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Giro-Mannschaftszeitfahren: Garmin holt den Sieg und Navardauskas bekommt Rosa
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09.05.2012

Giro-Mannschaftszeitfahren: Garmin holt den Sieg und Navardauskas bekommt Rosa

Info: GIRO D´ITALIA 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Verona, 09.05.2012 – Zum ersten Mal in der Geschichte der Italien-Rundfahrt bekam ein Litauer das Rosa Trikot übergestreift. Ramunas Navardauskas gewann mit Garmin-Barracuda das Mannschaftszeitfahren und hat daraufhin vor drei seiner Teamkollegen die Spitze des Gesamtklassements erklommen. Für Taylor Phinney (BMC Racing Team) war die Verteidigung der Führung außer Reichweite, der junge US-Amerikaner ließ den Zuschauern aber auch auf der 4. Etappe wieder einmal mit einer brenzligen Situation den Atem stocken. Zweitbestes Team des Tages war Katusha, was Joaquin Rodriguez einen kleinen Vorteil auf dem langen Weg zum angestrebten Gesamtsieg beschert.

BMC kämpft vergebens, Phinneys Zeit an der Sonne endet
Start in Verona, eine Fahrt hinaus ins Land und wieder zurück in die Stadt von Romeo und Julia. Auf 33,2 Kilometern eine Vielzahl an Richtungswechseln, die Ansprüche an das technische Vermögen der Fahrern stellten. Immerhin wies das Profil der 4. Etappe, dem Mannschaftszeitfahren, keine zusätzliche Schwierigkeit auf; bis auf eine kleine Steigung nach einem Drittel der Strecke verlief diese angenehm flach. Taylor Phinney startete zum dritten Mal im Rosa Trikot, doch dem Jungspund aus dem BMC Racing Team machte die Knöchelverletzung zu schaffen, die er sich bei dem Sturz vor zwei Tagen auf der 3. Etappe zugezogen hatte. Der Ruhetag reichte nicht zur vollständigen Genesung aus, so dass der 21-Jährige nicht volles Tempo gehen konnte und einige Male von seinen Mannschaftskameraden abgehängt zu werden drohte. Der Sieg im Zeitfahren am Samstag, der Defekt kurz vor dem Ziel am Sonntag, der Sturz am Montag - und auch heute sorgte Phinney für ein besonderes Vorkommnis. In einer Kurve hatte er sich versteuert und machte einen Ausflug auf eine Wiese, konnte aber schlimmeres verhindern und kam mit einigem Grünzeug im Schaltwerk zurück auf die Straße. Mit 31 Sekunden Rückstand auf die Siegermannschaft belegte BMC am Ende den zehnten Platz.

Garmin wird Favoritenrolle gerecht und stellt den neuen Führenden
Phinney fiel in der Gesamtwertung zwar von Platz eins, aber dennoch nicht allzu tief. Fünfter ist er nun, 13 Sekunden hinter dem neuen Leader, der als Erster aus seinem Land die Maglia Rosa tragen darf. Aber es war nicht wie man erwartet hatte ein Däne. Alex Rasmussen hatte in Herning vom Auftaktsieg und dem Rosa Trikot in seiner dänischen Heimat geträumt. Es wurde letztlich „nur“ Platz drei für den Bahnspezialisten, der aber eine gute Ausgangsposition für das Mannschaftszeitfahren hatte, in welchem die Auswahl von Garmin-Barracuda favorisiert war. Doch ausgerechnet Rasmussen war nicht in der Lage, das Tempo seiner Teamkollegen mittzugehen und wurde auf halbem Wege abgehängt, wollte nicht, dass die Mannschaft wegen ihm zurücksteckt und den Sieg verschenkt. So kam es nicht zum ersten Dänen in Rosa, sondern zum ersten Litauer. Ramunas Navardauskas, der Sechste des Einzelzeitfahrens, machte zwar auch nicht den stärksten Eindruck, hielt aber bis ins Ziel durch und war damit der wichtigste Mann bei der anschließenden Siegerehrung. Mit einer sprinterfreundlichen Etappe am morgigen Donnerstag muss er aber fürchten, gleich wieder von einem "Feind aus den eigenen Reihen" überflügelt zu werden: Tyler Farrar liegt nur zehn Sekunden hinter Navardauskas auf Rang zwei und würde bei einem Sieg oder zweiten Platz vorbeiziehen. Robert Hunter und Ryder Hesjedal sorgen für eine Garmin-Vierfachführung.

Starkes Katusha bringt Rodriguez Zeitgewinn auf andere Favoriten
Bevor Garmin als zweitletzte Mannschaft das Ziel mit der Siegerzeit erreichte, hatte Katusha lange an der Spitze gelegen. Dem Team um Joaquin Rodriguez fehlten nur fünf Sekunden zum Sieg, was durchaus eine Überraschung war. Rodriguez findet sich nun in den Top10 der Gesamtwertung wieder und hat seinen größten Gegnern möglicherweise wertvolle Zeit abgenommen. Roman Kreuziger war mit Astana zwar am drittschnellsten, lag aber bereits 17 Sekunden hinter Katusha. Ivan Basso (Liquigas) verlor 21 Sekunden in Bezug auf Rodriguez, Michaele Scarponi und Damiano Cunego (beide Lampre) 29. Domenico Pozzovivo (Colnago-CSF Inox) musste schon über eine Minute hergeben, für José Rujano (Androni Giocattoli) und John Gadret (Ag2r La Mondiale) wurden es gar mehr als eineinhalb. Schlechter als die Mannschaften dieser drei Fahrer waren einzig die Basken von Euskaltel. Das deutsche Team NetApp belegte den 13. Platz mit einem Rückstand von 43 Sekunden auf Garmin, war damit die beste der vier Wildcard-Mannschaften.

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Bevor es etwas hügeliger/bergiger wird, könnten die Sprinter auf der 5. Etappe noch einmal zum Zug kommen. Die 209 Kilometer führen fast schnurgerade von Modena nach Fano und nur im Bereich zwischen etwa 30 und 10 Kilometer vor dem Ziel sind ein paar kleine Wellen zu überstehen.





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Foto: Sabine Jacob

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