrer auf die Bühne, sangen lauthals mit und Marcel Barth tanzte mit Ete auf den Schultern über die Bühne. Das wird morgen ein sehr emotionaler Abschied…
Stand nach der 5. Nacht
Pl. Mannschaft Runden Punkte
1. Erik Zabel (Ger) - Leif Lampater (Ger)   344
2. Olaf Pollack (Ger) - Franco Marvulli (Sui)   339
3. Bruno Risi (Sui) - Danny Stam (Ned)   272
4. Robert Bartko (Ger) - Alexander Aeschbach (Sui) +1 269
5. Léon Van Bon (Ned) - Kenny De Ketele (Bel) +2 212
6. Marc Hester (Den) - Luke Roberts (Aus) +3 270
7. Robert Bengsch (Ger) - Erik Mohs (Ger) +4 194
8. Christian Grasmann (Ger) - Andreas Müller (Aut) +5 143
9. Christian Lademann (Ger) - Sebastian Siedler (Ger) +11 135
10. Sebastian Frey (Ger) - Marcel Barth (Ger) +20 90
11. Daniel Musiol (Ger) - Christian Bach (Ger) +27 70
neutralisiert: Andreas Beikirch (Ger), Tristan Marguet (Sui)




Spitzenquartett gleichauf - Hochspannung vor letzter Nacht der Sixdays Bremen


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