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Vuelta a España Damiano Cunego gewinnt erste Bergankunft der Vuelta - Evans übernimmt das Goldene Trikot |
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06.09.2009 | ||
Damiano Cunego gewinnt erste Bergankunft der Vuelta - Evans übernimmt das Goldene TrikotInfo: VUELTA A ESPAÑALiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Alto de Aitana, 06.09.2009 - Damiano Cunego (Lampre) hat durch eine Attacke kurz vor Schluss aus einer Favoritengruppe die 8. Etappe der Spanien-Rundfahrt gewonnen. Er überholte noch Ausreißer David Moncoutié (Cofidis), der Zweiter wurde und die Führung in der Bergwertung, die er letztes Jahr gewann, eroberte. Im Sekundenkampf um das Goldene Trikot behielt Cadel Evans (Silence-Lotto) die Oberhand. Nachdem bisher nur die Sprinter und Zeitfahrer bei der Vuelta zu den Protagonisten zählten, konnten sich heute die Bergfahrer erstmals beweisen. Die 8. Etappe führte von Alzira über 204,7 Kilometer und sieben Bergwertungen bis zum großen Finale auf den Alto de Aitana. Fast eine Stunde benötigten die Fahrer, um eine Gruppe zu bilden, die sich vom Feld absetzen und sich mindestens um das Rote Bergtrikot duellieren konnte. Ausreißer kämpfen ums Bergtrikot Sechs Fahrer ohne einen Spanier oder einen Fahrer eines spanischen Teams kamen nach 37 Kilometern vom Feld weg. Darunter David Moncoutié (Cofidis), der im letzten Jahr die Bergwertung der Vuelta gewann und heute den Grundstein für eine Wiederholung dieses Erfolges legen konnte. Mit Sébastien Hinault (Ag2r) und William Bonnet (Bouygues Telecom) befanden sich noch zwei weitere Franzosen an seiner Seite. Komplettiert wurde das Sextett durch die Niederländer Pieter Weening (Rabobank) und Johnny Hoogerland (Vacansoleil) und den Deutschen Paul Voss (Team Milram). An den Bergwertungen wusste vor allem Weening zu überzeugen, gewann die drei Stück der 2. Kategorie sowie zwei weitere, womit er im Laufe der Etappe 48 Punkte sammelte. Moncoutié (35) und Hoogerland (31) konnten oder wollten nicht ganz dagegen halten. Denn es ging für die Fluchtgruppe auch um einen möglichen Tagessieg, für den noch Kraft übrig gelassen werden musste. Bei 15 Minuten Maximalvorsprung erschien ein erfolgreiches Durchkommen nicht unmöglich. Aber mit Caisse d'Epargne übernahm dann doch ein Team die Arbeit der Verfolgung und brachte den Rückstand bis zum Fuß des Schlussanstieges auf gut zwei Minuten hinunter. Das Saxo Bank Team um den nach seinem gestrigen Zeitfahrsieg im Goldenen Trikot fahrenden Fabian Cancellara beteiligte sich nicht an der Verfolgung der Ausreißer. Erst schied Andy Schleck von Magenprobleme gequält aus, dann fiel der Schweizer an der vorletzten Bergwertung knapp 50 Kilometer vor dem Ziel zurück. Moncoutié Beständigster der Ausreißer am Schlussanstieg. Als der 20 Kilometer lange Schlussanstieg zum Alto de Aitana begann sorgte Hoogerland für eine Selektion der Spitzengruppe. Zuerst wurden Voss und Bonnet abgehängt, kurz darauf entledigte sich der Vancansoleil-Fahrer auch seiner anderen Begleiter. Moncoutié kam allerdings wieder an Hoogerland heran und gemeinsam kamen sie an der Zehn-Kilometer-Marke vorbei. Unter der Führung von Caisse d'Epargne kam es im Feld zu einem konstanten Ausscheidungsfahren, bis nur noch etwa 30 Fahrer übrig blieben. David De La Fuente (Fuji-Servetto) und Inigo Cuesta (Cervélo TestTeam) sowie später auch José Angel Gomez Marchante (ebenfalls Cervélo TestTeam) versuchten sich noch aus der Favoritengruppe abzusetzen, kamen aber nicht weg. 5000 Meter vor dem Ende ging Hoogerland die Kraft aus und Moncoutié blieb als letzter Ausreißer alleine an der Spitze. Vor einem Jahr gewann er ebenfalls die 8. Vuelta-Etappe und war mit knapp zwei Minuten Vorsprung auf einem guten Weg dies zu wiederholen. Ihm kam entgegen, dass die Favoriten mit ihren Angriffen lange abwarteten. Erst drei Kilometer vor dem Ziel läutete Ivan Basso (Liquigas) das Finale richtig ein. Starker Cunego kostete Moncoutié den Sieg Basso sorgte dafür, dass sich die Favoritengruppe deutlich verkleinerte und das Tempo weitere anstieg. Als der Italiener nicht alle Konkurrenten abhängen konnte, setzte Damiano Cunego (Lampre) zu einem starken Antritt an. Auch weil er in der Gesamtwertung schon etwas weiter zurücklag wurde er nicht mit letzter Konsequenz verfolgt, so dass er schnell Boden gutmachen konnte. Als es auf den letzten Kilometer ging hatte Cunego den Führenden Moncoutié trotz Nebels auf dem Gipfel bereits im Blick und konnte ihn schnell einholen. Der Ausreißer konnte dem frischen Bergfahrer dann natürlich nicht mehr folgen, so dass Cunego zu seinem ersten Sieg seit der Settimana Coppi e Bartali im März kam. Moncoutié kämpfte sich als Zweiter mit 33 Sekunden Rückstand ins Ziel, holte damit aber immerhin genug Punkte, um doch noch die Führung der Bergwertung vom weit zurück gefallenen Weening zu übernehmen. Robert Gesink (Rabobank) kam ein paar Sekunden später auf Platz drei ins Ziel, nicht weit vor Cadel Evans (Silence-Lotto), Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne) und Samuel Sanchez (Euskaltel), die sich einen Sekundenfight um das Goldene Trikot lieferten. Evans nach Rosa und Gelb jetzt auch in Gold Das Trio blieb mit 44 Sekunden Rückstand in der gleichen Zeit, so dass der Australier Cadel Evans sich die Gesamtführung holte. Er liegt nur zwei Sekunden vor Valverde und acht vor Sanchez, der zwischenzeitlich schon abgeschlagen war. Ein Sturz in der Abfahrt vom vorletzten Berg des Tages hatte den kämpferischen Basken zeitweise zurückgeworfen. Evans gelang mit der Eroberung des Goldenen Trikots ein besonderes Kunststück. 2002 trug er für einen Tag das Rosa Trikot des Giro d'Italia, 2008 fünf Tage lang das Gelbe der Tour de France und nun auch das dritte Leadertrikot einer dreiwöchigen Rundfahrt. Auch wenn noch keine großen Abstände geschaffen wurden, weisen mit Thomas Danielson (Garmin-Slipstream), Gesink und Basso nur noch drei weitere Fahrer weniger als eine Minute Rückstand auf. Etappensieger Cunego liegt als Siebter 1:26 Minute zurück. Deutschsprachige Fahrer konnte heute nicht überzeugen. Der Österreicher Thomas Rohregger (Team Milram) war noch der Beste, liegt als 33. der Gesamtwertung aber auch schon 8:42 Minuten zurück. Bester Deutscher ist Paul Martens (Rabobank) auf Platz 64 mit einer Viertelstunde Rückstand. Fabian Cancellara gönnte sich gut 25 Minuten Zeitverlust auf den Etappenersten. Lediglich André Greipel (Team Columbia) konnte sich einmal kurz in Szene setzen, gewann den ersten Zwischensprint zu Beginn der Etappe und vergrößerte damit seinen Vorsprung in der Punktewertung auf Tom Boonen (Quick Step) auf 13 Punkte. In der Bergwertung kommt Moncoutié auf 60 Punkte, zwölf mehr als sein Mitausreißer Weening sammeln konnte. Dominik Roels' (Team Milram) Führung in der Kombinationswertung übernahm Cadel Evans, in der Mannschaftswertung übernahm Caisse d'Epargne die Spitze. -> Zum Resultat Weitere schwere Bergetappe am Montag Morgen stehen auf der 9. Etappe von Alcoy nach Xorret del Cati weitere 188,8 schwere Kilometer bevor. Unterwegs gibt es sechs Bergwertungen der 2. und 3. Kategorie, ehe kurz vor Ende noch eine der 1. Kategorie folgt. Der Alto Xorret de Cati (Profil) ist fünf Kilometer lang, im Schnitt 9% und maximal 19% steil. Von dessen Gipfel bleib nur noch 3,2 Kilometer Abfahrt bis ins Ziel.
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06.09.2009 | ||
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