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Cyclistmas bei LiVE-Radsport: Adventskalender, 5. Dezember - Namhafte sieglose Fahrer 2009
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04.12.2009

Cyclistmas bei LiVE-Radsport: Adventskalender, 5. Dezember - Namhafte sieglose Fahrer 2009

Info: Alle Türchen des Adventskalenders | World Calendar 2009 | Rennkalender Europe Tour 2009
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Alle Jahre wieder bleiben einige der ca. 500 Fahrer aus ProTour-Teams gänzlich ohne Sieg. Angesichts der Möglichkeit von Mehrfacherfolgen und der zwar großen, aber doch begrenzten Anzahl von Rennen, die in einer Saison absolviert werden können, ist das praktisch unvermeidlich. „Wen hat es diesmal erwischt?“ fragen wir in unserer heutigen Adventskalender-Ausgabe – und stellen fest, dass es sich keineswegs nur um solche Fahrer handelt, die zwangsläufig zu kurz kommen, weil sie für ihre jeweiligen Kapitäne arbeiten müssen. Gerade auch Hochkaräter, von denen man mehr erwarten könnte, mussten sich immer wieder geschlagen geben. Einige der leer Ausgegangen – aus einer noch sehr viel längeren Reihe – wollen wir nun näher betrachten.

Diagnose: Sieglosigkeit – Diese Fahrer aus ProTour-Teams hatten 2009 stets das Nachsehen

Dabei ist es gerade bei den ersten beiden schwer zu sagen, ob sie in die Kategorie „Helfer“ gehören oder ihrem Vermögen nach zumindest zeitweise auch als Kapitäne gelten konnten. Es handelt sich um die beiden Teamkollegen Yaroslav Popovich und Haimar Zubeldia, die in ihrer Mannschaft Astana mit einem Überangebot an Alpha-Männchen konfrontiert waren. Da sie im nächsten Jahr für das Radioshack-Team von Lance Armstrong fahren, stehen die Chancen auf eigene Auftritte im Rampenlicht auch eher schlecht. Bestes Resultat des 29-jährigen Ukrainers, dessen letzter Sieg aus dem Jahr 2007 datiert, war Rang vier im Abschluss-Zeitfahren (sic!) des Giro d´Italia. Ein weiterer Top10-Platz (Rang 7) sprang bei der Kalifornien-Rundfahrt heraus, ansonsten ist zwischen Rang 11 (je einmal bei Giro und Tour) und Rang 116 (Einzelzeitfahren (sic!) bei der Tour) vieles dabei.
Popovichs baskischer Teamkollege Zubeldia hat zwar einmal die Eins zu Buche stehen – doch handelt es sich dabei um den Sieg im MZF der Tour, den wir hier nicht berücksichtigen. In Sachen "persönlicher" Top-10-Platzierungen sieht es so schlecht allerdings nicht aus: Bei der Tour de Romandie, der Katalonien-Rundfahrt und der Dauphine Libere kam der Ex-Euskatel-Profi bei den Etappenankünften unter den ersten zehn an, zweimal gar unter den ersten drei. Bei der Dauphiné wurde er Gesamt-Achter, in Katalonien sogar Gesamt-Dritter. Übrigens ist der 32-jährige Zubeldia die Sieglosigkeit gewohnt: Man muss lange scrollen bis man seine – von nationalen Events abgesehen – letzten und einzigen Siege findet: eine Etappe und die Gesamtwertung der Euskal Bizikleta 2000.

Auch Cyril Dessel, der immer noch von seiner Gelb-Trägerschaft bei der Tour 2006 zehrt und bei seiner großen Heimatrundfahrt im letzten Jahr immerhin eine Etappe gewann, backte heuer kleinere Brötchen. Der mittlerweile 35-Jährige kam nur zwei Mal unter die Top 10: auf der zweiten Etappe der Katalonien-Rundfahrt (Rang 9) und mit einer Punktlandung am dritten Tag des Giro del Trentino (Rang 10). Dreistellige Resultate prägen das Bild. Der schlimmste Ausrutscher war Platz 156 (von 164) auf Etappe 14 der Tour de France, die er wenig später vorzeitig beendete. Dennoch ist Dessel auch 2010 weiter im Kader von AG2R dabei.

Der Russe Vladimir Karpets bleibt 2009 ebenfalls ohne Sieg. Immerhin – und das sollte aller Ehren wert sein – war er Gesamt-Zweiter der Tour de Romandie und Gesamt-Fünfter bei der Tour de Suisse, die er 2007 für sich hatte entscheiden können. Top10-Etappen-Platzierungen bei diesen beiden schweizerischen Rundfahrten sowie ein neunter Rang im EZF von Paris-Nice kommen hinzu. Ansonsten herrschten Platzierungen zwischen 10 und 20 vor. Im Grunde kann der 29-Jährige mit seiner Saison zufrieden sein – ebenso wie sein Team Katjusha, für das er weiterhin aktiv sein wird.
Nebenbei bemerkt: Karpets 5 Jahre jüngerer Teamkollege und Landsmann Mikhail Ignatiev, sicherlich einer der interessantesten Fahrer der letzten Zeit, verbuchte ebenfalls keinen Sieg, sollte dieses Manko allerdings locker abhaken, angesichts der Tatsache, dass er mit Rang 2 am fünften Tag der Tour der France nur knapp am großen Durchbruch vorbeischlitterte. Mit einem großartigen dritten (!) Platz im Einzelzeitfahren von Annecy landete er sogar ein weiteres Mal bei der Großen Schleife auf dem Podest.


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Der als guter Klassikerfahrer und Etappenjäger bekannte Juan Antonio Flecha, konnte an alte Erfolge ebenfalls nicht mehr ganz anknüpfen, ohne dass man sein Jahr 2009 als völlig missraten bezeichnen dürfte. Gerade in der ersten Hälfte leuchten ein dritter Platz bei Omloop Het Nieuwsblad und ein zweiter Etappenrang bei Paris-Nizza sowie ein beachtlicher sechster Platz bei Paris-Roubaix freundlich hervor. Nach der Katalonienrundfahrt durchlief der 32-jährige Spanier eine kleine Durststrecke, um dann mit Top 10-Resultaten und Gesamt-Rang 6 bei der Benelux-Tour einen versöhnlichen Schlusspunkt zu setzen. Flecha wird nach vier Jahren bei Rabobank 2010 im Kader des neuen Teams Sky stehen.

Die beiden Silence-Lotto-Teamkollegen Greg van Avermaet und Sebastian Lang bezahlten die sehr auf Cadel Evans ausgelegte Teamtaktik und ihre Helferdienste für den späteren Weltmeister offensichtlich mit dem Verzicht auf eigene Spitzenresultate. Dabei steht der 24-jährige Belgier, als guter Sprinter bekannt, noch sehr viel besser da als Lang, hat er doch immerhin u.a. einen zweiten Platz bei der Algarve-Rundfahrt und der Ronde de Belgique sowie einen ausgezeichneten vierten Platz auf Etappe 19 der Tour de France auf der Habenseite. Der 30-jährige Ex-Gerolsteiner hingegen konnte nicht einmal in seiner Paradedisziplin, dem Zeitfahren, brillieren. Das Maximum in dieser Hinsicht war Rang 10 bei den Driedaagse De Panne. Auch die restlichen Top10-Platzierungen lassen sich an einer Hand abzählen. Besonders peinlich: Rang 119 im Auftaktzeitfahren der Tour de France!

Das erste Jahr nach seinem fürchterlichen Sturz verlief für den Tour-Sieger von 2006, Oscar Pereiro, alles andere als nach Maß. Nur beim Circuit de la Sarthe kam der Spanier sowohl auf einer Etappe wie in der Gesamtwertung unter die zehn Besten. Ansonsten fand man ihn eher unter den ersten 30 oder noch weiter hinten, leider auch bei der Tour, die er wie 2008, zum Glück aber auf weniger schmerzhafte Weise, vorzeitig verließ. Seitdem hat der 32-Jährige kein Rennen mehr bestritten und zeitweilig sah es sogar nach Karriereende aus. Doch dann entschied der Ex-Caisse d’Epargne-Profi, es im nächsten Jahr bei Astana noch einmal zu probieren. Kürzlich wurde allerdings bekannt, dass sein Vertrag immer noch in der Schwebe ist und erhebliche Rechtsunsicherheit besteht. Nun spricht doch wieder einiges für den endgültigen Rückzug Pereiros.





Cyclistmas bei Live-Radsport: Adventskalender, 5. Dezember (Foto: (c) live-radsport)
Cyclistmas bei Live-Radsport: Adventskalender, 5. Dezember (Foto: (c) live-radsport)

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