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LiVE-Radsport Interview: Triathlet Maik Petzold vor der neuen Saison
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24.03.2010

LiVE-Radsport Interview: Triathlet Maik Petzold vor der neuen Saison

Info: Weitere Interviews | Berichte von Maik Petzold | Kurzstrecken-WM 2010
Autor: Johann Reinhardt



Wie schon vor dem Beginn der vergangenen Saison stand uns Triathlet Maik Petzold für ein Interview bereit und blickt noch einmal auf sein starkes Jahr 2009 zurück. Der 32-Jährige holte die Bronzemedaille bei der acht Rennen umfassenden Kurzstrecken-Weltmeisterschaft (WCS) und überzeugte trotz eines fehlenden Sieges vor allem durch seine Konstanz. Dies brachte ihm sogar eine Nominierung beim Cycle Award 2009 ein.


Wie wirkt die letzte Saison mit etwas Abstand nun auf Sie?

Dies in Worten zu beschreiben, fällt mir nicht wirklich leicht. Viele Emotionen und unterschiedlichste Eindrücke haben diese Saison geprägt, vom Außenseiter zum Favoriten und gleichzeitig Gejagten, als ich die Gesamtführung in der Serie übernommen hatte. Das war eine große körperliche sowie geistige Herausforderung! Danach mit der Bronzemedaille belohnt zu werden, bescherte mir und allen, die so hart an diesem Erfolg mitgewirkt hatten, eine riesen Erleichterung.


Hätten Sie selber vorher mit so einem Erfolg gerechnet?

Zumindest war ich mir sicher, dass mein Leistungspotential für ein solches Resultat reichen könnte. Dennoch, für den Erfolg und meine neu gewonnene Motivation war auch mein neuer Trainer Wolfram Bott ausschlaggebend.


Was würden Sie als Grund für den Erfolg sehen?

Ich habe viel konsequenter an meinen Schwächen gearbeitet und auch in sehr schwierigen Trainingsphasen versucht, das Beste aus jeder Situation zu machen. So konnte ich zu ganz neuen Trainingsumfängen vorstoßen, wovon ich zuvor sicherlich nicht geglaubt hätte, dass ich diese bewältigen könnte. Letztendlich war es ein sehr harmonisches Jahr bei der Planung und Vorbereitung meiner Wettkämpfe und so hatte ich auch immer die nötige Rückendeckung von meinem Verband, Trainer und meinem privaten Umfeld, was alles ein solches Resultat erst ermöglicht hat.


Was lief anders als die letzten Jahre im Training?

Mehr Motivation, ein Trainer vor Ort und die Aussicht in dieser Serie, mein seit Jahren sehr stabiles hohes Niveau auch voll ausschöpfen zu können. Außerdem habe ich die Trainingsumfänge nochmal um einiges angehoben als im Vorjahr. Negativ jedoch war das erhöhte Verletzungspotenzial. Zum Ende der Saison wurde es immer schwieriger, ohne Wehwehchen durchzukommen, aber mittels guter physiotherapeutischer Versorgung konnte ich auch diese Zeit gut überbrücken.


Was gefällt Ihnen an der neuen WM-Serie?

Besonders gefällt mir die Aussicht, über mehrere Rennen den Weltmeistertitel zu erringen und so auch im stetigen Kampf auf höchsten Niveau meiner Konkurrenz gegenüber zu stehen.


Welches Rennen war warum das schönste?

Ganz klar, das Grand Final an der Gold Coast! Da ich dort nicht nur meine erste WM Medaille erkämpft habe, sondern auch im Laufen auf den letzten Kilometern die Initiative ergriffen habe um diesen Erfolg zu besiegeln.


Gibt es trotz Bronze noch etwas zu verbessern im neuen Jahr?

Zu verbessern gibt es laut Aussage meines Trainers immer etwas und ich bin sehr froh, dass er mir auch immer wieder meine Schwächen aufzeigt und diese versucht in meine Stärken umzumünzen. Außerdem habe ich mittels eines biometrischen Radtests bei CycleFit meine Sitzposition analysieren lassen aber das hat nichts ergeben. Ich saß schon immer ideal auf dem Sattel, lach.


Wo sehen Sie Ihre Stärken und teilweise Schwächen? Wie arbeiten Sie daran?

Meine Stärke war sicherlich in den letzten Jahren meine gute Schwimmleistung. Als Schwäche betrachte ich immer noch meine Laufleistung im Vergleich zum amtierenden Weltmeister Brownlee. So wird es einfach nie langweilig neue Trainingswege zu finden, um diese entscheidenden 20-30 Sekunden Rückstand auf 10 Kilometer zu minimieren.


Welche Ziele setzen Sie sich in der neuen Saison?

Verletzungfrei durch die harte Vorbereitungsphase zu kommen, um dann wieder an die Erfolge des letzten Jahres anknüpfen zu können. Sicherlich ist ein Sieg bei einem der sieben Rennen der WCS mein großer Traum.


Haben Sie Angst schlechter zu sein im Vergleich zum Vorjahr, ähnlich wie Unger oder Frodeno?

Nein, diese Angst habe ich ganz und gar nicht, da ich weder Weltmeister noch Olympiasieger geworden bin und so noch viele unerreichte Ziele auf mich warten.


Was reizt Sie am Triathlon?

Es ist eine Art Lebenseinstellung und mein Beruf zugleich. Abwechslung, fremde schöne Länder sowie das Zusammensein gleichgesinnter Sportler machen die Faszination Triathlon aus. Auch wenn ich mit meinem Sport nicht reich werde, so werde ich immer mit viel Freude auf diese fantastische und zugleich sehr lehrreiche Zeit zurückblicken.


Wie verläuft das Wintertraining?

Bisher lief alles nach Plan und weder schlechtes Wetter noch die ein oder andere schwierige Trainingseinheit konnten mich bis jetzt demotivieren. So konnte ich den Winter über Skifahren, Mountainbiken und einiges an Krafttraining mit in das normale Training einfließen lassen. Das sorgte für die nötige Abwechslung.


Wie motiviert man sich für so ein langes Wintertraining?

Indem man seine Ziele und Träume immer vor Augen hat!


Wie verlaufen die nächsten Wochen bei Ihnen?

Mehr als 30 Stunden Training auf der Ferieninsel Mallorca. Ostern werde ich zuhause bei meiner Familie verbringen und danach geht es schon wieder ins Trainingslager nach Lanzarote.


Wann bestreiten Sie Ihr erstes Rennen?

Ich werde am 8. Mai beim zweiten Rennen der WCS in Seoul einsteigen.






Maik Petzold (Foto: www.maik-petzold.de)
Maik Petzold (Foto: www.maik-petzold.de)

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