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Cavendish trotzt der Hügelkette und holt zweiten Giro-Etappensieg
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10.05.2012

Cavendish trotzt der Hügelkette und holt zweiten Giro-Etappensieg

Info: GIRO D´ITALIA 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Fano, 10.05.2012 – Durchaus noch ein bisschen geschwächt durch seinen Sturz vor drei Tagen, aber dennoch stark genug für seinen zweiten Etappensieg war Mark Cavendish am fünften Renntag des Giro d’Italia. Bevor es zum Sprint kam, in dem Cavendish wie schon auf der 2. Etappe Matthew Goss (Orica-GreenEdge) hinter sich ließ, mussten in hohem Tempo einige Hügel überstanden werden, was nicht jedem Sprinter gelang. Tyler Farrar (Garmin-Barracuda) war beispielsweise heute nicht da, wo die Musik spielte. Anders als sein Teamkollege Ramunas Navardauskas, der mindestens noch einen weiteren Tag in Rosa verbringen kann.

Kaisen erklimmt die Spitze von zwei Wertungen
Pierpaolo De Negri (Farnese Vini) konnte es kaum abwarten, dass die 5. Etappe der Italien-Rundfahrt begann. Sofort nach Freigabe des Rennens griff der Italiener an und fand sich in einer Vierergruppe wieder, die den größten Teil der 209 Kilometer zwischen Modena und Fano bestimmen sollte. Auf der Reise begleiteten ihn sein Landsmann Alessandro De Marchi (Androni Giocattoli) sowie Brian Bulgac und Olivier Kaisen, ein Duo von Lotto-Belisol. Kaisen erlebte man nicht zum ersten Mal in Aktion, der Belgier hatte schon auf Etappe 2 die Flucht ergriffen, verlor am Zwischensprint, den er sich ausgeguckt hatte, aber gegen Miguel Angel Rubiano (Androni Giocattoli). Heute holte sich Kaisen dann doch die Führung in dieser Wertung, auch wenn er diesmal nach 164,8 Kilometern in Misano Adriatico De Negri den Vortritt lassen musste. Zugleich übernahm Kaisen auch Platz eins in der Ausreißerwertung von Alfredo Balloni (Farnese Vini), dem einzigen Fahrer, der auch schon zweimal an Ausreißversuchen partizipierte. Der entthronte Ausreißerkönig Balloni konnte aber zumindest rechnerisch das Bergtrikot heute nicht verlieren. In den Momenten, als Kaisens Erfolge – die ihm zwar Führungen, aber keine Sondertrikots bringen – amtlich wurden, näherte sich die Flucht schon wieder ihrem Ende. Das Feld holte, unter der Führung der Mannschaft Garmin-Barracuda, die das Rosa Trikot von Ramunas Navardauskas zu verteidigen hatte, rasant auf. Lange Zeit hatte man den Rückstand bei rund sechs Minuten belassen, bis das Tempo gut 50 Kilometer vor Schluss merklich angezogen wurde.

Serie kleiner Hügel sortiert einige Sprinter aus
Der wichtigste Streckenabschnitt begann mit der einzigen Bergwertung in Gabicce Monte 35 Kilometer vor dem Ziel. Der Anstieg der niedrigsten Kategorie war für sich allein kein großes Hindernis, jedoch der Auftakt von etwas mehr als 20 Kilometern dauernden Auf und Abs. De Negri, der erste Angreifer des Tages und Erste am Zwischensprint, lag auch an jener Bergwertung vorne. Am stärksten war aber De Marchi, der zunächst bergan dermaßen forcierte, dass Kaisen die Segel streichen musste, und sich in der Abfahrt dann von den anderen beiden absetzte. Das Feld, auf dem Berg nur noch etwas mehr als eine Minute zurück, holte den Solisten 20 Kilometer vor Fano ein. Mit diesem Zusammenschluss war das Peloton aber keinesfalls komplett, denn einige Fahrer waren aus unterschiedlichen Gründen zurückgefallen – und kamen nicht wieder heran, weil Liquigas vorne für eine durchweg hohe Geschwindigkeit sorgte. Direkt vor dem kategorisierten Anstieg erwischte es wieder einmal Taylor Phinney (BMC Racing Team), der in einen von Lucas Sebastian Haedo (Saxo Bank) ausgelösten Sturz verwickelt wurde. Der Gesamtfünfte musste den restlichen Weg ohne Teamunterstützung zurücklegen und erreichte das Ziel mit der letzten Gruppe, die zwölf Minuten Rückstand kassierte. Eine andere Gruppe – in der sich Sprinter wie Tyler Farrar (Garmin-Barracuda), Thor Hushovd (BMC Racing Team), Roberto Ferrari (Androni Giocattoli), Andrea Guardini (Farnese Vini) und Juan José Haedo (Saxo Bank) befanden – hatte nach dem hügeligen Teil an der Zehn-Kilometer-Marke eine Minute Rückstand, gab die Verfolgung aber bald auf und verlor noch mehr als neun Minuten.

Cavendish vollendet starke Vorarbeit seines Teams
Einige Fahrer hatten also bei rasanter Fahrt über welliges Terrain den Anschluss verloren. Wäre Mark Cavendish (Sky ProCycling) dabei gewesen, hätte man sich wohl nicht groß gewundert, da der Brite bei solchen Gelegenheiten schon des Öfteren keine gute Figur abgab. Doch heute blieb der Weltmeister sicher im Feld und konnte zudem auf seine Sky-Teamkollegen bauen, die ihm einen Sprint aus dem Lehrbuch anfuhren. An der Flamme Rouge hatte Cavendish gar noch drei Helfer vor sich und musste erst auf den letzten 150 Metern, als er das Hinterrad von Geraint Thomas verließ, in den Wind. Es bestätigten sich die Kräfteverhältnisse, die schon auf der 2. Etappe etabliert wurden: Cavendish ist der stärkste Sprinter bei der Italien-Rundfahrt und Matthew Goss (Orica-GreenEdge) die klare Nummer zwei. Der Australier, der bei seinem Sieg auf der 3. Etappe auch vom Sturz Cavendish profitierte, verwies den Italiener Daniele Bennati (RadioShack-Nissan) auf Rang drei und behauptete sich an der Spitze der Punktewertung. Da die schnellsten Sprinter dem Feld sogar fünf Sekunden abnahmen und vormals gut platzierte Fahrer wie Farrar und Phinney noch viel später ankamen, rückte Goss hinter dem Garmin-Trio Navardauskas, Hunter und Hesjedal auf Platz vier der Gesamtwertung vor, Cavendish wurde durch die Zeitgutschrift auf Platz fünf vorgespült. 13 bzw. 14 Sekunden trennen die beiden vom Rosa Trikot. Manuele Boaro (Saxo Bank) übernimmt morgen den Aushilfsjob des Weiß-Trägers, weil er Phinney als Zweiter in der Nachwuchswertung hinter Navardauskas abgelöst hat.

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Drei Anstiege der 3. Kategorie, einer der 2. auf Schotterstraße und zahlreiche weitere nicht kategorisierte machen die 210 Kilometer lange 6. Etappe zu einem sehr anspruchsvollen Teilstück, auch wenn die letzten Kilometer zum Ziel flach verlaufen.





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Foto: Sabine Jacob

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