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Sluitingsprijs Oostmalle: Nys gewinnt erneut GvA-Trofee. Wellens zum Saisonende stark

21.02.2010

Sluitingsprijs Oostmalle: Nys gewinnt erneut GvA-Trofee. Wellens zum Saisonende stark

Info: Radcross: GVA Trofee - Internationale Sluitingsprijs Oostmalle
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Oostmalle, 21.02.10 - Im letzten Rennen der Saison hat der Belgier Bart Wellens seinen zweiten und bedeutendsten Sieg errungen. Einen Großteil des Sluitingsprijs Oostmalle bestritt er als Solist an der Spitze, sodass er am Ende mit riesigem Vorsprung vor Weltmeister Zdenek Stybar und Kevin Pauwels das Ziel erreichte. Es war ein Dreifach-Erfolg für das Team Telenet-Fidea. Sven Nys genügte der sechste Platz, um seinen Gesamtsieg in der GvA-Serie, den sechsten in Folge, unter Dach und Fach zu bringen.

Letztes Rennen der Saison. Schlussrunde der GvA-Trofee
Nun ist sie offiziell Geschichte, die Radcross-Saison 2009/10, die fraglos einige Überraschungen bereithielt. Den Schlussstrich zog heute - nomen est omen - der Internationale Sluitingsprijs in Oostmalle, einem Stadtteil der Gemeinde Malle im Norden Belgiens (Provinz Antwerpen), wo vor einigen Wochen bereits die nationalen Meisterschaften ausgetragen worden waren. Zugleich war es die achte, die abschließende Runde der Gazet van Antwerpen-Trofee, die als drittwichtigste Serie nach Weltcup und Superprestige gilt.
Ein Herzschlag-Finale sollte es nicht werden, sondern eines von den Rennen, die in der ersten Hälfte praktisch schon entschieden sind. Zunächst stand fest, dass das Wunder, welches einzig Niels Albert noch einen Gesamterfolg in einer Wettbewerbsserie hätte bescheren können, nicht eintreten würde. Der Ex-Weltmeister rutschte beim Start vom Pedal und verlor so auf den ersten Metern schon den Anschluss zur Spitze. Am Ende sollte er mit Rang 10 sein schlechtestes Saisonresultat kassieren - als hätte der 23-Jährige noch eines Anlasses bedurft, die vergangenen Wochen schnell abzuhaken.

Wellens nutzt die Gunst des Augenblicks. Zweiter Sieg innerhalb einer Woche
Der Mann, dem das Glück in der zweiten Saisonhälfte im Gegensatz zu Albert hold gewesen war, Weltmeister Zdenek Stybar, fuhr in der ersten Runde alleine an der Spitze und konnte schon einen deutlichen Abstand zwischen sich und die Verfolger legen. Doch der belgische Meister Sven Nys, der ebenso wie bei seinem gestrigen Sieg in Lebbeke, einem nationalen Event, einen starken Eindruck machte, fuhr die Lücke wieder zu und brachte an seinem Hinterrad einige weitere Teilnehmer mit nach vorne, unter ihnen seinen Landsmann Bart Wellens. Als sich Stybar Ende der zweiten Runde den Zwischensprint unter den Nagel gerissen und sich somit vor Nys die Sprint-Gesamtwertung inklusive eines beträchlichen Geldpreises gesichert hatte, nutzte Wellens diesen Moment der Ruhe aus, um seine Begleiter mit einem saftigen Antritt zu überraschen. Ehe sich diese versahen, hatte der zweimalige Weltmeister einen Vorsprung von einer halben Minute herausgefahren, der sich noch vergrößerte, da niemand Interesse an ernsthafter Verfolgungsarbeit hatte. In der GvA-Gesamtwertung führte Sven Nys mit 14 Punkten vor den punktgleichen Albert und Stybar. Erstgenannter war bereits abgehängt und Letztgenannter zeigte sich mit dem in dieser Saison Erreichten offenbar zufrieden, zumal es sich beim Spitzenreiter um einen Telenet-Teamkollegen handelte.
Und so drehte Wellens auf dem sandigen und durch die Feuchtigkeit stellenweise sehr schweren Parcours in Oostmalle ungestört seine Runden. Mit einem Vorsprung von sage und schreibe 59 Sekunden holte er sich seinen zweiten Saisonerfolg, der jedoch noch höher zu bewerten ist als der beim C2-Event in Eeklo. Das Jahr 09/10, das für den 31-Jährigen aufgrund einer Cytomegalovirus-Infektion so schlecht begonnen hatte, endete also mit einem Doppelerfolg binnen Wochenfrist. Zudem brach er so bei der letzten Gelegenheit eine bemerkenswerte Serie, denn es war das erste und einzige C1-Rennen, das in Anwesenheit von Stybar, Nys und Albert nicht von einem dieser drei gewonnen wurde.

Nys holt Gazet van Antwerpen-Trofee - zum siebten Mal
Der Tscheche im Regenbogentrikot sicherte sich allerdings noch den zweiten Platz, im Sprint vor dem Belgier Kevin Pauwels, sodass Telenet-Fidea der Podiums-Sweep gelang. Platz vier und fünf gingen an die Cousins Sven und Dieter Vanthourenhout (+ 1:03/1:05); Ersterer konnte also trotz seines schweren Sturzes beim Superprestige Vorselaar das Rennen in Oostmalle recht erfolgreich bestreiten. Erfolgreich war schließlich auch Sven Nys, der als Sechster (+ 1:07) das Ziel erreichte: Zwar haben die Jungen - Niels Albert und vor allem natürlich Zdenek Stybar - dem 33-jährigen Altmeister das Leben in dieser Saison schwer gemacht, doch ist es ihm immerhin vergönnt, zum siebten Mal insgesamt und zum sechsten Mal in Folge die Gazet van Antwerpen Trofee zu gewinnen. 188 Punkte bedeuten Platz eins vor Stybar mit 182 Punkten.
Der dreimalige Weltmeister Erwin Vervecken verpasste in seinem letzten offiziellen Rennen als Elfter (+ 1:42) knapp die besten zehn. Der Schweizer Christian Heule wurde 15-ter (+ 2:01), der deutsche Meister Philipp Walsleben 19-ter (+ 2:34).

Weltmeisterin auch im letzten Rennen nicht zu schlagen. Van den Brand sichert sich GvA-Trofee Nr. 3
Wie vor 14 Tagen in Lille, so trug auch im Schlussrennen von Oostmalle die Niederländerin Marianne Vos den Sieg davon, wie bereits 2007 und 2009. Die Weltmeisterin und Weltranglistenführende erwischte zwar einen schlechten Start und hatte in der ersten Runde einiges an Boden gutzumachen, doch gelang ihr der Anschluss an ihre Landsfrau Daphny van den Brand, die nach dem Zurückfallen von Sanne van Paassen alleine an der Spitze lag. Die Frau im Regenbogentrikot wollte gerade zu einem ihrer gefürchteten Soli ansetzen, als ihre Kette abfiel. Vos musste absteigen und den Schaden von Hand wieder beheben, sodass die Weltcupgesamtsiegerin Van den Brand erneut an ihr vorbeizog. Aber noch war die Weltmeisterin nicht geschlagen - bald fuhren die beiden Niederländerinnen wieder Seite an Seite und ein Zielsprint musste entscheiden, in dem Vos wenig überraschend die schnelleren Beine hatte. Der zweite Platz reichte für Van den Brand jedoch, um die Gazet van Antwerpen Trofee mit nach Hause zu nehmen, zum dritten Mal in Folge. Obwohl sie eine Runde aus Krankheitsgründen auslassen musste, bleibt die niederländische Meisterin somit in diesem Wettbewerb ungeschlagen, nennt am Ende 94 Punkte ihr eigen. Dass die belgische Meisterin Sanne Cant sich mit anderthalb Minuten Rückstand den dritten Platz sichern konnte, bedeutete einerseits, dass das Podium identisch war mit dem von 2009 und anderererseits schob Cant sich damit in der Gesamtabrechnung von Rang vier auf zwei, 6 Zähler hinter Van den Brand. Zwar holte die britische Meisterin Helen Wyman, die heute Sechste wurde, ebenso viele Punkte wie Cant, doch zählt in diesem Fall das Resultat des letzten Durchgangs. Größte Verliererin ist die Tschechin Pavla Havlikova, die vor Oostmalle noch gesamt in Führung lag, mit Platz neun heute aber auf Gesamtrang vier zurückfiel. Vierte des Tages wurde die Deutsche Hanka Kupfernagel (+ 1:32).

U23: Tagessieg für Aernouts, Gesamtsieg Meeusen
Da er mit insgesamt 156 Punkten schon als Gesamtsieger der U23-Gazet van Antwerpen-Trofee feststand, beteiligte sich Tom Meeusen nicht am Schlussrennen seiner Altersklasse, sondern zog einen Start bei der Elite vor, wo er Rang sieben belegte. Mit dem Gewinn des Gesamtwelcups, der Superprestigewertung und GvA-Trofee ist der Belgier beinahe so umfassend erfolgreich gewesen wie Philipp Walsleben in der Nachwuchsklasse der letzten Saison - beinahe, denn der fehlende Weltmeistertitel klafft als eine unübersehbare Lücke in Meeusens Palmarès. In Abwesenheit des Dominators wiederholte der 20-jährige Jim Aernouts seinen Sieg von den belgischen Meisterschaften, der sich auf demselben Parcours zugetragen hatte. Im Sprint einer dreiköpfigen Gruppe schlug er nach 50 Minuten Fahrzeit Lars van der Haar und Kenneth van Compernolle und zieht so auch noch in der Gesamtwertung an Jan Denuwelaere vorbei auf Rang zwei mit 136 Punkten.

Junioren: Versöhnlicher Abschluss für L. Sweeck. Van der Poel hat Pech
Für die Junioren gibt es keine GvA-Gesamtwertung, dennoch durften sie bei allen acht Durchgängen ein Rennen bestreiten. Die letzte Runde ging an Lokalmatador Laurens Sweeck, der auch schon in Baal siegreich war, dessen Saison aufgrund einer Erkrankung jedoch weniger erfolgreich verlief, als sie hätte sein können. Ein versöhnlicher Abschluss also für den 16-Jährigen - während der dominierende Juniorenfahrer der Saison, der ein Jahr ältere Gesamtweltcup- und Superprestige-Sieger David van der Poel zum Abschluss mit Rang zwei zufrieden sein musste. Ein Defekt kostete den niederländischen Meister schon kurz nach dem Start eine halbe Minute und er verbrachte das weitere Rennen mit einer starken Aufholjagd, die ihn noch am späteren drittplatzierten Belgier Gianni Vermeersch vorbeigehen ließ, ihn aber nicht ganz zu Sweeck herantrug. Vermeersch seinerseits war es gewesen, der die vorentscheidende Attacke aus der Spitzengruppe heraus gesetzt hatte, welcher nur der spätere Sieger folgen konnte. Seine Kräfte reichten aber nicht mehr, als dieser in der Schlussrunde das Tempo verschärfte. Fahrfehler trugen außerdem dazu bei, dass Vermeersch noch zum Opfer des heranstürmenden Van der Poel wurde.

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Die europäische Radcross-Saison 2010/11 beginnt am 19.09. beim Steenbergcross in Erpe Mere und endet am 20.02.11, also fast genau in einem Jahr, wiederum in Oostmalle. Der erste Weltcup findet am 17. Oktober im schweizerischen Aigle statt. Die Weltmeisterschaft wird Ende Januar in Deutschland in St.-Wendel ausgetragen. Mit LIVE-Radsport.com verpassen Sie nichts!