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Marianne Vos gewinnt Trofeo Alfredo Binda zum zweiten Mal in Folge
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28.03.2010

Marianne Vos gewinnt Trofeo Alfredo Binda zum zweiten Mal in Folge

Info: Frauen: TROFEO ALFREDO BINDA - COMUNE DI CITTIGLIO
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Cittiglio, 28.03.10 - Bei der Trofeo Alfredo Binda, dem Auftaktrennen zum Welcup der Frauen, hat die Niederländerin Marianne Vos ihren Vorjahreserfolg wiederholen können. Die 22-jährige ehemalige Weltmeisterin, die für die Nationalmannschaft ihres Landes am Start war, gewann nach 130 Kilometern in Cittiglio den Sprint einer über 10 Fahrerinnen umfassenden Spitzengruppe vor Landsfrau Martine Bras (Gauss RDZ Ormu) und der Schwedin Emma Johansson (Red Sun Cycling Team). Damit übernimmt Vos auch die Führung in der Welcup-Gesamtwertung, die sie im letzten Jahr für sich entscheiden konnte. Beste Deutsche war Judith Arndt (HTC-Columbia) auf Platz 8.

Weltcup-Auftakt in Italien
Mit der nach dem fünfmaligen Giro-Sieger und dreimaligen Weltmeister Alfredo Binda benannten Trofeo fiel heute der Startschuss zum neun Veranstaltungen umfassenden UCI-Weltcup der Frauen. Es war das erste von drei Rennen, die innerhalb von nur 14 Tagen ausgetragen werden. Eine Distanz von 129,8 km war zu absolvieren, mit Start und Ziel im lombardischen Cittiglio, wo Binda 1902 geboren wurde und 1986 starb. Der höchste zu bezwingende Punkt befand sich bei Brinzio nach 46 Kilometern, doch dann erst folgte das Kernstück, ein Rundkurs von ca. 17 Kilometern Länge, der fünfmal die Steigung von Orino beinhaltete. Auch die Zielgerade führte auf den letzten Metern steil nach oben.
Mit der Startnummer eins ins Rennen ging die Niederländerin Marianne Vos, die sich im letzten Jahr ein packendes Duell mit Emma Johansson um den Gesamtsieg geliefert hatte und den Grundstein zu ihrem späteren Erfolg mit einem Spitzenresultat in Cittiglio gelegt hatte. Sie trat heuer zur Trofeo allerdings nicht für ihre neue Mannschaft Nederland Bloeit, sondern für die niederländische Nationalmannschaft an. Eine Premiere war es auch für das deutsche Team Cycling Noris, den verbliebenen "harten Kern" der ehemaligen Equipe Nürnberger.

Spanierin sehr aktiv
Praktisch mit dem scharfen Start, der im Gegensatz zum letzten Jahr unter blauem Himmel und bei strahlendem Sonnenschein erfolgte, war auch schon die erste Fluchtgruppe unterwegs. Sie setzte sich zusammen aus der Italienerin Silvia Valsecchi (Top Girls-Fassa Bortolo) und der ehemaligen spanischen Zeitfahr-Meisterin Eneritz Iturriagaechevarria, die für Safi-Pasta Zara fährt, jenes Team, das heute erstmals von der kürzlich vom aktiven Sport zurückgetretenen Litauerin Diana Ziliute betreut wurde. Zwar wuchs der Vorsprung schnell an, doch überstieg er letztlich kaum die Minutengrenze und bereits vor dem Anstieg nach Brinzio waren die beiden wieder eingefangen.
Hier bildete sich eine neue Formation an der Spitze, darunter wiederum die sehr aufmerksam fahrende Iturriagaechevarria, aber auch so prominente Athletinnen wie Chantal Blaak (Niederlande), Regina Bruins (Cervélo), Linda Villumsen (HTC) oder Trixi Worrack (Noris). Den insgesamt 20 Frauen war es aber nicht einmal vergönnt, den Gipfel als Erste zu erreichen, sodass das Feld geschlossen auf die Abfahrt ging.

Top-Gruppe bildet sich zur Hälfte des Rennens
Nun erfolgte der entscheidende Vorstoß und daran beteiligt waren zunächst 16 Fahrerinnen: Neben den bereits vorhin erwähnten Bruins und Villumsen waren das deren Teamkolleginnen Emma Pooley (ebenfalls Cervelo), Judith Arndt und Noemi Cantele (ebenfalls HTC-Columbia) sowie Olga Zabelinskaya (Russland), Emma Johansson von Red Sun, Eleonora Patuzzo von Safi-Pasta Zara, Amanda Spratt und Ruth Corset aus dem australischen Team, Martine Bras von Gauss, Irina Molicheva von Fenixs und Elena Berlato von Top Girls-Fassa Bortolo. Außerdem befanden sich keine Geringeren als die Weltmeisterin Tatiana Guderzo (Valdarno), die Titelverteidigerin Marianne Vos und die Olympiasiegerin Nicole Cooke in dieser vielversprechenden Gruppe, der sich kurz darauf noch Vos' Teamkollegin Andrea Bosman, Grace Verbeke (Lotto Ladies), Ludovine Henrion (Red Sun Cycling), die Australierin Rachel Neylan sowie Gloria Presti (Top Girls-Fassa Bortolo) und Sinead Miller (USA) anschlossen, sodass letztendlich fast jede der Favoritinnen auf die Hilfe von Kameradinnen bauen konnte.

Bis zum zweiten Anstieg nach Orino blieben die Spitzenreiterinnen zusammen, doch dann erwischte es als Erstes neben Spratt, Henrion, Miller und Presti auch die prominente Neu-Neuseeländerin Villumsen. Sie fielen ebenso zurück wie kurz nach der nächsten Zielpassage die Niederländerin Bruins, die Belgierin Henrion und die Italienerin Patuzzo. 25 Kilometer vor Schluss attackierte die Russin Zabelinskaya ihre Mitstreiterinnen, doch obwohl sie beim Läuten der Glocke auf dem Zielstrich alleine war, wurde sie gestellt, noch ehe man den Orino zum letzten Mal überquerte. Hier versuchte Noemie Cantele ihr Glück, ebenso wie nahezu jede der verbliebenen Spitzen-Fahrerinnen auf den noch ausstehenden Kilometern. Wiederum war es Zabelinskaya, die den aussichtsreichsten Vorstoß wagte und die Flamme rouge immerhin als Solistin erreichte, doch die ansteigende Zielgerade raubte ihr die nötigen Kräfte.

Vos macht nahtlos weiter. Auch Johansson wieder streitlustig
Bei dem nun anstehenden Sprint bergauf hatte die vor Explosivkraft nur so strotzende Marianne Vos natürlich allerbeste Karten - die sich auch gekonnt ausspielte. Die 22-jährige niederländische Meisterin, die WM-Titel in allen drei Disziplinen - auf der Straße, auf der Bahn und Querfeldein - ihr eigen nennt, ist die Erste in der zwölfjährigen Geschichte des Rennens, die zwei Mal hintereinander gewinnen kann. Zwischen den beiden Erfolgen von Nicole Cooke lag ein zweijähriger Abstand. Weitere Mehrfach-Siegerinnen gab es bislang nicht. Vos macht somit da weiter, wo sie im letzten Jahr aufgehört hat: im blauen Trikot der Gesamtweltcup-Führenden. Sie erhält für ihren Sieg 75 Punkte.
Als Zweite und Dritte mit derselben Zeit wie Vos (ca. 3:28 Stunden) kamen ihre ältere Landsfrau Martine Bras und Emma Johansson ins Ziel, die nach der Dauer-Fehde der letzten Saison also schon wieder ernsthafte Ambitionen anmeldet. 35 Punkte kann die Schwedin verbuchen, 15 weniger als Bras.
Ohne Zeitrückstand belegten Corset, Cantele, Cooke, Berlato, Arndt und Guderzo die Plätze 4 bis 9. Zabelinskaya komplettierte mit 5 Sekunden Differenz die besten zehn.

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Wie bereits angedeutet finden die beiden nächsten Weltcups in Wochenabständen statt: am nächsten Sonntag die Ronde van Vlaanderen, am übernächsten Samstag die Ronde van Drenthe.





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