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Niels Albert sprintet zu Weltcup-Sieg Nummer drei. Auch Compton baut Führung aus
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08.11.2009

Niels Albert sprintet zu Weltcup-Sieg Nummer drei. Auch Compton baut Führung aus

Info: Radcross: WELTCUP NOMMAY
Autor: H.O.



Nommay, 8.11.09 - Der Belgier Niels Albert hat auch das dritte Rennen im UCI-Cyclocross-Weltcup gewonnen, diesmal allerdings nicht als Solist, sondern im Zielsprint gegen den Tschechen Zdenek Stybar. Altmeister Sven Nys musste trotz einer spektakulären Aufholjagd mit dem dritten Rang vorlieb nehmen. Albert nennt in der Gesamtwertung nunmehr 240 Punkte sein eigen, 35 mehr als der Zweitplatzierte Stybar. Auch bei den Damen setzte sich die schon zuvor Gesamtführende durch: Die US-Amerikanerin Katherine Compton ließ ihren Konkurrentinnen, von denen die Niederländerin Marianne Vos und die Belgierin Sanne van Paassen hinter noch am besten abschnitten, keine Chance und verteidigt ihre Spitzenposition in der Rangliste mit jetzt 30 Punkten Vorsprung vor Daphny van den Brand.


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Natürlich konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auch vor diesem, dem dritten von neun Weltcuprennen, auf die Frage, ob Niels Albert mit einem weiteren Sieg seine bislang überragenden Leistungen würde fortsetzen oder ob Sven Nys ihm würde Paroli bieten können. In Treviso hatte Albert ungehindert dem Rennen seinen Stempel aufgedrückt, da Nys außer Form aufgeben musste; in Pilsen war Nys immerhin bis auf einen Platz an den Weltmeister herangekommen. In Ruddervoorde und beim Koppenbergcross hatte er Albert die beiden bislang einzigen Niederlagen der Saison zufügen können.
Die anderen Fahrer schienen von vornherein nur geringe Chancen auf eine Spitzenplatzierung zu haben; Zdenek Stybar und Klaas Vantornout, der Zweite und der Dritte in der Weltcupwertung, waren aber sicherlich als Podiumskandidaten anzusehen, evtl. auch der mit dem Heimvorteil antretende Francis Mourey (Française des Jeux).

Albert und Stybar als Duo an der Spitze
Nach Regen in den letzten Tagen und in der Nacht war es am Renntag selber zwar bewölkt und kühl, aber trocken, der Kurs eigentlich gut zu befahren – bis auf die steile Rampe zu Beginn jeder Runde, die direkt in eine enge Kurve mündete, eine Stelle, die sich als extrem rutschig und sturzgefährlich herausstellte. Der erste Fahrer, der sich an der Spitze zeigte, war der Tscheche Martin Bina, doch schnell ergriff sein Landsmann Stybar die Initiative und setzte sich ab. Allein Niels Albert gelang es trotz eines eher schlechten Starts, zum Vizeweltmeister aufzuschließen. Während das Duo Sekunde um Sekunde gutmachte, bildete sich dahinter eine ca. 20 Fahrer große Verfolgergruppe, in der zunächst der Italiener Enrico Franzoi, später aber mehr und mehr Sven Nys den Ton angab.
Dennoch wuchs der Vorsprung kontinuierlich an, was vor allem daran lag, dass Albert und Stybar über große Strecken gut zusammenarbeiteten. Immer wieder jedoch zeigte der Belgier ungewohnte technische Schwierigkeiten, musste in der Kurve den Fuß aufsetzen, prallte gar gegen die Begrenzung oder geriet am Anstieg ins Hintertreffen. Trotz allem konnte sein tschechischer Begleiter nicht dauerhaft von diesen Schwächen profitieren, die Albert nach dem Rennen im Übrigen auf eine falsche Bereifung zurückführte.

Nys mit beeindruckender Aufholjagd zum Schluss, dennoch Zweiersprint um den Sieg
Nach etwa der Hälfte des Rennens riss Sven Nys‘ massiver Antritt die Verfolgergruppe auseinander, reduzierte sie auf sieben und schließlich auf nur noch vier Fahrer, darunter der Schweizermeister Christian Heule, der jedoch als Erster reißen lassen musste. Doch auch zwei verbliebenen Begleiter – der Belgier Kevin Pauwels und Lokalmatador Mourey - wurden abgesprengt, als Nys zu einem unwiderstehlichen Endspurt ansetzte, der ihn auf der asphaltierten Zielgerade zwar nahe an die Spitzenreiter heranführte, doch letztlich unvollendet blieb. So wurde das dritte Weltcup-Rennen im Zweiersprint entschieden – und dabei bewies Niels Albert, dass er Wettkämpfe nicht nur im Solo, sondern auch im Kampf Mann gegen Mann gewinnen kann. Zdenek Stybars zweiter und Nys‘ dritter Platz (neun Sekunden dahinter) bedeuteten eine Kopie des WM-Ergebnisses der letzten Saison. Pauwels sicherte sich mit + 15 Sek. den vierten Rang vor Mourey (+ 22 Sek.), während Heule als Sechster (+ 40 Sek.) ebenfalls ein seiner engagierten Fahrweise angemessenes gutes Resultat verbuchte. Der deutsche Meister Philipp Walsleben, der bei seinem Weltcup-Debüt in der Elite-Klasse deutlich von einem Massensturz der großen Verfolgergruppe zu Beginn beeinträchtigt wurde, beendete das Rennen auf dem 19. Rang (+ 1:46).

Der 23-jährige Albert baut seine Weltcupführung aus auf insgesamt 240 Punkte, während Stybar es nunmehr auf 205 bringt. Neuer Drittplatzierter ist Francis Mourey mit 40 Zählern Rückstand zum Tschechen. Sven Nys hat zwar einen Satz nach vorne gemacht, liegt aber immer noch nur auf Rang 7, eine Position hinter Heule, und hat über 100 Punkte weniger als der Spitzenreiter auf dem Konto.

Compton siegt als überlegene Solistin
Die Favoritinnen des Damenrennens, des zweiten von sieben Weltcupläufen, hießen Katherine Compton, Siegerin von Treviso und daher Weltcupführende, Daphny van den Brand, Zweite hinter der Amerikanerin beim Auftakt, und Marianne Vos, die frischgebackene Europameisterin, die ebenso erst jetzt in den Weltcup eingriff, wie die Deutsche Hanka Kupfernagel, die letztjährige Gesamtsiegerin. Obwohl Compton im Vorfeld hatte verlauten lassen, sie fühle sich weniger fit als in Treviso, setzte sie von Beginn an voll auf Angriff, sodass eine größere Favoritinnengruppe nicht lange Bestand hatte. Die Amerikanerin führte eine Spaltung herbei und nur van den Brand und Vos hielten Kontakt. Die Haarnadelkurve wurde jedoch zunächst der Belgierin und dann der Niederländerin zum Verhängnis. Compton zog davon, war drei Runden vor Schluss schon praktisch uneinholbar und trotz heftigster Anstrengung konnte Marianne Vos den Rückstand nicht mehr auf unter 35 Sekunden drücken. Den Sprint um Platz drei eine weitere Minute später gewann die Belgierin Sanne van Paassen, die so für ihre durchweg aktive Fahrweise belohnt wurde, vor van den Brand und Katerina Nash, die nach etlichen Siegen in ihrem Heimatland, den USA, diesmal ihr Glück in Europa versucht hatte. Für Kupfernagel sprang ein sechster Platz heraus, mit allerdings über zwei Minuten Rückstand.

Der zweite Sieg im zweiten Rennen bedeutet für Katherine Compton nun 120 Punkte auf der Habenseite im Weltcup-Ranking. An zweiter Stelle liegt mit jetzt 90 Zählern immer noch Daphny van den Brand, die allerdings nur 5 Punkte Vorsprung vor der neuen Drittplatzierten van Paassen hat. Vos hat es auf Anhieb auf Rang 7 geschafft, denn ihr zweiter Platz brachten ihr immerhin 50 Zähler ein.

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Das nächste Highlight ist der dritte Superprestige-Lauf im belgischen Gavere am nächsten Sonntag. Schon am Mittwoch findet der Niel Jaarmarktcross statt; am Wochenende gibt es neben den amerikanischen Top-Rennen auch auf schweizerischem und auf österreichischem Boden internationale Wettbewerbe. Außerdem geht die britische National Trophy in ihre vierte Runde. Das nächste Weltcup-Rennen wird in zwanzig Tagen in Koksijde ausgetragen, dann wieder mit „vollem Programm“, also in allen vier Disziplinen.





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