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Loes Gunnewijk gewinnt Weltcuprennen der Frauen in Drenthe
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10.04.2010

Loes Gunnewijk gewinnt Weltcuprennen der Frauen in Drenthe

Info: Frauen: RONDE VAN DRENTHE
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Hoogeveen, 10.04.10 - Die Niederländerin Loes Gunnewijk hat bei der Ronde van Drenthe ihren ersten Weltcup-Sieg gefeiert, den sie vor einem Jahr an selber Stelle noch knapp verfehlte. Die 29-Jährige griff ca. einen Kilometer vor dem Ziel aus einer 13 Frauen umfassenden Spitzengruppe heraus an und erreichte mit knappem Vorsprung die Linie. Auf Rang zwei vervollkommnete Landsfrau Annemiek van Vleuten das Resultat zu einem Doppelerfolg für Nederland Bloeit. Zudem bleibt Teamkollegin Marianne Vos, obzwar heute nur 15-te, das Trikot der Weltcupführenden erhalten. Die Deutsche Charlotte Becker (Cervélo) verpasste hinter Giorgia Bronzini (Gauss) knapp das Podium.

Die Saison erscheint noch relativ jung - und doch war es bereits der dritte Lauf in der Weltcup-Serie der Frauen, der heute in den Niederlanden über die Bühne ging. Schauplatz war die nordöstliche Provinz Drenthe, wo vor zwei Tagen auch die Acht van Dwingeloo ausgetragen worden war. Nahezu eben so flach wie dieses Vorbereitungsrennen, aber durch insgesamt 9,2 km Kopfsteinpflaster und zahlreiche Windkanten-anfällige Stellen von ganz eigenem Charakter kam nun die vierte Austragung der Ronde van Drenthe daher. Die größte Herausforderung für das aus 138 Athletinnen bestehende Starterfeld war der Vamberg, der dreimal besucht wurde, beim letzten Mal nur wenige Kilometer vor Schluss, und auf 380 Metern fast 10 Prozent Steigung aufwies. Insgesamt lagen zwischen dem Start in Hoogeveen und dem Zieleinlauf in derselben Stadt fast 140 Kilometer. Auf die Strecke geschickt wurden die 23 "Frauschaften" schon um elf Uhr, um eine Überschneidung mit dem ebenfalls heute anstehenden 1.1-Rennen der Männer zu vermeiden.

Keine der Top-Favoritinnen in der entscheidenden Spitzengruppe - dafür zwei Deutsche
Als Favoritinnen auf den Sieg galten natürlich einmal mehr Damen wie die Gesamtweltcupführende und Lokalmatadorin Marianne Vos (Nederland Bloeit), die Belgierin Grace Verbeke (Lotto Ladies Team), die vor einer Woche in Flandern gewann, die deutsche Meisterin Ina Teutenberg (HTC), die sich einmal mehr bei der Drentse 8 durchgesetzt hatte, oder die Vorjahressiegerin Emma Johansson (Red Sun Cycling). Dass am Ende keine der Genannten auch nur in die Nähe des Podests gelangen sollte, lag vor allem daran, dass bereits keine von ihnen den Sprung in die vorentscheidende Gruppe schaffte. Diese bildete sich auf der letzten Kopfsteinpflasterpassage, nachdem die gepflasterten Abschnitte zuvor schon zu einem Schwund im Peloton geführt hatten. Außerdem hatte es einen Sturz auf der ersten Abfahrt vom Vamberg - übrigens kein natürlicher Hügel, sondern eine planierte ehemalige Mülldeponie - gegeben.
Zur goldenen Gruppe des Tages, die bis zu 1:34 Vorsprung herausfuhr, gehörten Teutenbergs italienische Teamkollegin Noemi Cantele, die Drenthe-Siegerin von 2007, Adrie Visser (ebenfalls HTC-Columbia), Johanssons Kollegin und schwedische Landsfrau Marie Lindberg und an Vos' Stelle Annemiek van Vlieten und Loes Gunnewijk, ebenfalls Niederländerinnen. Hinzu kamen Giorgia Bronzini (RDZ Gauss Ormu), die Amerikanerin Brooke Miller (Team Tibco), Chantal Blaak (Leontien.nl) sowie - aus deutscher Sicht besonders erfreulich - die Cervélo Testteam-Fahrerinnen Charlotte Becker und Sarah Düster, begleitet von Iris Slappendel.
Beim letzten Anlauf auf den Vamberg realisierten zusätzlich die Südafrikanerin Carla Swart (MTN) und die australische U23-Vizemeisterin Tiffany Cromwell (Nationalmannschaft) den Anschluss an die Spitzenreiterinnen. Da nun die großen Teams alle mindestens eine Vertreterin vorne hatten - HTC und Nederland Bloeit sogar zwei und Cervélo deren drei! - und außerdem keine akute Gefahr für die Weltcupführung von Marianne Vos bestand, hielt sich der Verfolgungseifer des Pelotons ins Grenzen. Niemand wollte das britische Team beim Tempomachen unterstützen.

Gunnewijk mit mutiger Attacke zum ersten Weltcup-Sieg. Becker holt Rang vier
Natürlich gab es auf den letzten Kilometern einige Attacken unter den 13 Spitzenreiterinnen und taktische Spielchen blieben nicht aus. Aber noch 3000 Meter vor dem Ziel schien es so, als sollte die Entscheidung im Sprint aus der Kopfgruppe fallen, doch die Niederländerin Loes Gunnewijk beschloss, nicht so lange warten zu wollen. Knapp vor der Flamme Rouge nahm sie allen Mut und alle Kraft zusammen, überraschte ihre Konkurrentinnen und stürmte uneinholbar davon. Im letzten Jahr hatte sich die mittlerweile 29-Jährige, damals noch für das nicht mehr existierende Team Flexpoint fahrend, nur Johansson geschlagen geben müssen, diesmal stellte sich niemand zwischen sie und ihren ersten Weltcupsieg. Zu Gunnewijks bisher größten Erfolgen zählen ein Etappengewinn beim Giro und gleich mehrere bei der Tour de l'Aude, teilweise allerdings im Rahmen von MZF erworben. 2006 war sie nationale Meisterin im Kampf gegen die Uhr und auch bei kleineren Cross-Rennen stand sie schon des Öfteren ganz oben auf dem Podest. Dass es ihr Tag war unterstrich die Frau aus Groenlo auch mit dem Gewinn der Sprintwertung und der Wertung für die aktivste Fahrerin.
Eine Landsfrau und Teamkameradin Gunnewijks beendete das Rennen eine Sekunde später auf dem zweiten Platz, die 27-jährige Annemiek van Vleuten, die bereits am Donnerstag mit einem Podestplatz auf sich aufmerksam gemacht hatte. Sie schlug erneut eine der stärksten Sprinterinnen im Peloton: die Italienerin Bronzini, die in Dwingeloo Vierte geworden war. Ebenso wie dort schaffte es trotz der numerischen Überlegenheit keine Cervélo-Frau unter die Top 3. Charlotte Becker musste sich mit Rang vier begnügen, die Niederländerin Slappendel wurde Zehnte, Düster gar nur 12-te mit fünf Sekunden Rückstand. Immerhin konnte Letztgenannte die Bergwertung für sich entscheiden. Die letztjährige Dritte, Chantal Blaak, kam auf Position fünf ein.

Alle nominellen Favoritinnen erreichten mit der eine Minute und 13 Sekunden zurückliegenden Hauptgruppe das Ziel. Den Sprint um Rang 14 gewann Cervélos Kirsten Wild vor der Frau im blauen Trikot, Marianne Vos, die also immerhin noch 6 Punkte einkassierte und, da sie ihrer Führung im Gesamtweltcup nach wie vor gewiss ist, der Kameradin Gunnewijk den Heimsieg wohl gönnen wird. 131 Zähler hat die Vizeweltmeisterin bereits auf dem Konto, 47 mehr als Grace Verbeke, die 24-te wurde. Die heutige Siegerin startet von 0 auf 75 Punkte durch und stößt auf Anhieb auf Rang drei vor. Judith Arndt ist nach wie vor bestplatzierte Deutsche, hat aber durch ihren Startverzicht an Boden eingebüßt und rangiert auf elf.

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Nächste Weltcup-Station ist die Flèche Wallonne, die am selben Tag wie die der Männer ausgetragen wird, also am 21. April, wie gewohnt ein Mittwoch. Anfang Mai steht dann schon die Premiere der chinesischen Tour of Chongming Island an.





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