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Girodonne: Editha Pucinskaite vorne auf der ersten Etappe und in der Gesamtwertung, eine Sekunde vor Judith Arndt
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04.07.2009

Girodonne: Editha Pucinskaite vorne auf der ersten Etappe und in der Gesamtwertung, eine Sekunde vor Judith Arndt

Info: Frauen: Giro d`Italia Internazionale Femminile
Autor: H.O.



Pratolino di Vaglia, 4.7.09 - Nach nur einem Tag musste Kirsten Wild (Cervélo Test Team) das im Auftaktzeitfahren eroberte Rosa Trikot schon wieder abgeben – und zwar an die Litauerin Editha Pucinskaite (Gauss RDZ Ormu – Colnago), die sich durch ihren Sieg auf der ersten Etappe die Führung in der Gesamtwertung sicherte. Im Sprintfinale bergauf schlug sie Titelverteidigerin Fabiana Luperini (Selle Italia Ghezzi) und Judith Arndt (Columbia-HTC), welche sich durch eine Zeitgutschrift allerdings auf den zweiten Gesamt-Rang verbesserte.

Nach dem gestrigen kurzen Prolog in Scarperia, das aufgrund der verschlungenen Streckenführung auch heute mehrfach passiert wurde, bot sich den Fahrerinnen auf der ersten Etappe, die im Nachbarort San Piero gestartet wurde, nicht viel Gelegenheit, um sich langsam an Rennbedingungen zu akklimatisieren. Zwar war es mit exakt 99,9 km der kürzeste Tagesabschnitt, aber nach etwas mehr als der Hälfte der Strecke stand der Aufstieg nach Mugello an , dann im Anschluss an die Abfahrt welliges Terrain und zu guter Letzt die sehr ungleichmäßige Steigung von 200 auf fast 500 Höhenmeter hinauf in den Zielort, das zur florentinischen Gemeinde Pratolino gehörende Vaglia.

Zwei Ausreißerinnen versuchten unterwegs ihr Glück, zunächst vom 16. Kilometer an die in den amerikanischen Nationalfarben fahrende Megan Guarnier, die am Fuße des Poggio Muracchio wieder eingeholt wurde, und dann auf der Abfahrt von eben diesem Berg die Brasilianerin Clemilda Fernandes Silva (USC Chirio Forno d'Asolo), die man allerdings auch zu Beginn der Steigung nach Vaglia hinauf ins wieder stellte.
Das Cervélo Test Team hielt auf den abschließenden neun Kilometern bergauf das Tempo hoch, um das Feld zu kontrollieren und zumindest eine Chance auf Verteidigung des Maglia Rosa zu wahren, obwohl Kirsten Wild sichtbar Mühe hatte. Ein Sprint auf den engen letzten Metern durch die Stadt musste über die Siegerin entscheiden. Dabei lancierte Vorjahres- und Giro-Rekordsiegerin Fabiana Luperini, die aus dem Startort der morgigen Etappe stammt und daher besonders motiviert war, den ersten Angriff. Doch die Litauerin Editha Pucinskaite, die diese Rundfahrt ebenfalls schon zweimal gewinnen konnte, konterte unbarmherzig und zog pfeilschnell an Luperini vorbei. Die Deutsche Judith Arndt (Team Columbia-HTC) erkämpfte sich bei dieser Auseinandersetzung der ehemaligen Giro-Königinnen einen hervorragenden dritten Platz und strich dabei noch sechs Bonussekunden ein, was letztlich für sie Rang zwei in der Gesamtwertung bedeutete. Nur eine Sekunde trennt sie dort von der Litauerin, die für ihren Etappensieg mit Rosa (sowie dem Punkte- und dem Bergtrikot) belohnt wurde, denn Kirsten Wild verlor letztlich über zwei Minuten.
Drei Sekunden hinter Arndts amerikanischer Teamkollegin Mara Abbott auf Platz 4 kamen mit der Italienerin Noemi Cantele und der Schweizerin Nicole Brändli zwei Fahrerinnen vom Bigla Cycling Team auf den Rängen 5 und 6 ins Ziel. Cantele ist auch neue Dritte im Gesamtklassement mit neun Sekunden Rückstand; und auch Luperini hat als zeitgleiche Vierte noch alle Chancen auf ihren sechsten Titel.

Die Begeisterung der 33-jährigen Pucinskaite, die erst seit April bei Gauss RDZ Ormu – Colnago unter Vertrag ist und in der Toskana lebt, über diesen Sieg in ihrer Wahlheimat war grenzenlos; sie sprach von ihrem großartigsten Erfolg, gerade angesichts dessen, dass sie zuvor eine lange Durststrecke hatte überstehen müssen. In der Tat schien die Zeit der großen Erfolge wie in den Jahren 2004 bis 2007 vorbei zu sein, als sie z. B. die Trophée d'Or Féminin holte und nicht nur die Italienrundfahrt, sondern auch die Tour Cycliste Féminin Ardèche Sud Rhone Alpes zweimal gewinnen konnte. Selbstbewusst kündigte sie an, in den nächsten Tagen mit hocherhobenem Haupt das Trikot verteidigen zu wollen.
Doch auch die Brandenburgerin Judith Arndt, die diesen Monat 33 Jahre alt wird, dürfte mit dem heute Erreichten mehr als zufrieden sein, lässt sie die bittere Zeit im Frühjahr, als sie mit Schlüsselbeinbruch pausieren musste, doch nun endgültig hinter sich und setzt auf noch höherem Niveau fort, was sie mit einem zweiten Platz bei Durango-Durango, drei Etappensiegen sowie dem Gesamterfolg bei der Iurreta-Emakumeen Bira und Zeitfahr-Silber bei den deutschen Meisterschaften begonnen hatte.

Nach nur einer Etappe mit Massenstart folgt morgen schon wieder ein Zeitfahren. Es findet in der Provinz Pisa statt und führt über 13,5 km von Pontedera nach Santa Maria a Monte. So harmlos und flach der Beginn, so anspruchsvoll ist die zweite Hälfte des Parcours mit einer zähen Steigung hinauf in einen Vorort von S. Maria, einer kurzen Abfahrt und dann einem schmerzhaften, steilen Anstieg auf dem letzten Kilometer im Stadtzentrum. Erste relevante Zeitabstände zwischen den Favoritinnen dürfen erwartet werden.


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Girodonne: Editha Pucinskaite vorne auf der ersten Etappe und in der Gesamtwertung, eine Sekunde vor Judith Arndt
Girodonne: Editha Pucinskaite holt sich mit dem Sieg bei der Bergankunft der ersten Etappe auch die Führung in der Gesamtwertung. Die Etappendritte Judith Arndt liegt dort nur eine Sekunde hinter der Litauerin.

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